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Kommentar: Weihnachtsregeln in Seniorenheimen: Traurig und ungerecht

Kommentar

Weihnachtsregeln in Seniorenheimen: Traurig und ungerecht

Sebastian Richly
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    Für viele Seniorenheimbewohner wird es ein trauriges Weihnachtsfest.
    Für viele Seniorenheimbewohner wird es ein trauriges Weihnachtsfest. Foto: Jonas Güttler/dpa (Symbolbild)

    In der Haut der Heimleiter in Aichach-Friedberg will in Corona-Zeiten niemand stecken. Jede Entscheidung kann Menschenleben kosten. Die Verantwortung ist hoch, die Entscheidungen sind unpopulär. Das gilt insbesondere, wenn die Senioren in den Heimen Weihnachten nicht mit ihren Familien verbringen können.

    Ein Fest der Liebe wird es nicht werden, wenn die Angehörigen nur eine Stunde am Nachmittag zu Besuch kommen dürfen. Das ist traurig, aber notwendig, damit es nicht das letzte Weihnachtsfest ist. Im Friedberger Pflegezentrum Pro Seniore sowie im Aichacher Spital und dem AWO-Heim in Aichach gab es bereits Corona-Tote zu beklagen.

    Einheitliche Regelung an Weihnachten wäre wünschenswert

    Auf der anderen Seite muss man auch die Angehörigen verstehen. Wie schon öfter während der Pandemie sind die Regelungen nur wenig nachvollziehbar. Denn während manche Bewohner ihre Familien am Heiligen Abend besuchen dürfen, müssen andere bei Verlassen des Heims danach in Isolation, andere dürfen das Haus überhaupt nicht verlassen. Die Politik überlässt die Entscheidung den Einrichtungen und sorgt so für Ungerechtigkeiten.

    Eine einheitliche Regelung zumindest an Weihnachten würde allen Seiten helfen. Die Angehörigen hätten mehr Verständnis und die Träger der Einrichtungen könnten zumindest in diesem Fall ein wenig von ihrer ohnehin schon großen Verantwortung abgeben.

    Lesen Sie dazu auch den Artikel: Einsames Weihnachten: So streng sind die Regeln in heimischen Pflegeheimen

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