Die Bayerische Landesausstellung mitten im Corona-Jahr 2020 - so ein Pech für das Wittelsbacher Land! Oder war es am Ende ein Segen? In der Pressekonferenz zum Abschluss der historischen Schau war diese Woche beides zu hören: Bedauern über das unglückliche Zusammentreffen mit der Pandemie und ihren Einschränkungen, aber auch Erleichterung darüber, dass die vielen auswärtigen Gäste der Gastronomie und der Geschäftswelt nach dem Lockdown zusätzliche Umsätze brachten. Und mit etwas Glück und Geschick könnte dieser Effekt noch längere Zeit anhalten.
Auch wenn die angestrebte Zahl von 100.000 bis 150.000 Besuchern bei Weitem nicht erreicht wurde, so haben die beiden Städte doch in hohem Maß von der Landesausstellung profitiert. Friedberg habe viele neue Gäste gewonnen, heißt es in der Touristinfo. Den meisten von ihnen war das Wittelsbacher Land mit seiner geschichtlichen Bedeutung und seinen Denkmälern bis dahin nicht bekannt. Entsprechend groß war das Interesse an Infomaterial, das an mehreren Anlaufstellen in der Innenstadt zu bekommen war. Und das beste daran: Viele Gäste wollen wiederkommen.
Zusätzlicher Umsatz für die Wirtschaft in Aichach-Friedberg
Für das Wittelsbacher Land liegt darin eine große Chance, denn die typischen Landesausstellungsbesucher sind eine attraktive Zielgruppe. Sie sind nicht mehr ganz jung, kulturell interessiert, sie haben Zeit zum Reisen und verfügen über Geld, das sie auch am Ort auszugeben bereit sind. Bis zu einer halben Million Euro zusätzlichen Umsatz haben sie der hiesigen Wirtschaft beschert - ein sicher willkommener Effekt inmitten der Corona-Krise.
Gewiss, eine Hochburg des Fremdenverkehrs wird der Landkreis auch mit der Landesausstellung nicht werden. Dazu fehlt es schlicht und einfach auch an der touristischen Infrastruktur. Aber er ist doch ein wenig herausgetreten aus dem Schatten der benachbarten Großstädte Augsburg und München.
Das Wittelsbacher Land kann Landesausstellung
Die Verantwortlichen haben gezeigt, dass sie auch solche Großereignisse stemmen können - von der nicht unerheblichen finanziellen Vorleistung über die organisatorischen Fragen bis hin zur freundlichen Aufnahme der Besucher.
Auf diesem Erfolg lässt sich aufbauen. Das sieht man auch beim Aktiv-Ring so, der mit seinem Gutscheinheft einen Volltreffer gelandet hat. Die Nachfrage war derart groß, dass die Werbegemeinschaft der Friedberger Einzelhändler und Gastronomen an eine Neuauflage nach der Landesausstellung denkt. Ein bemerkenswerter Sinneswandel in einem wirtschaftlichen Umfeld, in dem Gemeinschaftsaktionen eher die Ausnahme sind. Diesen Schwung sollten alle mitnehmen, es lohnt sich.
Lesen Sie dazu den Bericht: Das brachte die Landesausstellung der Friedberger Geschäftswelt