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Kommentar: Schließungen von Lokalen treffen Friedberg ins Herz

Kommentar

Schließungen von Lokalen treffen Friedberg ins Herz

Ute Krogull
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    Mahls Laterne in Friedberg ist geschlossen.
    Mahls Laterne in Friedberg ist geschlossen. Foto: Lucas Schmidt

    Mit Schrecken vernahm man die Gerüchte über immer neue Lokalschließungen in Friedberg und Umgebung. Wie die Stimmung war, zeigt sich schon an den falschen Gerüchten, sei es über den Barbetrieb oder das Gasthaus Linde in Friedberg, dem man schon die Schließung andichtete, als es nur einen Tag eine Baustelle vor der Tür hatte.

    Schlimm genug ist jedoch all das, was sich bewahrheitet hat. Denn der Landkreis ist geprägt von einem Gemeinschaftsgefühl und einer Herzlichkeit, die auch Orte brauchen, wo sie kultiviert werden. Und das sind Lokale, Cafés und Biergärten. Die Schließungen treffen sowohl die Wirte und deren Mitarbeiter, denen die Existenzgrundlage genommen wurde, als auch die ganze Region hart.

    Diese ist geprägt von einem überdurchschnittlich guten gastronomischen Angebot. Wirte achten auf Qualität, Regionalität und Tierwohl. Service wird in der Regel groß geschrieben, Päckerlsoße ist den meisten ein Graus: Das honorierten die Gäste über Jahre hinweg, aber es kostet seinen Preis.

    Nicht bei allen Lokalen, die schließen, ist Corona der (einzige) Grund. Mal ist es Krankheit, woanders hörte man öfters von unzufriedenen Gästen, mal zeigte sich ein Verpächter nicht kulant, dem Wirt in schweren Zeiten entgegenzukommen. Interessant: Es kann auch anders gehen.

    Mit Anstrengungen ist es Restaurants gelungen, durch die Krise zu kommen. Der zweite, noch erstaunlichere Punkt: Es finden sich auch in schwierigen Zeiten Nachfolger. Ob daraus dauerhaft etwas wird, bleibt abzuwarten. Denn wer macht in solchen Zeiten ein Lokal auf? Denen, die es wagen, und denen, die durchhalten, ist eines zu wünschen: Dass nicht eine zweite Welle der Pandemie alles zunichtemacht.

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