Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Kultur in Friedberg: Zauberhafte Klänge für die Kartei der Not in Friedberg

Kultur in Friedberg

Zauberhafte Klänge für die Kartei der Not in Friedberg

    • |
    Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr unter der Leitung von Karl Kriner spielt in der Max-Kreitmayr-Halle Friedberg für die Kartei der Not.
    Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr unter der Leitung von Karl Kriner spielt in der Max-Kreitmayr-Halle Friedberg für die Kartei der Not. Foto: Michael Hochgemuth

    „Wir wollen unsere Gäste einen Abend lang aus dem alltäglichen Leben entführen“, sagte der Chef und Leiter des Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr, Oberstleutnant Karl Kriner, zum Beginn des Benefizkonzertes in der Max-Kreitmayr-Halle, zu dem die Friedberger Allgemeine und die Stadt Friedberg gemeinsam eingeladen hatten. „Unsere Musik mit einem guten Zweck zu verbinden, ist uns eine riesige Freude“, so der Oberstleutnant weiter. Das Korps trat zusammen mit der Friedberger Jugendkapelle für die Kartei der Not auf, das Leserhilfswerk unserer Zeitung.

    Ab 19 Uhr unterhielt die Friedberger Jugendkapelle die einströmenden Gäste mit Klassikern wie „Oh when the saints“ oder „Down by the riverside“. Bürgermeister Roland Eichmann begrüßtePublikum und Musiker und freute sich, dass dieses Konzert auf Initiative unserer Zeitung zustande kam. Unter den Zuhörern waren auch die Mitglieder des Behindertenstammtisch als Gäste der Friedberger Allgemeinen.

    Ein charmanter Moderator führt in Friedberg durch das Programm

    Dirigent Kriner und die 50 Musikerinnen und Musiker des Gebirgsmusikkorps führten die Gäste durch ein wahrhaft magisches Programm, ganz unter dem Motto des Abends: Zauberei. Mit Querflöte, Alphorn, Tuba, Trompete und Trommel sorgten die neun Soldatinnen und 42 Soldaten für ein Klangerlebnis der Extraklasse. Mit dem Marsch „Zauber der Montur“ begannen sie die zauberhafte Reise durch die Welt der Musik. Moderator Kriner verzauberte dabei nicht nur mit seinem jungenhaften Charme à la Heinz Rühmann alle Zuhörer, sondern punktete auch mit seinem immensen Wissen über die dargebrachten Stücke. Es war ein Vergnügen, ihm zuzuhören.

    Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr spielte zugunsten der Kartei der Not in der Friedberger Max-Kreitmayr-Halle.
    Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr spielte zugunsten der Kartei der Not in der Friedberger Max-Kreitmayr-Halle. Foto: Gebirgsmusikkorps

    Die Musikerinnen und Musiker wechselten mit leichter Hand von konzertanter Musik im ersten Teil zu Unterhaltung im zweiten Teil und zauberten so ein buntes musikalisches Potpourri. Beim Fanfarenmarsch „Herzog von Braunschweig“ erzählte Karl Kriner aus seinem breiten Repertoire musikalischer Hintergründe, dass die Fanfarenbläser in früheren Jahren hochgeachtete Künstler gewesen seien. Dem stand seine Musikgruppe in nichts nach.

    In die Herzen des Friedberger Publikums dirigiert

    Spannend wurde es dann beim „Zauberlehrling“, der auf der Ballade von Johann Wolfgang von Goethe basiert. Fagott-Spielerin Stabsfeldwebel Bettina Pescher trug das zauberhafte Stück mit eindrucksvoller Mimik vor: „Die Geister, die ich rief, wer ich nicht mehr los“. Dirigent Kriner dirigierte sich spätestens hier in die Herzen aller Zuhörer. Er dirigierte, als schwinge er den Besen des Zauberlehrlings, so legte er sich ins Zeug. Überhaupt zeigte er sich als Dirigent, der sein Orchester mit aufmunternder Mimik und lebhaften Gesten zu inspirieren und motivieren wusste.

    Im zweiten Teil wurde es magisch mit der Symphonic Suite aus Harry Potter. Die vielen Gäste konnten in ihrer Fantasie richtig sehen, wie Hedwig, die Eule, sich durch die Lüfte schwingt oder wie die Mädchen und Jungen von Hogwarts auf ihren Besen beim Quidditch-Spiel die Punkte erringen. Dieselbe Gänsehaut brachte dann auch der „Manegenzauber“ hervor, der erst 1973 von dem Münchner Komponisten Manfred Gätjens komponiert worden war. Gätjens hatte unter anderem bei bekannten Big Bands wie Paul Kuhn gespielt, so Karl Kriner.

    So entstehen Bilder im Kopf

    Hier zeigte sich ganz deutlich: Das Musikkorps schaffte es, mit seinen Instrumenten bei den Gästen Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Matthias Herda mimte mit seiner Posaune mit Dämpfer einen Zirkusdirektor und sagte so die vielen Attraktionen in der Manege an. Schlangen, Löwen, Skatebord-Fahrer und mehr wurde durch die musikalischen Glanzleistungen in ein „Fernsehen im Kopf“ übersetzt. Bilder wären obsolet gewesen.

    Als eine „Hauptattraktion“ bezeichnete Kriner den Auftritt von Oberfeldwebel Johannes Mimler am Alphorn. Mimler, der wie Kriner an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf studiert hat, hatte hier fast ein Heimspiel, kommt er doch aus Zusmarshausen. „Jetzt wird’s kuschlig“ war bei der letzten Zugabe zu hören, die das Gebirgsmusikkorps zusammen mit der Jugendkapelle gab. Denn die Bühne reichte fast nicht aus für die Musikerinnen und Musiker beider Orchester, die den Abend mit dem „Musikantenzauber“ ausklingen ließen.

    Ein doppelter Grund zur Freude

    Diesen Zauber zu würdigen wusste dann auch der Geschäftsführer der Kartei der Not, Arnd Hansen, der sich mit einem edlen Tropfen bei Kriner und seinem Korps bedankte. „Heute Abend haben wir einen doppelten Grund zu Freude“, sagte er. „Einmal, weil wir so schöne Musik hören und zweitens, weil wir helfen können.“

    Lesen Sie dazu auch unser Interview Das Bindeglied zwischen Militär und Bürger 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden