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Kissing: Wie es mit dem Bistro in der Kissinger Paartalhalle weitergeht

Kissing

Wie es mit dem Bistro in der Kissinger Paartalhalle weitergeht

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    Schon seit über einem Jahr steht das Bistro in der Paartalhalle wieder leer.
    Schon seit über einem Jahr steht das Bistro in der Paartalhalle wieder leer. Foto: Philipp Schröders (Archivfoto)

    Im Bistro der Paartalhalle in Kissing werden zurzeit keine Getränke ausgeschenkt und es gibt auch nichts zu essen. Das hat nichts mit der Corona-Pandemie zu tun. Der gastronomische Bereich der Paartalhalle steht bereits seit über einem Jahr leer. Doch im Hintergrund arbeitet die Gemeinde weiter daran, dass in Zukunft dort wieder Leben einkehrt.

    Die vergangenen Jahre waren durch Pächterwechsel geprägt. Mit den letzten Betreibern gab es sogar einen langen Streit. Sie führten die Gastronomie über mehrere Monate weiter, obwohl ihnen die Gemeinde gekündigt hatte. Der Streit landete vor dem Augsburger Landgericht, das die Kündigung für gültig erklärte. Seit November 2019 sind das Bistro und der für große Veranstaltungen geeignete Erlebachsaal wieder in der Hand der Gemeinde.

    Gastronomie in Kissinger Paartalhalle: Berater arbeitet Konzept aus

    Aufgrund der häufigen Wechsel und der schlechten Erfahrungen mit den Pächtern hatte der Gemeinderat Mitte vergangenen Jahres beschlossen, von der Unternehmensberatung Funktory aus Augsburg ein Nutzungskonzept ausarbeiten zu lassen. Die letzten Betreiber hatten den gesamten Gastronomiebereich alleine geführt. Das bezeichnete der Berater Ulrich Oberndorfer in der Sitzung als "sehr herausfordernd“. Der Bereich umfasste das Bistro mit der Terrasse neben dem Haupteingang und einen kleineren Saal, der in der Vergangenheit als Restaurant genutzt wurde. Er ist durch die Küche vom Bistro abgetrennt. Zudem verfügten die letzten Betreiber auch über den Erlebachsaal, der eine Bühne und eine Fläche von 500 Quadratmetern bietet. Theoretisch finden dort bis zu 570 Besucher Platz.

    Letztlich folgte der Gemeinderat dem Vorschlag, in Zukunft die Nutzung zu trennen. Der Erlebachsaal soll von der Verwaltung vermietet und das Bistro von einem Pächter betrieben werden.

    Der Gemeinderat folgte auch dem Vorschlag des Experten, das Restaurant aus der Vermietung herauszunehmen. Der Raum sei renovierungsbedürftig, für die Gäste schlecht erreichbar und daher für einen potenziellen Betreiber nicht attraktiv, hieß es in der Sitzung. Oberndorfer erklärte damals, dass es möglich sei, einen neuen Pächter bis März diesen Jahres zu finden. Allerdings fand die Sitzung im Juni statt, bevor die Corona-Fallzahlen im Herbst wieder anstiegen. Zurzeit dürfen Restaurants bekanntlich aufgrund des zweiten Lockdowns gar keine Gäste empfangen.

    Paartalhalle: Gemeinde Kissing räumt anderen Projekten höhere Priorität ein

    Bürgermeister Reinhard Gürtner sagt: "Einen geeigneten Betreiber zu finden, dürfte sich in Zeiten, in denen alle gastronomischen Betriebe geschlossen sind, als aussichtslos erweisen." Die Gemeinde habe zurzeit anderen Projekten eine höhere Priorität eingeräumt, beispielsweise dem Neubau des Kindergartens und der Grundschule und auch dem "nachhaltigen Betrieb" der Schulmensa, wo seit Kurzem mit Zutaten aus regionalem Anbau gekocht wird.

    Trotz der zahlreichen Aufgaben habe die Gemeinde die Gastronomie in der Paartalhalle aber nicht aus den Augen verloren. "Wir sind weiterhin in Kontakt mit der Firma Funktory aus Augsburg. Auch hat es im Hinblick auf mögliche Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten ein Treffen wegen der urheberrechtlichen Bestimmungen gegeben", sagt Gürtner. Noch unter Bürgermeister Manfred Wolf hatte es vor ein paar Jahren bei der Sanierung des Daches Ärger mit dem Erbauer der Halle gegeben. Der Münchner Architekt Herbert Bühler sah damals sein Urheberrecht in Gefahr. Gürtner habe sich daher bereits mit einem Vertreter des Planers vor Ort getroffen, um sich ein Bild zu machen.

    In Kissing finden die Sitzungen nun im Erlebachsaal statt. Dort können die Abstandsregeln gut eingehalten werden.
    In Kissing finden die Sitzungen nun im Erlebachsaal statt. Dort können die Abstandsregeln gut eingehalten werden. Foto: Philipp Schröders (Archivfoto)

    Sehr bald wird die Gastronomie in der Paartalhalle aber wohl nicht auf der Tagesordnung eines Ausschusses oder Gemeinderates auftauchen. Gürtner betont, dass es sogar eine Anweisung gebe, aufschiebbare Themen zurückzustellen und Vorhaben, die in der Pandemie wichtiger sind, vorzuziehen.

    Zudem erweist sich der große leerstehende Erlebachsaal in Corona-Zeiten als Vorteil für die Gemeinde. In den vergangenen Monaten verlagerte sie die politische Entscheidungsfindung vom deutlich kleineren Sitzungssaal im Rathaus in die Paartalhalle. Gürtner sagt: "Ich bin froh, dass der Erlebachsaal für die Gemeinderats- und Ausschusssitzungen zur Verfügung steht. Dort können die Hygienevorschriften voll umgesetzt werden und die Bürgerinnen und Bürger haben weiterhin die Möglichkeit, die Sitzungen zu verfolgen." Zudem betont Gürtner, dass zurzeit nicht absehbar sei, wie sich die Lage an den Schulen weiter entwickle. "Bei Bedarf können wir Ausweichraum zur Verfügung stellen." Das gelte auch für die Verwaltung im Rathaus.

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