Kurz bin ich irritiert, als es heißt, ich solle mich zum Friedbären schminken lassen und zehn Minuten wie versteinert in der Ludwigstraße stehen. Aber nach ein paar Sekunden Kopfkino begeistert mich die Idee. Einmal Teil einer Kunstaktion zu sein, die Reaktionen der Leute wahrnehmen, einfach mal still stehen, das klingt verlockend. Mit entsprechender Vorfreude radle ich morgens zur Friedberger Kunstschule. Schon vor der Tür kommen mir die ersten blau geschminkten Gestalten entgegen. Drinnen ist der Bär los. Ein Durcheinander aus blauen Gesichtern, in der einen Ecke stülpt sich ein kleiner Friedbär schon seine Mütze über den Kopf, während am anderen Ende des Raums noch fleißig gepinselt wird.
Kultur