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Konzert: Musikalischer Brückenschlag

Konzert

Musikalischer Brückenschlag

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    Langer Applaus des begeisterten Publikums war dem Collegium Vocale unter dem Dirigat von Bernd-Georg Mettke gewiss.
    Langer Applaus des begeisterten Publikums war dem Collegium Vocale unter dem Dirigat von Bernd-Georg Mettke gewiss. Foto: Manuela Rieger

    Die kirchliche Weihnachtszeit dauert länger, doch für viele ist der Dreikönigstag der letzte Höhepunkt. Das Collegium Vocale unter Leitung von Bernd-Georg Mettke ließ diesen Tag mit einem Konzert stimmungsvoll in Herrgottsruh ausklingen. „Weihnachten Vocal“ war der Abend überschrieben, und viele Besucher hatten den Weg in die Friedberger Wallfahrtskirche gefunden.

    Mit einem eindrucksvollen Programm alter und moderner Chormusik präsentierte sich das Ensemble. Anhand vieler Kompositionen aus 500 Jahren wurde eine Brücke über die Jahrhunderte, Kontinente und Konfessionen geschlagen. Bereits mit dem ersten Stück „Ave gratia plena“ von Cornelius Verdonck zeigte sich die große stimmliche Vielfalt der Sängerinnen und Sänger. Als der Chor feierlich „Dixit Maria“ von Leo Hassler intonierte, waren alle Zuhörer gebannt, beim nächsten Stück „O magnum mysterium“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina herrschte Stille.

    Der Spannungsbogen riss nicht ab, der lebhaft vierstimmige Chorsatz von Friedrich Silcher „Ehre sei Gott in der Höhe“ folgte. Der Dirigent erklärte in klaren Worten die dargebotenen Lieder und wusste so manches kurzweilig zu erzählen. Alfred Schnittke erneuerte und modernisierte die Tradition der russisch-orthodoxen Kirchenmusik. Aus seinen drei geistlichen Gesängen wurde das „Vater unser“ gesungen. Schlichtheit zeichnet die Komposition „Gloriosa dicta sunt“ des litauischen Komponisten Vytautas Mikinis aus.

    Ola Gjeilo ist ein erfolgreicher Komponist für Chormusik. Eines seiner Stücke davon ist „The Coventry Carol“, in dem die Frauen nach den Gräueln von König Herodes ihre Kinder beweinen. Seine Wiedergabe hat kräftige Töne des Weinens und endet leise in einer fast beklemmenden Stille. An gregorianischen Gesang erinnerte die Komposition „Ave generosa“ nach einem Text von Hildegard von Bingen. Mit dem Ave Maria von Daniel Elder und dem „Jauchzet dem Herrn alle Welt“, eine Psalmenvertonung von Felix Mendelssohn-Bartholdy, endete eine Stunde der Ruhe.

    Genauso wie Mendelssohn-Bartholdy darf Skandinavien bei Bernd-Georg Mettke nicht fehlen. Gut, dass er und sein Team noch eine Zugabe in petto hatten: Von Erik Ekberg, in Mettkes Übersetzung, ein leises Lied, „Wunderbar ging ein Stern auf“.

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