Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Kissing: Kissing hat nun einen Waldkindergarten

Kissing

Kissing hat nun einen Waldkindergarten

    • |
    In Kissing werden Kinder nun in einem Waldkindergarten betreut.
    In Kissing werden Kinder nun in einem Waldkindergarten betreut. Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe

    Kinder brauchen viel Bewegung an der frischen Luft, heißt es oft. Im neuen Waldkindergarten in Kissing bekommen sie jede Menge davon. Seit ein paar Wochen werden die Kleinen dort betreut.

    Der Kindergarten liegt in einem Waldgebiet zwischen Altkissing und Bachern - südöstlich von Gut Mergenthau und in nordwestlicher Richtung gegenüber des Seewieshofes. Er ist von der Bachernstraße aus erreichbar. Ein Gebäude dafür musste die Gemeinde Kissing nicht bauen lassen. Am Waldrand stehen ein Materiallager, der spezielle Kindergartencontainer mit Garderobe, und eine Jurte. Nicht unweit davon entfernt liegt der Waldplatz, wo sich unter anderem die Trockentoilette befindet. Zudem finden die Kinder dort eine Garderobe, an der sie ihre Rucksäcke hängen können. Des Weiteren gibt es einen Sitzkreis aus Baumstämmen. Verschiedene pädagogische Materialien wie Schnitzmesser, Hammer, Sägen, Bastelmaterialien et cetera sind vorhanden. Das war's an Einrichtung.

    Waldkindergarten in Kissing bietet viel Platz für Kreativität

    Leiterin Nadine Paula sagt: "Der Waldplatz bietet viele Erfahrungsspielräume. In der Matschküche werden neuste Gerichte kreiert, und das Blätterbad bietet beispielsweise die Gelegenheit, auch mal abzutauchen. Die selbstgebaute Laubhütte ist ein Rückzugsort für die Kinder."

    Das Grundstück besteht aus einem Mischwald. Am Waldplatz befinden sich die Kinder überwiegend unter dem Blätterdach der zahlreichen jungen Buchen. "Bucheckern sammeln zählt zu den Lieblingsbeschäftigungen unserer Kinder. Bei Wanderungen findet man auch Fichtenabschnitte, welche uns vor allem bei Regen in der Herbstzeit einen Unterschlupf bieten", sagt Paula. Das Waldstück an sich sei sehr abwechslungsreich. "Zahlreiche Hänge laden zum Klettern und Austoben ein." Weil die sogenannte Basisstation, der Container, außerhalb des Waldes steht, bewegen sich die Erzieher mit den Betreuern auch auf den Feldwegen rund um diese. "Hier kann man, gerade auch während der kälteren Monaten, Sonne tanken und sich wärmen lassen", sagt Paula.

    Im Waldkindergarten in Kissing sie die Kinder immer draußen.
    Im Waldkindergarten in Kissing sie die Kinder immer draußen. Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe

    Die Kinder seien immer draußen, außer bei einer Unwetterwarnung. "Bei Schnee gehen wir Schlittenfahren und Schneemänner bauen. Bei Regen verbringen wir die Zeit unter einer Plane oder in der Jurte. Sollten Unwetter, wie Sturm oder Gewitter vorhergesagt werden, befinden wir uns den ganzen Tag in der Paartalhalle im Jugendzentrum", sagt Paula. Sollte ein schweres Unwetter unvorhersehbar aufziehen, werde ein Transport seitens der Feuerwehr Kissing zur Paartalhalle sichergestellt.

    Kissinger Waldkindergarten mit bis zu 20 Kindern

    Etwas zu Essen und zu Trinken wird nicht bereitgestellt, die Kinder bringen alles selbst mit. "Im Winter ist es ratsam, warme Speisen, wie Müsli oder Porridge, in Thermobehältern mitzubringen, um sich von innen heraus zu wärmen."

    Derzeit werden sieben Kinder betreut, die Gruppe ist für 20 ausgelegt. Das Team besteht aus zwei pädagogischen Fachkräften und zwei Ergänzungskräften. Träger der Einrichtung ist die Johanniter-Unfall-Hilfe. Die Öffnungszeiten sind von 7.45 bis 13.45 Uhr. Die pädagogische Kernzeit ist von 8.30 Uhr bis 12.45 Uhr. "Das ist die Zeit, in der alle Kinder anwesend sein sollen, um sich in Ruhe zu orientieren und sich auf den Wald einlassen zu können."

    Abgesehen von den Schließtagen über Weihnachten und Neujahr, läuft der Betrieb auch im Winter. Es gibt einen Parkplatz, von dem aus die Basisstation zu Fuß zu erreichen ist. Der Container ist morgens der Treffpunkt, an dem die Kinder dem pädagogischen Personal übergeben werden.

    Kinder entwickeln in Kissing ein Bewusstsein für die Natur

    Der Vorteil des Angebots liege darin, dass die Umgebung ganzheitlich auf die Entwicklung des Kindes wirke. "Der Wald bietet einerseits Rückzugsorte und andererseits Erfahrungsräume. Er fungiert in erster Linie als lehrende Kraft. Dadurch ist es den Kindern möglich, eine intrinsische Motivation zu entdecken und Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln", sagt Paula. Aber auch das soziale Lernen stehe im Waldkindergarten an vorderster Stelle. Wenn die Kinder beispielsweise einen Baumstamm zusammen befördern möchten, bedarf es einer klaren Kommunikation und Absprache untereinander. "Generell kann gesagt werden, dass mit Hilfe des Waldkindergartens ein Bewusstsein für die Natur und Umwelt gebildet wird", erklärt Paula.

    Viel wird nicht gebraucht für den Waldkindergarten in Kissing. Hier ist der Sitzkreis aus Baumstämmen zu sehen.
    Viel wird nicht gebraucht für den Waldkindergarten in Kissing. Hier ist der Sitzkreis aus Baumstämmen zu sehen. Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe

    Bürgermeister Reinhard Gürtner sagt: "Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Waldkindergarten im Oktober beginnen konnten. Damit kann die Gemeinde Kissing ein weiteres Betreuungsangebot für die Kleinen anbieten." Den Kindern werde der schonende Umgang mit der Natur nahegebracht. "Dabei können die Kleinen nach Herzenslust beobachten und die Umwelt erkunden. Das trägt zur Entschleunigung und einer gesunden Entwicklung in einer schnelllebigen Welt bei. Mein Dank gilt hier den Johannitern und den Damen und Herren der Verwaltung, welche bei der Umsetzung viel Engagement gezeigt haben." Zudem hätten die Kissinger Pfadfinder die Gemeinde bei der Beschaffung der Jurte und beim Aufbau unterstützt. Die Kommune habe rund 30.000 Euro in den Waldkindergarten investiert.

    So funktioniert die Anmeldung: Die Platzvergabe läuft über das Little-Bird-Portal der Gemeinde Kissing. Hier können sich interessierte Eltern beim Waldkindergarten Dachsburg vormerken lassen. Nähere Informationen gibt es auch von Leiterin Nadine Paula unter der Telefonnummer 0173/5107083.

    Lesen Sie dazu auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden