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Kissing: Musik und Literatur treffen sich an der Streuobstwiese in Kissing

Kissing

Musik und Literatur treffen sich an der Streuobstwiese in Kissing

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    Martina Großhauser las Gedichte und Texte zum Thema Obstanbau und Streuobstwiese in Kissing. Jaroslav Jezewski sorgte auf dem Akkordeon für musikalische Umrahmung.
    Martina Großhauser las Gedichte und Texte zum Thema Obstanbau und Streuobstwiese in Kissing. Jaroslav Jezewski sorgte auf dem Akkordeon für musikalische Umrahmung. Foto: Heike Scherer

    Eine literarische Begegnung war in den Streuobstwiesen der Gemeinde Kissing angesagt. Dabei erfuhren die Besucher interessante Geschichten, Gedichte und Informationen rund um den Obstanbau. Jaroslav Jezewski sorgte mit Melodien auf dem Akkordeon für einen gelungenen Nachmittag.

    Im Jahr 2012 wurden an der Fliederstraße die ersten Bäume gepflanzt, Apfel-, Kirsch-, Birnen- und Zwetschgenbäume. Nun wurden die Streuobstwiesen eine Begegnungsstätte für Literatur und Musik. Martina Großhauser hatte sich sorgfältig für die erste literarische Begegnung, die Büchereileiterin Petra Scola organisiert hatte, vorbereitet. Jaroslav Jezewski aus Mering umrahmte die Lesungen mit Musik wie Love Story, My Way oder An der schönen blauen Donau. Bürgermeister Reinhard Gürtner besuchte ebenfalls die erste Veranstaltung auf einem „traumhaften Fleck“ seiner Gemeinde.

    Ein Blick auf die Geschichte des Apfelanbaus

    Erika Young hatte durch eine Freundin von der Veranstaltung erfahren und fand die Idee sehr gut. Begeistert zeigte sich Uschi Bolz, die die Angebote der Bücherei Kissing seit vielen Jahren besucht. „Diese tolle Musik und Worte, dazu der Bergblick und das Wolkenspiel sind ein Geschenk an diesem Sonntagnachmittag“, freute sie sich. Monika Thierbach war erstaunt über die umfangreichen Recherchen, die Großhauser in Büchern und im Internet durchgeführt hatte.

    Schon im Jahr 1886 gab die Zeitschrift „Der Fruchtgarten“ Ratschläge für den Obstanbau: Ein leerer Raum solle mit Bäumen bepflanzt werden, die den Menschen mit süßer Kost und eventuell auch Most erfreuen könnten. Die Urheimat des Apfels sei Kasachstan, darum heiße die Stadt Alma-Ata auch in der Übersetzung „Vater der Äpfel“, informierte Großhauser. Es gäbe 40.000 Apfelsorten, allein in Deutschland seien es 4000. Der Apfel sei die erste kultivierte Frucht im Jahr 6500 vor Chr., 300 v. Chr. brachten die Griechen ihn nach Europa.

    Musik und Literatur an der Streuobstwiese in Kissing

    Großhauser erinnerte an die griechische Sage, als Paris sich mit dem goldenen Apfel unter Aphrodite, Athene und Helena für die schönste Frau entscheiden musste. Die Römer hätten Setzlinge von Äpfeln, Kirschen, Zwetschgen und Birnen nach Deutschland gebracht, Kaiser Karl der Große forcierte den Obstanbau durch eine Landgüterverordnung. Darin war festgelegt, dass Brautleute Bäume vor den Toren ihrer Stadt anbauen mussten. Leo Tolstoi verdeutlichte mit seiner Geschichte vom alten Mann, der einen Apfelbaum pflanzte, dessen Früchte er nicht mehr genießen konnte, dass man an nachfolgende Generationen denken solle.

    Großhauser erinnerte an die griechische Sage, als Paris sich mit dem goldenen Apfel unter Aphrodite, Athene und Helena für die schönste Frau entscheiden musste.
    Großhauser erinnerte an die griechische Sage, als Paris sich mit dem goldenen Apfel unter Aphrodite, Athene und Helena für die schönste Frau entscheiden musste. Foto: Daniel Bockwoldt, dpa (Symbolfoto)

    Auch Fritz Grashoffs Lied „September“ und Erich Kästners Gedicht mit dem gleichen Titel hatte die Referentin ausgewählt. Am Sonntag, 18. Oktober, wird Großhauser auch die zweite literarische Begegnung in der Streuobstwiese am Flurkreuz an der Paartalhalle übernehmen.

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