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Kissing: Wohnen statt Parken in der Nähe der Paartalhalle in Kissing?

Kissing

Wohnen statt Parken in der Nähe der Paartalhalle in Kissing?

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    Der Paartalhallen-Parkplatz an der Bahnhofstraße, im Hintergrund das Seniorendomizil Haus Gabriel. Die SPD möchte hier sozialen Wohnungsbau verwirklichen.
    Der Paartalhallen-Parkplatz an der Bahnhofstraße, im Hintergrund das Seniorendomizil Haus Gabriel. Die SPD möchte hier sozialen Wohnungsbau verwirklichen. Foto: Philipp Schröders

    Der Kissinger Gemeinderat möchte an der Rosenstraße eine Anlage mit Sozialwohnungen errichten lassen. Für dieses Projekt war zunächst auch das Parkplatzgelände an der Bahnhofstraße neben dem Seniorendomizil Haus Gabriel im Gespräch. Im Gemeinderat ist nun über die Zukunft dieses Geländes diskutiert worden.

    Hintergrund ist, dass die SPD im vorigen Jahr den Plan eingebracht hatte, dort in Ständerbauweise Sozialwohnungen errichten zu lassen. Inspiriert ist der Gedanke durch ein Modellprojekt am Dantebad in München. Die SPD möchte auf diese Weise das Grundstück nutzen und gleichzeitig die Parkplätze erhalten.

    Sozialer Wohnungsbau in Kissing: Verwaltung sollte Prüfung erstellen

    Die Verwaltung war im vergangenen Jahr vom Gemeinderat beauftragt worden, zu überprüfen, ob eine Bebauung des Geländes möglich wäre. In den Augen der SPD kam sie dem aber nicht nach. Darum hatte nun die Fraktion explizit den Antrag gestellt, die Ergebnisse der Überprüfung zu präsentieren.

    Im vergangenen Gemeinderat wurden sie vorgestellt. Ein Großteil des Grundstücks ist demnach in der Hand der Gemeinde. Dort befinden sich 97 Parkplätze, die vor allem der Paartalhalle zugewiesen sind. Auf dem Grundstück mit einer Größe von rund 3100 Quadratmetern könnten der Verwaltung zufolge 40 Wohnungen in einem dreistöckigen Gebäude eingerichtet werden.

    Allerdings wird in der Ausführung zu bedenken gegeben, dass die wegfallen Parkplätze für die Paartalhalle an anderer Stelle wieder errichtet werden müssten. Die Realisierung sei aus heutiger Sicht frühestens 2022 möglich. Zudem müsste der Bebauungsplan des jetzigen Parkplatzes geändert werden, damit dort geförderter Wohnungsbau zulässig werde.

    Diskussion um Sozialwohnungen in Kissing

    SPD-Sprecherin Silvia Rinderhagen kritisierte, dass der Gemeinderatsbeschluss, also die Prüfung, erst aufgrund des Antrages ihrer Fraktion ausgeführt worden war. Der geschäftsleitende Beamte Hubert Geiger wies den Vorwurf zurück und berief sich auf eine Entscheidung des Gemeinderats im Juni diesen Jahres.

    Damals war über die beiden Grundstücke debattiert worden. Gebaut werden soll die geförderte Wohnanlage von der Wohnbau GmbH des Landkreises. Geschäftsführer Robert Englmeier schätzte die Verwirklichung in der Rosenstraße als „leichter und schneller machbar“ ein. Die Mehrheit des Gemeinderats entschied, gegen die Stimmen der SPD, diesen Standort weiter zu verfolgen und vom Parkplatz neben dem Seniorendomizil abzusehen.

    Auf dem Grundstück der ehemaligen neuapostolischen Kirche in Kissing an der Rosenstraße soll eine neue Wohnanlage mit geförderten Wohnungen entstehen.
    Auf dem Grundstück der ehemaligen neuapostolischen Kirche in Kissing an der Rosenstraße soll eine neue Wohnanlage mit geförderten Wohnungen entstehen. Foto: Philipp Schröders

    Bürgermeister Reinhard Gürtner sagte: „Die Verwaltung hat die Informationen geliefert.“ Wenn auf der Fläche neben dem Seniorenheim gebaut werde, müsse an anderer Stelle ein Grundstück für einen neuen Parkplatz erworben werden. Das sei in seinen Augen nicht sinnvoll. Michael Eder von der CSU sah auch kein Versäumnis bei der Verwaltung. „Es ist damals die Entscheidung für das Grundstück gefallen, weil es an dieser Stelle schneller und besser realisierbar ist.“

    Simon Pflanz von den Grünen sagte, dass die Diskussion eine „destruktive Richtung“ eingenommen habe. Er dankte der SPD für den Antrag. „Das Ziel ist doch, dass weiter geförderter Wohnungsbau entsteht.“

    Plan für generationenübergreifendes Wohnen in Kissing

    Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU erklärte, dass es bereits Pläne gebe, das Haus Gabriel und den Bereich des Betreuten Wohnens zu erweitern. Das sei nördlich des Seniorendomizils und des Parkplatzes angedacht, aber bisher nicht weiterverfolgt worden, weil die Grundstücke nicht in der Hand der Gemeinde seien. Laut Sedlmeyr sollten dort generationenübergreifende Wohnformen verwirklicht werden. „Wir könnten in dieses Konzept doch den sozialen Wohnungsbau einplanen“, schlug er vor.

    Einen Beschluss gab es am Ende der Diskussion nicht, aber Bürgermeister Gürtner versprach: „Wir verfolgen das weiter.“

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