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Kissing: Kissinger Peterskirche soll wieder sicher stehen

Kissing

Kissinger Peterskirche soll wieder sicher stehen

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    Dunkle Wolken über der Peterskirche in Kissing: Die Glocken läuten schon lange nicht mehr, um die angegriffene Konstruktion der Chorturmkirche im alten Dorfkern zu schützen.
    Dunkle Wolken über der Peterskirche in Kissing: Die Glocken läuten schon lange nicht mehr, um die angegriffene Konstruktion der Chorturmkirche im alten Dorfkern zu schützen. Foto: Philipp Schröders

    Seit fast zweieinhalb Jahren dürfen die Glocken der Peterskirche in Kissing nicht geläutet werden. Der Dachstuhl ist marode und muss vor Erschütterungen geschützt werden. Nun gibt es neue Bemühungen, die Kapelle wieder instandzusetzen.

    Wie Bauamtsleiter Alfred Schatz in der vergangenen Sitzung des Gemeinderats erklärte, ist der Dachstuhl erneut hinsichtlich der Statik und der Holzqualität untersucht worden. Dabei sei herausgekommen, dass die Balken im Dachstuhl feucht sind und das Mauerwerk daher Risse bekommt. Das Ingenieurbüro Arnold Consult hat nun ein Bauantrag für die statische Erneuerung angefertigt. Der musste vom Gemeinderat abgesegnet werden, was einstimmig geschah.

    Ein Schmuckstück für Alt-Kissing

    Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU sagte: „Da sollten wir so schnell wie möglich drangehen.“ Auch Ronald Kraus von der SPD betonte, dass bei der kleinen Kirche bald etwas passieren müsse. „Sie ist ein Schmuckstück für den Alt-Ort.“ Er hob hervor, dass es sich um eine „gemeindeeigene Kirche“ handle. Bürgermeister Reinhard Gürtner bekräftigte, dass die benötigen Mittel im Haushalt eingeplant seien.

    Auf Anfrage sagte Schatz, dass das Problem bei den feuchten Balken im Dachstuhl liege. Vereinfacht erklärt könnten sie den Druck des Kirchturms nicht mehr gleichmäßig auf den Mauerteil abgeben. Vor allem auf der Südseite seien daher bei den Fenstern Risse entstanden.

    Dachstuhl der Peterskirche ist feucht

    Der Kirchturm liege im Westen auf der Außenmauer und im Osten auf dem Dachstuhl auf. „Wenn von Westen Wind kommt oder wenn geläutet wird, wird noch mehr Druck auf den Dachstuhl ausgeübt“, sagte Schatz. Der Bauantrag gehe nun an das Landratsamt. „Wenn er zurück ist, gehen wir davon aus, dass das Dach abgenommen wird, um den Dachstuhl zu erneuern.“

    Beim Bistum Augsburg heißt es, dass St. Peter wohl die älteste Kirche Kissings ist. Untersuchungen des Fundaments lassen einen ersten Bau noch vor dem Jahr 1000 annehmen. Der sandige Untergrund birgt zudem eine Besonderheit. Er ist westlich der kleinen Kirche von Erdställen durchzogen. Das Alter des mysteriösen Gangsystems wird auf etwa 1000 Jahre geschätzt.

    Ist das Erdreich in Bewegung?

    Früher gab es Vermutungen, dass der Hügel, auf dem die Peterskirche steht, in Bewegung ist. Der Sachverständige Christoph Matthäus hatte den Bereich daher vor mehreren Jahren untersucht und auch Probebohrungen gemacht. Seine Erkenntnis: Der Boden ist tragfähig.

    Laut Schatz gibt es lediglich im Bereich der Straße Petersberg in der Nähe der Kirche „oberflächliche Verschiebungen.“ Die würden sich nur leicht auf die Straße selbst und eine kleine Stützmauer in der Nähe auswirken. Zudem werde anhand von Messstellen in regelmäßigen Abständen überprüft, ob es weitere Bewegungen im Untergrund des Hügels gibt.

    Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag Kissing: Die Glocken müssen schweigen

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