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Kissing: Landwirt möchte in Kissing zwei Bullenmastställe bauen

Kissing

Landwirt möchte in Kissing zwei Bullenmastställe bauen

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    In Kissing möchte ein Landwirt zwei Bullenmastställe errichten. Im Bauaussschuss wurde über den Standort diskutiert.
    In Kissing möchte ein Landwirt zwei Bullenmastställe errichten. Im Bauaussschuss wurde über den Standort diskutiert. Foto: Thorsten Jordan (Symbolbild)

    Ein Landwirt möchte in Kissing zwei große Bullenmastställe errichten. Im vergangenen Bauausschuss ist über das Thema diskutiert worden. Es gab Zuspruch für das Vorhaben, aber auch Bedenken wegen des Standorts.

    Das Projekt soll im Dreieck zwischen dem Mergenthauer Weg im Osten und der Bürgermeister-Wohlmuth-Straße im Westen verwirklicht werden. Der Landwirt plant die Errichtung von zwei Bullenmastställen mit überdachtem Festmistlager. Zudem will er ein Fahrsilo und eine Lagerhalle bauen. Die Zufahrt ist aus Richtung Osten vom Mergenthauer Weg her geplant.

    Ställe in Kissing sollen eine offene Form haben

    In der Baubeschreibung haben die Ställe eine runde Form. Das Konzept sieht vor, dass "das Wohlergehen der Tiere, Arbeitskomfort und Kosteneffizienz die Kernelemente bilden". Die Ställe haben einen Durchmesser von 30,25 Metern und eine Höhe von 8,80 Metern. Hinzu kommt ringsherum ein Dachvorsprung von zwei Metern. Den Tieren stünden 718 Quadratmeter zur Verfügung, das entspreche 150 Tieren in sieben Abteilungen.

    Die Fütterung, das Misten und das Einstreuen soll von außen erfolgen. So sei ein sicheres Arbeiten gewährleistet. Aufgrund des Dachvorsprungs sind Seitenfronten nicht erforderlich. Zudem befindet sich in der Dachkonstruktion ein offener First mit einer Oberfläche von zehn Quadratmetern. Diese offene Form gewährleiste eine "hervorragende Lüftung" und biete für Mensch und Tier einen hellen Arbeits- und Lebensraum. "Beide Aspekte tragen zu einem gesunden Stallklima und einem hervorragendem Tierkomfort bei", heißt es in der Baubeschreibung.

    Im Festmistlager sollen die Tiere auf Stroh gehalten werden, sämtliche Liegepositionen könnten eingenommen werden und die Tiere seien isoliert vom kalten Betonuntergrund. Zudem falle durch das Stroh weniger Gülle an, was sich auch positiv auf die Natur auswirke.

    Bullenmastställe in Kissing: Grüne plädieren für Bebauungsplan

    Katharina Eigenmann von den Grünen erklärte, dass es noch Diskussionsbedarf wegen der Pläne gebe. Grundsätzlich sprach sie sich für die Form der Ställe aus. Sie wünschte sich zwar eine Auslaufmöglichkeit, sagte aber: "Die Situation für die Tiere wird verbessert." Sie wies jedoch darauf hin, dass der Bereich auf der anderen Seite der Bürgermeister-Wohlmuth-Straße im Flächennutzungsplan als Siedlungsfläche ausgewiesen ist. Neben dem Baugebiet Lerchenwiese könnte theoretisch in Zukunft ein weiteres ausgewiesen werden. Eigenmann sprach sich daher dafür aus, mit einem Bebauungsplan genau zu regeln, was in dem Bereich, wo der Landwirt die Ställe errichten will, möglich ist und was nicht. Baumamtsleiter Alfred Schatz erklärte, dass es viel Zeit kosten könnte, so einen Bebauungsplan aufzustellen.

    Marion Lang von der SPD wies auf die angrenzenden Tennisplätze hin. "Immissionsrechtlich muss eine Prüfung erfolgen", sagte sie. Barbara Seiler von der CSU lobte, dass der Landwirt an der Stelle aussiedeln will: "Ich unterstütze das vollumfänglich." Andreas Offner aus ihrer Fraktion sagte: "Es war doch immer vorgesehen, dass die Landwirtschaft dort aussiedelt." Der Antrag der Grünen, im Gemeinderat über einen Bebauungsplan zu beraten, wurde dann knapp mit 7:6 abgelehnt.

    Umweltverträglichkeit muss noch geprüft werden

    In der Sitzungsvorlage heißt es, dass es sich bei dem Projekt um ein für die Landwirtschaft privilegiertes Vorhaben im Außenbereich handelt. Aus Sicht des Landratsamtes ist die Tierhaltung im geplanten Umfang an dem Standort aus "immissionsschutzfachlicher Sicht" denkbar. Immissionsschutz soll die Umwelt vor schädlichen Einwirkungen wie beispielsweise Abgasen oder Lärm bewahren. Allerdings seien in einem weiteren Verfahren weitere Aussagen hinsichtlich der Umweltverträglichkeit der Anlage wegen des Naturschutzbereichs an der Paar erforderlich.

    Bisher hat der Antragsteller nur eine Bauvoranfrage gestellt. Mit der lässt sich bereits vor dem Bauantrag abklären, ob das Vorhaben grundsätzlich genehmigt werden kann und mit dem Baurecht vereinbar ist. Der Bauausschuss stimmte der Anfrage einstimmig zu.

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