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Kissing: Sonderimpfaktion: Einen Piks mit AstraZeneca gibt es in Kissing

Kissing

Sonderimpfaktion: Einen Piks mit AstraZeneca gibt es in Kissing

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    Im Impfzentrum in Kissing fand am Sonntag eine Sonderimpfaktion statt. Auch Peter Wirth war dabei.
    Im Impfzentrum in Kissing fand am Sonntag eine Sonderimpfaktion statt. Auch Peter Wirth war dabei. Foto: Magnus Schwank

    Gesund sei er, aber er habe eine Heidenangst vor der Spritze, scherzte ein Mann, als er sich am Impfzentrum in der Kissinger Paartalhalle registrierte. Die Mitarbeiter stellten ihm Fragen nach seiner Gesundheit und möglichen Risikofaktoren: Haben Sie schon Corona gehabt? Hatten Sie in den vergangenen 14 Tagen eine Impfung? Bekommen Sie Blutverdünner? Routiniert erfassen die drei Mitarbeiter des Betreibers Vitolus hinter der verglasten Rezeption die Daten der ankommenden Menschen bei der Sonderimpfaktion.

    Das ging schnell, Warteschlangen entstanden am Sonntag keine. Dabei hatten sich immerhin 470 Menschen zu der gesonderten Impfaktion angemeldet. Der Landkreis Aichach-Friedberg hatte diese Extradosen AstraZeneca bekommen und für Männer und Frauen über Jahre 60 Jahren bereitgestellt. Ursprünglich waren die Vakzine für Zweitimpfungen von Jüngeren gedacht. Da aber die Ständige Impfkommission empfiehlt, dass diese Personengruppe beim zweiten Piks besser mit einem mRNA-Impfstoff – also Biontech oder Moderna – geimpft werden soll, war mehr AstraZeneca vorhanden als vorgesehen.

    Großer Andrang bei der Sonderimpfaktion in Kissing

    Der Andrang in Kissing war groß. Schon innerhalb kürzester Zeit waren online die Termine für die Sonderimpfaktion ausgebucht. Die meisten hatten sich sowieso telefonisch angemeldet. Auch Margarete Heinze hatte sich schon seit längerem um einen Termin bemüht: "Ich habe mich schon im Januar online bei Vitolus registriert und Ende April noch einmal angerufen. Da hieß es aber, dass derzeit kein Termin frei sei.“ Mit der Aktion des Landratsamtes hat es aber dann sofort geklappt. "Lustigerweise hätte ich auch morgen noch vom Hausarzt mit Biontech geimpft werden können", erzählte sie und fügte hinzu. "Ich bin aber jetzt bei AstraZeneca geblieben, weil das der erste Termin war."

    Vor zwei Wochen wäre ihre Entscheidung vermutlich noch anders ausgefallen, dem britisch-schwedischen Vakzin habe sie da noch nicht so richtig getraut. In der Zwischenzeit hätten diesen jedoch ihr Mann und viele Bekannte verabreicht bekommen und da sei alles glatt gelaufen. Ihr selbst habe auch weder der Piks wehgetan noch habe sie Nebenwirkungen gehabt. "Aber mal sehen, was morgen kommt", meinte Margarete Heinze. Nun hofft sie, dass sie dank der Impfung im Juli auch in den Urlaub an den Chiemsee fahren kann. "Schauen wir mal, ob man da vielleicht mit einer Erstimpfung hin darf. Ich hoffe nicht, dass man eine Zweitimpfung benötigt." Denn die ist erst in zwölf Wochen fällig, am 25. Juli.

    Das Impfzentrum in Kissing ist im März eingerichtet worden.
    Das Impfzentrum in Kissing ist im März eingerichtet worden. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Für Rolf Frenzel ist das kein Problem, denn er plant vorerst keine Reisen. Zunächst war er froh, dass er das Ganze so reibungslos hinter sich gebracht hatte. "Ich hatte keinerlei Beschwerden, es hat auch nicht wehgetan. Aber ich bin etwas gegen Spritzen allergisch, da darf ich nicht hinschauen", erzählte er schmunzelnd. Bedenken wegen AstraZeneca hatte er nicht: "Als Mann über 60 sehe ich da wirklich kein Risiko für mich."

    Besucher sind in Kissing begeistert vom reibungslosen Ablauf

    Er hatte außerdem noch einen guten Tipp parat: Als er sich online auf dem Impfportal registriert hat, habe er nicht daran gedacht anzugeben, dass er seine fast 90-jährige Mutter betreue. Das habe er dann nachgeholt und sei in die Risikogruppe 2 gerutscht. Freunde hätten ihn dann zum Glück darauf aufmerksam gemacht, dass die Software von Vitolus hier eine Schwachstelle habe: Die nachträgliche Änderung werde den Mitarbeitern nicht angezeigt. Er habe deshalb angerufen und zwei Tage später einen Termin bekommen. "Die Impfung selbst war aber perfekt organisiert, alles hat super geklappt", fügte er hinzu.

    Der reibungslose Ablauf begeisterte auch Cornel Grofsorean: Nach der Registrierung nimmt man zuerst in einem Warteraum Platz. Sobald die eigene Nummer aufgerufen wird, bekommt man in einem abgetrennten Bereich die Spritze. Anschließend sitzt man einige Minuten in einem weiteren Wartebereich zur medizinischen Überwachung. Danach kann man sich den Impfausweis abholen und ist fertig. "Nach 14 Minuten war alles vorbei", sagte der gut gelaunte 74-Jährige. Den Piks habe er kaum gespürt. Und auch vor dem Impfstoff habe er keine Angst. "Ich habe Vertrauen zu dieser Organisation." Es laufe hier alles wie geschmiert und das Personal sei sehr nett, sagte er. Morgen werde man sehen, ob sich Nebenwirkungen zeigen, doch Cornel Grofsorean war positiv: "Immer lachen – das ist das beste Mittel, um gesund zu bleiben."

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