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Kissing: Wie geht es weiter mit den Kitagebühren in Kissing?

Kissing

Wie geht es weiter mit den Kitagebühren in Kissing?

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    In Kissing sind die Elternbeiträge in der verschiedenen  Kitas nicht einheitlich. Das sorgt für Unmut.
    In Kissing sind die Elternbeiträge in der verschiedenen Kitas nicht einheitlich. Das sorgt für Unmut. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolfoto)

    Eigentlich sollten die Gebühren an den Kindertagestätten in Kissing in allen Einrichtungen gleich sein - sind sie aber nicht. Die Gemeinde denkt darum nun darüber nach, wie die Gebühren in Zukunft gestaltet werden sollen. Überall im Wittelsbacher Land sind derzeit Kitas ein Thema.

    In der vergangenen Sitzung des Kissinger Hauptausschusses wurde nun darüber diskutiert. In einer Ausarbeitung der Verwaltung heißt es, dass die Elternbeiträge 2006 einheitlich festgesetzt worden sind. Zurzeit liegt die Summe pro Monat bei einer Buchungszeit von acht Stunden bei 136 Euro für die Regel- und 252 Euro für die Krippenbetreuung. Vom Staat gibt es einen Zuschuss in Höhe von 100 Euro pro Monat, der beim Krippengeld bis zu einem Jahreseinkommen der Eltern von bis zu 60.000 Euro gewährt wird.

    Johanniter-Unfall-Hilfe verlangt höhere Beiträge

    Ausnahme bildet die Johanniter-Unfall-Hilfe. Sie verlangt höhere Beiträge. Laut der Vorlage der Verwaltung wird das von dem Träger finanzierte Krippengebäude mit den Elternbeiträgen getragen. Zudem seien im Kindergarten die Elternbeiträge aus Kostendeckungsgründen seit 2019 nicht mehr im Einheitsbereich.

    Hans-Peter Bermann, der in der Verwaltung für die Kitas zuständig ist, empfahl in der Sitzung, die Träger die Höhe der Beiträge selbst festsetzen zu lassen - entsprechend ihrem Angebot. "Der Freistaat fördert die Individualität der einzelnen Betreuungseinrichtungen, zum Beispiel längere Öffnungszeiten, besondere Angebote und Integrativeinrichtungen", sagte er. Das sollte im Interesse der Kommune unterstützt werden.

    Die Betreuungskosten müssten aus den staatlichen und kommunalen Leistungen sowie den Elternbeiträgen getragen werden. Die Regierung setzte die staatlichen Beträge fest, die Gemeinden leisteten die andere Hälfte. Daher seien die Elternbeiträge die einzige Stellschraube, die sich an der benötigten Leistung, zum Beispiel im Hinblick für längere Öffnungszeiten, orientieren müsse. Zusätzlich freiwillige Leistungen der Gemeinde kämen aufgrund der finanziellen Situation Kissings nicht in Betracht.

    Räte wollen kein "Zwei-Klassen-System" an den Kitas in Kissing

    Ronald Kraus von der SPD, selbst Mitbegründer der Kindertagesstätte Regenbogenkinder, sagte: "Soweit ich weiß, wollen außer den Johannitern alle Träger die gleichen Gebühren beibehalten." Er sprach sich dafür aus, dass Kissing die Einrichtungen finanziell unterstützt. Das könne beispielsweise durch einen festgelegten Zuschuss geschehen.

    CSU-Sprecher Michael Eder sprach sich für die einheitliche Festsetzung der Beiträge aus. Einzelne Träger seien sonst dazu versucht, ihre Leistungen auszubauen, mehr Geld zu verlangen, was sich nicht alle Eltern leisten könnten. "Es besteht die Gefahr, dass wir ein Zwei-Klassen-System bekommen", sagte er. Katrin Müllegger-Steiger von den Grünen pflichtete ihm bei. "Wenn wir uns dafür entscheiden, lassen wir eine Konkurrenz zu, die wir nicht haben wollen."

    Sie wollte wissen, was bei der letzten Trägerkonferenz besprochen worden war. Bürgermeister Reinhard Gürtner sagte, dass sich keine einheitliche Lösung abgezeichnet habe. Eine Erhöhung der Beiträge sei aber von allen als notwendig erachtet worden. "Die Spanne reichte von zehn bis 25 Euro", sagte er. Im Hinblick auf die aus dem Gemeinderat geäußerte Kritik an den Johannitern im Hinblick auf die höheren Gebühren erklärte Gürtner: "Das ist nicht ganz in Ordnung, da gebe ich Ihnen Recht, aber die Summe ist nicht exorbitant."

    Eder und auch Müllegger-Steiger schlugen vor, sich erneut mit den Trägern zu beraten. Die Grünen-Sprecherin plädierte zudem dafür, die Elternbeiräte mit ins Boot zu holen. Letztendlich entschied der Ausschuss, die einheitliche Festsetzung der Beiträge vorerst nicht zu kippen. Die CSU und die Grünen äußerten Verständnis für das Anliegen der Träger, die Beiträge zu erhöhen. Müllegger-Steiger verwies auf den Mehraufwand in den Einrichtungen, um die Corona-Richtlinien einzuhalten. Bei einer Trägerkonferenz soll nun erörtert werden, was die Betreiber sich vorstellen. Wenn möglich, sollen auch die Elternbeiräte dabei einbezogen werden. Die Ergebnisse sollen in einem der nächsten Hauptausschüsse besprochen werden.

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