Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Kissing: Kommunalwahl: Kissing muss Raum für Kinder schaffen

Kissing

Kommunalwahl: Kissing muss Raum für Kinder schaffen

    • |
    Das Luftbild der Gemeinde zeigt eine auf dem Reißbrett geplante Siedlung, großenteils auch mit den klassischen Siedlerhäusern. In der neuen Legislaturperiode müssen in Kissing richtungsweisende Entscheidungen getroffen werden, welche die Zukunft des Orts für lange Zeit bestimmen können.
    Das Luftbild der Gemeinde zeigt eine auf dem Reißbrett geplante Siedlung, großenteils auch mit den klassischen Siedlerhäusern. In der neuen Legislaturperiode müssen in Kissing richtungsweisende Entscheidungen getroffen werden, welche die Zukunft des Orts für lange Zeit bestimmen können. Foto: Gemeinde Kissing (Archiv)

    Wenn im Landkreis die Bürgermeister-Kandidaten den Ergebnissen entgegenfiebern, kann Reinhard Gürtner sich entspannt zurücklehnen. Der Kissinger hat die Wahl bereits im vergangenen Jahr gewonnen. Nach dem vorzeitigen Rücktritt von Manfred Wolf (SPD) musste der Posten bereits neu besetzt werden.

    Der CSU-Politiker Gürtner bekam die absolute Mehrheit und bleibt nun bis zur übernächsten Kommunalwahl 2026 im Amt. Das bedeutet aber nicht, dass am Sonntag, 15. März, in Kissing gar nicht gewählt wird. Der Gemeinderat muss – wie in den anderen Kommunen im Landkreis auch – neu besetzt werden. Zurzeit sind dort die CSU, die SPD, die Freie Wählergemeinschaft und die Grünen vertreten. Alle haben wieder Listen aufgestellt. Zudem will auch die FDP in den Kissinger Gemeinderat einziehen.

    Wohnraum in Kissing ist begehrt

    Die Mitglieder des Gremiums haben in der Vergangenheit meist konstruktiv zusammengearbeitet, um die Gemeinde voranzubringen. Aufgrund der günstigen Lage zwischen den Großstädten München und Augsburg sind Bauplätze und Wohnraum in Kissing begehrt. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde neue Baugebiete ausgewiesen. Zudem werden immer öfter Mehrfamilienhäuser errichtet, wo zuvor Hofstellen oder größere Einfamilienhäuser standen. Die Einwohnerzahl wächst – inzwischen leben nahezu 12 000 Menschen in Kissing. Das hat Folgen. Die Kindertagesstätten stoßen an die Grenzen ihrer Kapazitäten – im aktuellen Kindergartenjahr war noch genau ein Platz frei. Abhilfe soll unter anderem ein Waldkindergarten schaffen. Ein passendes Grundstück hat die Gemeinde schon im Blick.

    Die Ortseinfahrt von Kissing mit der Weltkugel am Kreisverkehr. Auf die stetig wachsende Gemeinde kommen weiterhin viele Herausforderungen zu.
    Die Ortseinfahrt von Kissing mit der Weltkugel am Kreisverkehr. Auf die stetig wachsende Gemeinde kommen weiterhin viele Herausforderungen zu. Foto: Philipp Schröders

    Die Sanierung der Grundschule wird in den kommenden Jahren den Haushalt mächtig belasten. Auch dieses Gebäude ist zu klein geworden. Mit einem modernen Konzept, das zeitgemäße Unterrichtsmethoden umfasst, soll es erweitert werden. Über 15 Millionen Euro wird das nach derzeitigem Stand kosten.

    Auch für andere Projekte muss die Gemeinde viel Geld in die Hand nehmen. Die Aussegnungshalle muss dringend renoviert werden. Im Haushalt sind dafür 450 000 Euro eingeplant. Zudem ist die Peterskirche im Altort in einem schlechten Zustand. Für die Sanierung sind 100 000 Euro veranschlagt.

    Kissing: Wie geht es weiter mit dem ehemaligen O&K-Gelände?

    Auch keinen schönen Anblick bietet das ehemalige O&K-Gelände westlich der B2 mitten in Kissing. Die rund 23.000 und knapp 61.000 Quadratmeter großen Flächen links und rechts der Kissinger Betonstahlbiegerei wecken immer wieder Begehrlichkeiten. Momentan gehören die Flächen zwei verschiedenen Eigentümern, die hier gerne investieren würden. Zunächst hat der Gemeinderat jedoch bestimmt, dass Kissing in die Städtebauförderung einsteigen soll. Die Gemeinde erhofft sich fachmännische Unterstützung bei der Überplanung des O&K-Geländes, aber auch Lösungsimpulse für die ganze Kommune, zum Beispiel in Bezug auf die Pendlerparkplätze am Bahnhof.

    Bürgermeister Reinhard Gürtner hat bereits im vergangenen Jahr die Wahl in Kissing gewonnen und sitzt nun auf dem Chefsessel im Rathaus.
    Bürgermeister Reinhard Gürtner hat bereits im vergangenen Jahr die Wahl in Kissing gewonnen und sitzt nun auf dem Chefsessel im Rathaus. Foto: Philipp Schröders

    Ein weiteres schwieriges Thema ist der Betrieb der Gastronomie in der Paartalhalle, die der Gemeinde gehört. Mit dem letzten Pächter gab es einen langen Rechtsstreit. Im Raum standen nicht geleistete Pachtzahlungen und eine ausstehende Kaution. Die Betreiber beriefen sich auf Mängel, die die Gemeinde nicht beseitigt habe, und führten die Gastronomie trotz einer Kündigung über ein Jahr weiter. Erst Ende vergangen Jahres räumten sie die Halle. Zurzeit wird im Bistro kein Bier ausgeschenkt und auch der große Erlebachsaal steht nicht für Veranstaltungen zur Verfügung.

    Das Kissinger O+K-Gelände bietet derzeit keinen schönen Anblick. Bevor Investoren dort tätig werden können, will die Gemeinde erst ein Gesamtkonzept.
    Das Kissinger O+K-Gelände bietet derzeit keinen schönen Anblick. Bevor Investoren dort tätig werden können, will die Gemeinde erst ein Gesamtkonzept. Foto: Gönül Frey (Archiv)

    Im Gemeinderat wird in nichtöffentlichen Sitzungen darüber beraten, wie es mit der Verpachtung der Gastronomie weitergehen soll. Hinzu kommt, dass die Paartalhalle ebenfalls in die Jahre gekommen ist. Das Dach über dem älteren Sportbereich wurde bereits saniert. Das über dem neueren Teil soll bald folgen. Aber auch die Hallenwände müssten ausgebessert und neu gedämmt werden. Auf den neu zusammengesetzten Gemeinderat kommt also viel Arbeit zu.

    Lesen Sie auch unsere fünf Fragen an die Parteivertreter (Plus+):

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden