Verluste für die etablierten politischen Parteien und Gruppierungen, Zuwächse für Kräfte, die Veränderung – wie auch immer – versprechen: Dies ist das Ergebnis der Kreistagswahl im Wittelsbacher Land. Besonders hart getroffen hat es die Unabhängigen, die ohne ihre altgedienten Frontleute und die einstmals hoch emotional diskutierten Müllthemen glatt die Hälfte ihrer Mandate einbüßt. Ebenfalls nicht ungeschoren kommt die CSU davon, die von 28 auf 25 Plätze schrumpft und sich auch auf Kreisebene immer weiter von den Zeiten einer absoluten Mehrheit entfernt.
Es gibt Trost für die Genossen von Aichach-Friedberg
Die SPD verliert mehr als ein Drittel der Stimmen und vier von elf Plätzen im Kreistag. Der einzige Trost für die Genossen: Sie behaupten sich damit vor der AfD, die erstmals mit fünf Vertretern in das Gremium einzieht und zuletzt sowohl bei der Landtags- wie bei der Bundestagswahl die Sozialdemokraten in der Wählergunst hinter sich ließ.
Das sind die Mitglieder des aktuellen Kreistags in Aichach-Friedberg
CSU (25 Sitze, 2014: 28) Stimmen
Peter Tomaschko 53.093
Manfred Losinger 41.694
Richard Scharold 36.302
Sissi Veit-Wiedemann 34.660
Stephanie Kopold-Keis 33.348
Tomas Zinnecker 33.049
Josef Dußmann (neu) 32.407
Florian Mayer 31.316
Helmut Beck 30.467
Erich Kerner (neu) 29.607
Reinhard Gürtner 29.559
Michaela Böck 29.472
Erwin Gerstlacher 29.331
CSU (25 Sitze, 2014: 28) Stimmen
Thomas Kleist 29.026
Leonhard Büchler 28.819
Markus Winklhofer (neu) 28.376
Reinhard Herb 26.366
Gertrud Hitzler (neu) 26.208
Hans Schweizer 25.671
Josef Schreier 25.474
Stefan Meitinger (neu) 25.030
Gregor Pfundmeir 24.550
Georg Resch (neu)\ 24.414
Markus Waschka (neu) 24.160
Josef Koppold (nachgerückt) 24.027
Grüne (9 Sitze, 2014: 5) Stimmen
Stefan Lindauer (neu) 18.078
Katrin Müllegger-Steiger 17.465
Petra von Thienen (neu) 13.776
Marion Brülls 13.494
Wolfhard von Thienen (neu) 13.155
Magdalena Federlin 12.799
Wolfgang Rainer Pfeiffer (neu) 12.649
Alfred Seitz (neu) 11.641
Monika Gebhard (nachgerückt) 11.599
Freie Wähler (7 Sitze, 2014: 5) Stimmen
Erich Nagl 13.230
Marc Sturm 12.267
Helmut Lenz 11.781
Peter Erhard 11.737
Johannes Ankner (neu) 11.659
Johannes Hatzold 10.149
Johann Finkenzeller (nachgerückt)
SPD (7 Sitze, 2014: 11) Stimmen
Klaus Habermann 21.370
Roland Eichmann (neu) 17.658
Silvia Rinderhagen 12.211
Stefan Hummel (neu) 11.825
Hans-Dieter Kandler 10.743
Ulrike Sasse-Feile (neu) 10.090
Brigitte Neumaier (nachgerückt) 9734
AfD (4 Sitze, 2014: 0) Stimmen
Josef Settele (neu) 19.090
Willibald Mair (neu) 15.903
Paul Traxl (neu) 15.352
Simon Kuchlbauer (neu) 14.837
Monika Luff (nachgerückt) 14.714
ÖDP (3 Sitze, 2014: 2) Stimmen
Berta Arzberger 7820
Johannes Kreppold (neu) 7233
Maria Posch (neu) 6745
Nachrücker: Peter Schmid 6557
Unabhängige (3 Sitze, 2014: 6) Stimmen
Mathias Stößlein (neu) 11.135
Franz Schindele 9378
Martin Echter 8778
Nachrücker: Manfred Graser 8405
FDP (1 Sitz, 2014: 1) Stimmen
Karlheinz Faller 7492
Nachrücker: Birgit Geier 5928
Auf der Gewinnerseite finden sich außerdem Grüne und ÖDP, was durchaus im bayernweiten Trend liegt. Anders als seinerzeit die FDP schaffen es die Freien Wähler, auf Landesebene in der Koalition mit der CSU nicht unterzugehen, und legen sogar noch zwei Sitze zu.
Für CSU-Landrat Klaus Metzger bedeutet dies, dass seine eigene Fraktion und die meist verlässliche SPD geschwächt in die neue Wahlperiode gehen, während die widerständigen Gruppen teilweise erstarkt sind.
Landrat Metzger hat bewiesen, dass er integrieren kann
Einfacher wird das Ringen um Lösungen dadurch sicher nicht. Bei einem anderen Politiker müsste man Reibungsverluste befürchten. Metzger hingegen hat in den vergangenen sechs Jahren bewiesen, dass er integrieren, respektvoll führen und gute Ergebnisse erreichen kann.
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