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Kissing: Nach Kritik an Sozialbau in Kissing: So soll das Gebäude nun aussehen

Kissing

Nach Kritik an Sozialbau in Kissing: So soll das Gebäude nun aussehen

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    Diese Visualisierung zeigt, wie die geförderte Wohnanlage (Mitte des Bildes) an der Rosenstraße in Kissing in Zukunft aussehen soll.
    Diese Visualisierung zeigt, wie die geförderte Wohnanlage (Mitte des Bildes) an der Rosenstraße in Kissing in Zukunft aussehen soll. Foto: asp architekten/Rendeffect Gm (Visualisierung)

    Die Gemeinde Kissing will an der Rosenstraße eine geförderte Wohnanlage bauen lassen. Doch viele Anwohner sind dagegen. Inzwischen ist das Projekt schon mehrmals umgeplant worden. Nun soll das Gebäude kleiner und niedriger werden.

    Die Mehrheit des Gemeinderats hatte beschlossen, der Wohnbau GmbH des Landkreises das Grundstück der ehemaligen neuapostolischen Kirche zur Verfügung stellen. Die künftigen Mieter brauchen einen Wohnberechtigungsschein und werden in Einkommensstufen eingeteilt. Die reichen von Sozialleistungsempfängern bis zu Angestellten und Handwerkern.

    Geförderte Wohnanlage in Kissing: SPD ist gegen den Standort

    Die SPD spricht sich gegen das Projekt aus. Sie greift die Bedenken der Anwohner auf und bemängelt unter anderem, dass die Anlage für das Viertel zu groß dimensioniert sei. Die zusätzlichen Bewohner würden für eine Verschärfung der Verkehrssituation in den beengten Straßen sorgen. Zudem plädiert die Fraktion dafür, ein anderes Grundstück für das Projekt ins Auge zu fassen.

    In der vergangenen Sitzung stellten nun Wohnbau-Geschäftsführer Robert Englmeier und Architekt Markus Schneider erneut veränderte Pläne des Projekts vor. Die Anregungen und Bedenken seien dabei berücksichtigt worden. „Wir sind keine Gegner von Kissing, wir wollen das gemeinsam mit Kissing bewerkstelligen“, sagte Englmeier.

    In den Plänen wurde die vierte Etage der Wohnanlage gestrichen. Sie erstreckt sich nun noch über drei Stockwerke. Die ursprünglich geplante geschwungene Dachform entfällt und wird durch ein Flachdach ersetzt. Die maximale Gebäudehöhe wird dadurch auf rund neun Meter reduziert. Zunächst lag sie an der Spitze des Daches bei über zwölf Metern. Durch die Änderungen wird es nur 15 Wohnungen geben, zuvor waren 17 geplant. Für Fahrzeuge werden 25 Stellplätze nachgewiesen, 18 in einer Tiefgarage, sieben oberirdisch im Osten des Gebäudes bei der Rosenstraße. Dadurch soll erreicht werden, dass die Autos nicht mehr zur Westseite des Grundstücks fahren müssen.

    Verkehrssituation in der Rosenstraße soll entschärft werden

    Auch die Zufahrt zur Tiefgarage liegt im Osten an der Rosenstraße. Im Norden des Grundstücks bleibt ein neun Meter breiter Grundstücksstreifen in der Hand der Gemeinde. Dort soll die Verkehrssituation im Kreuzungsbereich der Tulpen- und Rosenstraße verbessert werden. Zurzeit befindet sich dort ein Geh- und Radweg, der attraktiver und sicherer gestaltet werden soll. Zum Beispiel könnte dort durch Bäume, Grünstreifen und Bänke Raum für Aufenthaltsqualität geschaffen werden.

    Peter Wirtz von den Freien Wählern verwies auf die Stellplatzsatzung der Gemeinde im Hinblick auf die Breite und Länge der Parkplätze. Architekt Schneider erklärte, dass genug Raum da sei, um die Vorgaben einzuhalten. Zudem bestätigte er, dass die Zufahrt zur Tiefgarage von der Rosenstraße aus geplant sei.

    Diese Anwohner aus der Tulpen- und Rosenstraße in Kissing wollen verhindern, dass auf dem Grundstück der ehemaligen neuapostolischen Kirche eine geförderte Wohnanlage entsteht.
    Diese Anwohner aus der Tulpen- und Rosenstraße in Kissing wollen verhindern, dass auf dem Grundstück der ehemaligen neuapostolischen Kirche eine geförderte Wohnanlage entsteht. Foto: Philipp Schröders

    Bürgermeister Reinhard Gürtner regte an, dass die Wohnbau GmbH eine Bauvoranfrage einreicht. So könne sich die übergeordnete Behörde, also das Landratsamt, die Pläne anschauen und vorab überprüfen. Englmeier nickte zustimmend. Zudem betonte der Bürgermeister, dass die unmittelbaren Nachbarn ins Rathaus eingeladen worden waren. Bei dem Treffen hätten Vertreter der Gemeinde und der Wohnbau mit den Anliegern über die Pläne diskutiert.

    Kissinger Gemeinderat segnet die neuen Pläne ab

    Am Ende sprach sich die Mehrheit des Gemeinderats für die neue Ausführung der Wohnanlage aus. Die SPD und Peter Wirtz stimmten dagegen.

    Zuvor hatte die SPD bereits den Antrag eingereicht, zu prüfen, ob es sinnvoll wäre, die Wohnanlage in Eigenregie zu bauen. Sprecherin Silvia Rinderhagen kritisierte unter anderem, dass auf die Bedenken der Anwohner nicht genügend eingegangen worden sei. Zudem sei eine Förderung von bis zu 90 Prozent vom Freistaat möglich, wenn die Gemeinde die Wohnanlage selbst errichte.

    Bürgermeister Gürtner erklärte, dass der Betrag seiner Erkenntnis nach aufgrund verschiedener Bestimmungen diese Höhe nicht erreiche. Zudem bezahle die Wohnbau GmbH den Bau zu 100 Prozent. „Es handelt sich ja auch nicht um irgendeinen Investor. Die Gemeinde Kissing ist Miteigentümer der Wohnbau“, sagte er. Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU betonte, dass die Gemeinde schon viele Projekte mit der Gesellschaft verwirklicht habe. Der Antrag der SPD wurde vom Rest des Gemeinderats abgelehnt.

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