Das war der Bayerische Hiasl
Am 3. September 1736 ist Matthäus Klostermayr – berühmt geworden als der „Bayerische Hiasl“ – in Kissing geboren worden. Anfang August 1753 wurde er auf Gut Mergenthau als Jagdgehilfe des Jesuitenordens angestellt.
1756 entließen ihn die Jesuiten. Der offizielle Grund war, dass er einen Jesuiten wegen dessen Schießkünsten auf dem Fasching lächerlich gemacht hatte.
Er schloss sich einer Wildererbande an und gründete später eine eigene. Nach einem Zuchthausaufenthalt suchte er mit Kumpanen die Konfrontation mit der Staatsmacht, mit Jägern und Soldaten.
1771 nahmen Soldaten Klostermayr im Wirtshaus von Osterzell nach einer Schießerei fest. Nach einem Prozess wurde er in Dillingen am 6. September hingerichtet.
Die schon zu Lebzeiten einsetzende Legendenbildung verstärkte sich nach Hiasls Tod. In Geschichten und Erzählungen fokussierte sich die Unzufriedenheit der Menschen mit den ihnen aufgezwungenen Lebensumständen.
Viele Geschichten ranken sich um die Figur des bayerischen Hiasl (1736 – 1771), der oft auch als deutscher Robin Hood betitelt wird und gleichzeitig als Sozialrebell die Gesellschaft spaltet, denn: Für viele ist und bleibt der Kissinger Matthäus Klostermayr schlicht ein Verbrecher, der mit seiner Hinrichtung in Dillingen durchaus die gerechte Strafe erhalten hat.