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Kreis Aichach-Friedberg: Kuka und Honold lassen sich in Mering nieder

Kreis Aichach-Friedberg

Kuka und Honold lassen sich in Mering nieder

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    Rund neun Hektar Gewerbegebiet wird in Mering neu ausgewiesen. Grund: Die Logistik-Gruppe Honold will sich dort ansiedeln, um für Kuka einen Standort aufzubauen.
    Rund neun Hektar Gewerbegebiet wird in Mering neu ausgewiesen. Grund: Die Logistik-Gruppe Honold will sich dort ansiedeln, um für Kuka einen Standort aufzubauen. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Über neun Hektar Gewerbegebiet weist der Markt Mering im Landkreis Aichach-Friedberg aus. Das Areal liegt verkehrsgünstig an der B2 sowie der Staatsstraße nach Königsbrunn und der Bahnlinie von Augsburg nach München. Ein Großteil der Fläche geht an die Logistik-Gruppe Honold mit Stammsitz in Neu-Ulm, die für den Roboter-Hersteller Kuka einen Standort aufbaut.

    Insgesamt 140 Arbeitsplätze entstehen dadurch in Mering. 30 Mitarbeiter beschäftigt Kuka direkt. Denn in der geplanten großen Halle finden bereits erste Montagearbeiten statt. Honold leistet dabei für Kuka die Produktions- und Vertriebsversorgung. Bei dem Logistiker handelt es sich um ein mittelständisches Unternehmen, das sich in fünfter Generation im Familienbesitz befindet und das mittlerweile Niederlassungen an 22 Standorten betreibt. In Augsburg befindet sich im Güterverkehrszentrum GVZ bereits ein großes Logistik-Terminal in der markanten grünen Firmenfarbe.

    Mering als Hauptsitz für die Region Augsburg

     „Mering wird unser Hauptsitz für den Raum Augsburg“, kündigte Geschäftsführer Heiner Matthias Honold an. Er betonte jedoch, dass dies keine Auswirkungen auf andere Standorte habe. Der Platz sei ohnehin überall eher knapp. Er freut sich über den Zuschlag der Firma Kuka: „Das ist für uns ein wichtiges Projekt und wir gehen mit viel Eigenkapital hinein“, sagt er.

    Kuka setzt damit weiter auf die Achse zwischen Augsburg und München. In Kissing produziert der Roboter-Spezialist bereits mit 70 Mitarbeitern in einer angemieteten Halle. In Mering weckte das Unternehmen bei inoffiziellen Vorgesprächen wohl auch Hoffnungen auf ein kleines Forschungszentrum.

    Die Marktgemeinde erwartet sich durch die neue Ansiedlung, dass endlich die mauen Gewerbesteuereinnahmen ansteigen. Außerdem sieht Bürgermeister Hans-Dieter Kandler die neuen Arbeitsplätze als Gewinn für seinen Ort. Um das Projekt an Land zu ziehen, hat er das Gewerbegebiet im Eilverfahren entwickelt. Die Planungen haben erst im August dieses Jahres begonnen, jetzt entschied der Gemeinderat bereits über den Bauantrag der Firma Honold.

    Viele Einwände von Meringer Bürgern

    Das Projekt ist nicht völlig in trockenen Tüchern. Die nötige Änderung des Flächennutzungsplans und das Bebauungsplanverfahren laufen noch. Zuletzt hatten die Bürger 32 Stellungnahmen und Einwände dagegen eingereicht. Denn während der Meringer Gemeinderat das Vorhaben größtenteils unterstützt, gibt es doch von vielen Seiten Gegenwind. So hatten Naturschützer, Grüne und ÖDP vor drei Wochen bereits zu einer gut besuchten Demonstration gegen das Gewerbegebiet aufgerufen. Sie protestieren gegen den Flächenfraß und kritisieren die Belastung der Menschen im angrenzenden Ortsteil St. Afra. Außerdem sehen es die Gegner strategisch als den Beginn einer Industrialisierung des gesamten Lechfelds zwischen Mering und Königsbrunn.

    Sie knüpfen hier eine Verbindung zum umstrittenen Straßenbauprojekt der Osttangente. Das zusätzliche Verkehrsaufkommen gerade durch die Ansiedlung eines Logistikers werde auch den bisher noch nicht feststehenden dritten Abschnitt der autobahnähnlichen Trasse unumgänglich machen – so die Befürchtung.

    Für Unmut sorgt Merings Wachstumskurs auch bei den umliegenden Kommunen. „Zurzeit mutet man uns hier schon ganz schön was zu“, ärgert sich etwa Merchings Bürgermeister Martin Walch. Auch vom Nachbarn Kissing gab es bereits eine ablehnende Stellungnahme. Dort führt die B2 mit 22000 Fahrzeugen am Tag mitten durch den Ort. Durch das Gewerbegebiet werden es sicher noch mehr Laster, fürchtet Kissings Bürgermeister Manfred Wolf. Sein Meringer Amtskollege ließ allerdings durchblicken, dass Kissing sich ebenfalls für die neue Gewerbeansiedlung beworben hatte. „Komisch, da hätten ihn die Laster nicht gestört“, meinte Kandler im Gemeinderat.

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