Der 15-Minuten-Takt der Paartalbahn ist eine wichtige Säule für den ÖPNV im Großraum Augsburg. Aus Bundessicht ist seine Bedeutung gering. Wird er deshalb dem Ausbau des Fernverkehrs geopfert?
Im Spiel, im Leben und auch in der Politik gilt das Prinzip "Ober sticht Unter". Und es ist nicht unwahrscheinlich, dass das auch beim Kampf um den Takt zwischen Augsburg und Friedberg so sein wird. Der Ausbau des Fernverkehrs hat aus Sicht des Bundes und der Bahn so hohe Bedeutung und ist mit so viel Prestige verbunden, dass dem gegenüber die partielle Verschlechterung des Nahverkehrs im Ballungsraum rund um eine mittlere Großstadt wenig Gewicht haben dürfte.
Paartalbahn: Augsburg und Aichach-Friedberg stehen zusammen
Die Kommunalpolitiker in der Region werden zusammen mit den Abgeordneten auf Landes- und Bundesebene hart kämpfen müssen, um zu gewinnen. Die Formulierung des bayerischen Verkehrsministeriums, die Länder hätten ihre Wünsche nur bedingt in die Konzeption des Deutschlandtaktes einbringen können, lässt nichts Gutes ahnen. Im Moment ziehen Politiker, sei es aus dem Landkreis Aichach-Friedberg oder aus der Stadt Augsburg, über die Parteigrenzen hinweg an einem Strang. Das ist gut, zumal es nicht oft vorkommt, schon gar nicht bei Verkehrsthemen.
Die Frage wird sein, ob das dem Freistaat zum Erfolg verhilft. Es wird einiges an Druck und guten Argumenten brauchen, zumal der Freistaat ja nicht nur über den Takt der Paartalbahn zu verhandeln hat.
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