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Kissing: Schieflage wegen Pandemie: Kissing unterstützt die Vhs in Corona-Zeiten

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Schieflage wegen Pandemie: Kissing unterstützt die Vhs in Corona-Zeiten

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    Im Landkreis leidet die Volkshochschule unter den Corona-Bedingungen. Deshalb wird sie nun von den Kommunen unterstützt.
    Im Landkreis leidet die Volkshochschule unter den Corona-Bedingungen. Deshalb wird sie nun von den Kommunen unterstützt. Foto: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolfoto)

    Die Volkshochschule (Vhs), die auch in Kissing Kurse anbietet, ist durch die Corona-Krise in Schieflage geraten. Daher ist sie in diesem Jahr auf die Unterstützung der Kommunen angewiesen, die die Bildungsorganisation im Landkreis als Mitglieder tragen. Auch Kissing hat bereits einen Beitrag von rund 10.600 Euro geleistet. Im vergangenen Hauptausschuss haben die Verantwortlichen nun die Arbeit der Volkshochschule Aichach-Friedberg, insbesondere in Kissing, vorgestellt.

    Im Landkreis ist die Einrichtung als Verein organisiert. Als Vorsitzender fungiert Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann, der in der Sitzung die Probleme darstellte. Nach seinen Angaben konnte sich die Vhs viele Jahre selbst tragen und war auf keine Beitragszahlungen der Gemeinden angewiesen. "Das hat sich mit Corona grundlegend geändert." Früher sei das Prinzip gewesen, dass die einzelnen Gemeinden Räume zur Verfügung stellen, die Vhs habe im Gegenzug die Kurse finanziert. "Durch die Corona-Pandemie wurde aber im Frühjahr alles auf null gestellt", sagte Habermann. Inzwischen sei das Angebot zwar "schleppend" wieder angelaufen, auch habe man für das Internet neue Formate entwickelt. Das reiche aber bei Weitem nicht aus, um das Defizit auszugleichen. Daher sei die Unterstützung der Kommunen vonnöten. Alle hätten nun ihre Mitgliedsbeiträge überwiesen. "Damit kommen wir 2020 den schwierigen Umständen entsprechend gut über die Runden", sagte Habermann.

    Volkshochschule: Schwierigkeiten bei der Organisation der Kurse

    Susanne Gribl, die Geschäftsführerin der Vhs, gab einen Einblick in die Arbeit der Einrichtung. "Im Moment ist die Organisation der Kurse schwierig und teilweise chaotisch." Die Mitarbeiter stünden vor Regelungen, die sich manchmal innerhalb von Tagen änderten, beispielsweise im Hinblick auf die Maskenpflicht.

    Grundsätzlich verstehe sich die Vhs als Einrichtung der Erwachsenenbildung und als überparteilicher und überkonfessioneller Ort der Bildung und Begegnung für alle Bürger des Landkreises. Zudem habe sie sich zum Ziel gesetzt, Weiterbildung zu sozial verträglichen Preisen anzubieten.

    In Kissing sei die Zahl der angebotenen Kurse in den vergangenen Jahren etwas zurückgegangen. 2009 waren es 151 mit 1636 Besuchern. Im vergangenen Jahr gab es aber immerhin 130 Angebote, an denen 1486 Menschen teilnahmen. In diesem Jahr sehen die Zahlen allerdings laut Gribl verheerend aus. Im Frühjahrssemester seien von 136 angesetzten Kursen nur drei angelaufen. Nun, im Herbst, laufen von 67 geplanten Kursen 34. Eventuell finden noch 14 weitere statt.

    Vhs in Kissing: Kursleiter hören wegen Corona auf

    Zudem habe die Vhs auch in Kissing Kursleiter verloren. Ältere, die vielleicht noch ein paar Jahre ihr Programm angeboten hätten, hätten nun coronabedingt aufgehört. Andere hätten ihre Kurse aufgrund des Teilnehmermangels nicht aufrechterhalten können.

    Katharina Eigenmann von den Grünen sagte: "Es ist unbestritten, dass die Vhs eine ganz wichtige Aufgabe erfüllt." Auch die anderen Fraktionen lobten die Arbeit der Einrichtung und sprachen sich für ihre Unterstützung aus. Eigenmann fragte Gribl, ob weiter digitale Kursangebote geplant seien. Die Geschäftsführerin erklärte, dass es zurzeit 130 Kurse in diesem Segment gebe. Die Vhs Aichach-Friedberg habe 40 eigene. Der Rest werde in Kooperation mit anderen Einrichtungen angeboten. "Es ist gut, dass die Volkshochschulen sich da zusammenschließen." Die Kurse seien jedoch in der Regel nicht eins zu eins auf das Internet zu übertragen. Zudem sei der Aufwand für die Kursleiter im Hinblick auf die Vor- und Nachbereitung hoch. Gribl sagte weiter: "Bei uns hat es keinen Hype um diese Angebote gegeben. Zu Zeiten des Lockdowns, als alle im Homeoffice saßen, wollten die Menschen am Abend nicht auch noch vor der Kiste sitzen. Bei den Kursen gibt es den Wunsch nach Miteinander und Begegnung. "

    Kurse werden in Kissing an verschiedenen Orten angeboten

    Michael Eder von der CSU fragte, wie das Raumangebot in Kissing bereitgestellt werde. Wer in das Kursprogramm für Januar hineinschaut, der findet die Workshops Dudelsack für Anfänger und Aquarellmalerei in der Mittelschule. Hula-Tanz aus Hawaii wird dagegen in der Paartalhalle angeboten. Im Mehrgenerationenhaus können Senioren den Internetkurs Silver-Surver besuchen. Gribl lobte die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Die Vhs-Mitarbeiterin Heide Langenegger übernehme die Koordination der Außenstelle in Kissing. Sie kenne sich gut in der Gemeinde aus und habe ein Gespür dafür, welche Kurse gefragt seien.

    Im Mehrgenerationenhaus Kissing können Senioren den Internetkurs Silver-Surver besuchen.
    Im Mehrgenerationenhaus Kissing können Senioren den Internetkurs Silver-Surver besuchen. Foto: Franziska Gabbert, dpa-tmn (Symbolfoto)

    Peter Wirtz von den Freien Wählern fragte, wie die Vhs es schaffe, günstige Kurse anzubieten. Gribl sagte, dass es Richtlinien des Dachverbands gebe. Zudem seien die Honorare für die Dozenten nicht sehr hoch. Ein Sprachkursleiter erhalte beispielsweise für eine Einheit von 90 Minuten nur zwischen 36 und 37 Euro.

    Silvia Rinderhagen von der SPD wollte wissen, ob es fest angestellte Kursleiter gebe. Gribl erklärte, dass alle ihre Angebote ehrenamtlich betrieben. Nur in der Verwaltung gebe es Festangestellte.

    Hier können Sie sich über das aktuelle Kursangebot informieren.

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