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Kommentar: Tierheim Lechleite: Empörende Zustände

Kommentar

Tierheim Lechleite: Empörende Zustände

Tom Trilges
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    Tierheim Lechleite: Empörende Zustände
    Tierheim Lechleite: Empörende Zustände

    Die Tierpflege ist kein Einzelfall: Wer sich freiwillig für andere einsetzt, ist am Ende noch der Dumme. Dass sich Menschen im Landkreis so leidenschaftlich engagieren, ihr Vermögen und ihre Zeit investieren, verdient größten Respekt. Sie sorgen dafür, dass Tiere sich wohl fühlen können.

    Kommunal unterstützte Tierheime wie das in Friedberg dürfen freilich keinesfalls als Gegensatz zum herausragenden ehrenamtlichen Engagement gesehen werden. Überwiegend leisten sie sicherlich eine tolle Arbeit. Der aktuelle Fall zeigt aber: Eine strengere Kontrolle durch die Behörden muss her.

    Dass viel Geld in eine Einrichtung fließt, bei der das Tierwohl offensichtlich nicht an erster Stelle steht, ist ein Unding. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Zustände seit vielen Jahren bekannt waren. Wer sieht, welch schwache Lobby die Pfleger von Menschen in diesem Land haben, den wundern solche Auswüchse und die mangelnde Unterstützung bei der Betreuung von Tieren leider kaum.

    Mit Mühe und Not gelingt es wohl, die Tiere aus Friedberg unterzubringen. Drei zentrale Fragen bleiben aber: Wer kontrolliert effektiv die Tierheime? Wie können Helfer angemessen gewürdigt werden? Und welche Möglichkeiten gibt es zu verhindern, dass so viele Tiere in Einrichtungen landen?

    Die Vorkommnisse dieser Woche sollten für Empörung sorgen. Empörung über Verantwortliche des Tierheims Lechleite und die viel zu lange untätigen Behörden. Empörung aber auch über alle, die privat mit den Schwächsten, die sich nicht wehren können, teils so grausam umgehen. Das Schlimmste ist: Genau das hat System, in so vielen Bereichen der Gesellschaft. Wir sollten zunächst vor unserer Haustür kehren und werden dabei feststellen: Eine ganze Reihe von uns muss sich schämen.

    Lesen Sie dazu auch: Zukunft des Friedberger Tierheims Lechleite ungewiss

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