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Mering: Kommunalwahl: Mering steht vor großen Herausforderungen

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Kommunalwahl: Mering steht vor großen Herausforderungen

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    Ein neues Gesicht soll die Vision 2025 dem Meringer Zentrum verleihen. Ein Konzept ist da. Jetzt wird es um die Frage gehen, ob sich die Marktgemeinde diesen Traum überhaupt leisten kann.
    Ein neues Gesicht soll die Vision 2025 dem Meringer Zentrum verleihen. Ein Konzept ist da. Jetzt wird es um die Frage gehen, ob sich die Marktgemeinde diesen Traum überhaupt leisten kann. Foto: Josef Stöhr

    Rathausneubau , Schul- und Horterweiterung sowie die Schaffung neuer Krippen- und Kindergartenplätze sind große Investitionen, die auf die Marktgemeinde Mering zukommen.

    Als Hans-Dieter Kandler vor 24 Jahren ins Meringer Rathaus einzog, stand er einer Kommune mit 11.000 Einwohnern vor. Doch Mering wächst und wächst und kratzt mittlerweile an der 15.000-Einwohner-Marke. Der Wandel von der Marktgemeinde mit ländlicher Prägung hin zu einer Kleinstadt mit all ihren Anforderungen ist eine große Aufgabe, vor dem der neue Bürgermeister und die Marktgemeinderäte stehen werden.

    Mit Gloria Lipert (AfD) und Petra von Thienen (Grüne) treten zwei Frauen an, um Rathauschefin zu werden. Florian Mayer (CSU)Stefan Hummel (SPD) und Mathias Stößlein von der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) stellen sich ebenfalls dem Votum der Meringer Wähler.

    Eine der drängendsten Aufgaben ist die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen. Auch wenn mittlerweile die Kindertagesstätte Kapellenberg erweitert wird und mit dem Abriss der alten Sportgaststätte an der Tratteilstraße ebenfalls Räume geschaffen werden, reicht das Angebot nicht. Im Gespräch ist ein neues Kinderhaus, um die Nachfrage langfristig decken zu können. Zudem stehen die Erweiterung der Grundschule an der Ambérieustraße sowie der Neubau der beiden Kinderhorte an.

    20 Millionen Euro werden für den Rathausneubau in Mering geschätzt

    Allein für das Provisorium an der Grundschule II werden 2,15 Millionen Euro fällig. Die Horte kommen auf zehn Millionen Euro. Für den geplanten Rathausneubau mit Tiefgarage steht eine Kostenschätzung von 20 Millionen Euro im Raum. Dem gegenüber stehen Gewerbesteuereinnahmen von circa 3,5 Millionen Euro. Die Einkommenssteuer sprudelt dank vieler Meringer Bürger, die vom hohen Einkommensniveau in München profitieren, mit 11,2 Millionen Euro relativ hoch in die Kasse der Kommune. Als sogenannte freie Finanzspitze bleiben Mering zwischen zwei und vier Millionen Euro jährlich, die als Mittel für Investitionen zur Verfügung stehen.

    Um aber alle Projekte stemmen zu können, müssen mehr Gewerbesteuern erwirtschaftet werden. Deshalb hat die Marktgemeinde den neuen Industriepark an der Friedenaustraße geschaffen. Hier werden der künftige Bürgermeister und der Marktgemeinderat gefordert sein, die Vermarktung weiter voranzutreiben. Denn um in Mering neue Projekte stemmen zu können, müssten Gewerbesteuern in Höhe von sechs bis acht Millionen Euro eingenommen werden, so Finanzexperten gegenüber unserer Zeitung.

    Meringer Händler fühlen sich ausgebremst

    Auch die Händler und Gewerbetreibenden der Marktgemeinde rufen nach Hilfe. Vor allem im Ortszentrum müsse schnell etwas getan werden. Ein runder Tisch mit Vertretern aus dem Marktgemeinderat, Bürgermeisterkandidaten und Gewerbetreibenden hat sich gebildet und über schnell umsetzbare Ideen diskutiert. Doch zunächst muss die Hauptstraße, die sich durch den Ort zieht, neu vermessen werden. Das sorgte bei den Gewerbetreibenden um Miriam Wölfle von der Meringer Gerüchteküche für Verwunderung. Sie fühlten sich in ihren Ideen ausgebremst.

    Eine weitere Herausforderung für den neuen Marktgemeinderat und den Bürgermeister wird es sein, die Anfragen der Bürger nach weiterem Bauland zu befriedigen. Gleichzeitig steigen die Preise für Wohneigentum. Auch die Mieten erreichen ein Niveau, das für den Normalverdiener kaum mehr zu stemmen ist. Bürgermeister Kandler hätte gerne gemeinsam mit der Kreiswohnbaugesellschaft am Kapellenberg weitere Sozialwohnungen errichtet, doch er scheiterte mehrmals mit seinen Plänen. Nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune, aber zur Lebensqualität der Meringer gehört die Schaffung von weiteren Veranstaltungsräumen. Es fehlt an einem Saal, an Räumen für Vereine und auch die Zukunft des Neuen Theaters Mering und des Jugendzentrums ist ungewiss. Sie sind in der ehemaligen Schlossmühle untergebracht, die mittlerweile im Eigentum des Unternehmers Christian Gumpp ist. Das Meringer Heimatmuseum sucht ebenfalls nach neuen Räumen, da große Teile in ein Depot ausgelagert werden mussten, nachdem im Dach der Schlossmühle Brandschutzauflagen einen weiteren Betrieb unmöglich machten.

    Die Aufgaben sind vielfältig, die auf die neuen Marktgemeinderäte und den Bürgermeister zukommen. Deshalb wird es keine lange Schonfrist für die Neuen geben.

    Lesen Sie dazu unsere "Sieben Fragen" an die Kandidaten:

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