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Kissing: In Kissing sollen Strommasten abgebaut werden

Kissing

In Kissing sollen Strommasten abgebaut werden

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    Im Zuge des Projekts der LVN könnten 31 Masten der bestehenden Freileitung zwischen Kissing und Merching vollständig abgebaut werden.
    Im Zuge des Projekts der LVN könnten 31 Masten der bestehenden Freileitung zwischen Kissing und Merching vollständig abgebaut werden. Foto: LVN/Luisa Rauenbusch

    Im Raum Kissing wird wohl bald umfangreich an zahlreichen Strommasten gearbeitet. Die LEW Verteilnetz (LVN), ein Tochterunternehmen der Lechwerke, betreibt das Netz in der Region. Sie plant die Anbindung des Umspannwerks in Kissing zu erneuern.

    Die Einrichtung versorgt nach Angaben des Unternehmens bis zu 30.000 Menschen in der Region mit Strom. Künftig soll das Umspannwerk von Norden her mit dem 110-Kilovolt-Netz verknüpft werden. Dieses Hochspannungsnetz übernimmt die regionale Verteilung des Stroms. Es verbindet wichtige Knotenpunkte, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe.

    Strommasten in Kissing: Alte Leitung soll wieder angeschlossen werden

    Für die Verknüpfung zum 110-Kilovolt-Netz gibt es in Kissing bereits eine 2,7 Kilometer lange Leitung mit neun Masten, die derzeit nicht in Betrieb ist. Sie soll nun erneuert werden. Im Gegenzug könnte die bestehende 7,5 Kilometer lange 110-Kilovolt-Freileitung mit 31 Masten von Kissing südlich in Richtung der Lechstaustufe 23 bei Merching vollständig abgebaut werden. „Durch die geplante Erneuerungsmaßnahme stellt die LVN das Stromnetz in dem Bereich zukunftssicher auf und macht es fit für die wachsende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien“, sagt LVN-Pressesprecherin Luisa Rauenbusch. Das Genehmigungsverfahren für das Projekt befinde sich kurz vor Abschluss

    Für die künftige Anbindung des Umspannwerks in Kissing will die LVN eine bestehende, zurzeit nicht genutzte 110-Kilovolt-Leitung erneuern. Da dieser Leitungsabschnitt in den vergangenen Jahren nicht in Betrieb war, ist die Fläche darunter teils stark zugewachsen.
    Für die künftige Anbindung des Umspannwerks in Kissing will die LVN eine bestehende, zurzeit nicht genutzte 110-Kilovolt-Leitung erneuern. Da dieser Leitungsabschnitt in den vergangenen Jahren nicht in Betrieb war, ist die Fläche darunter teils stark zugewachsen. Foto: Lvn / Michael Hochgemuth

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    Die derzeit nicht genutzte Leitung verläuft vom Umspannwerk bis zur Kreuzung mit der 110-Kilovolt-Freileitung zwischen Gersthofen und Haunstetten, also parallel zum Lech und entlang des Auensees. Die Erneuerung soll nach Angaben der LVN in der gleichen Trasse erfolgen: Es sollen lediglich die jetzigen Masten und Leiterseile durch neue ersetzt werden, die auf dem technisch aktuellsten Stand sind.

    Die bisherige Leitung von Kissing südlich bis zum Mandichosee könnte anschließend komplett rückgebaut werden. In dieser Woche führt die LVN eine erste Instandhaltungsmaßnahme für das Projekt durch. Etwa zwei Kilometer nördlich des Umspannwerks wird hierzu von einem Fußweg aus eine Zufahrt zu einem Mast angelegt.

    Die eigentlichen Arbeiten sollen im Januar beginnen

    Voraussichtlich ab Januar, nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens, will das Unternehmen dann mit vorbereitenden Arbeiten für die Erneuerung der Leitung beginnen. Da dieser Abschnitt in den vergangenen Jahren nicht in Betrieb war, ist die Fläche darunter teils stark zugewachsen. Hier müssten entlang der Leitung Büsche und Bäume zurückgeschnitten und an einigen Stellen auch entfernt werden. Für die Bauarbeiten müssten an manchen Stellen auch neue Wege angelegt werden. Hierfür sei es erforderlich, in die Flora einzugreifen und Bäume zu entfernen. „Wir planen alle Arbeiten so, dass Eingriffe in Natur und Umwelt minimiert werden. Nötige Ausholzungen und Rodungsflächen werden so klein wie möglich gehalten“, sagt Rauenbusch.

    Der ökologische Ausgleich für die Maßnahme erfolgt laut ihr über das sogenannte Ökokonto Nord: Gemeinsam mit einem Landschaftsarchitekten und auf Basis eines naturschutzfachlichen Konzepts haben die Lechwerke im Landkreis Dillingen eine große zusammenhängende Fläche renaturiert. Diese Maßnahme diene als Ausgleich für Leitungsprojekte wie in Kissing. Zudem prüfe die LVN gemeinsam mit einem Landschaftsplanungsbüro, welche freiwilligen Naturschutzmaßnahmen vor Ort umgesetzt werden könnten. Denkbar wären beispielsweise Reptilienhabitate oder Fledermauskästen.

    Hinter den Maßnahmen in Kissing steckt laut Rauenbusch, dass die wachsende Einspeisung erneuerbarer Energien eine Neustrukturierung des regionalen Verteilnetzes der Lechwerke erforderlich mache. Deshalb werde das Stromnetz zukünftig in einen Netzbereich Nord und einen Netzbereich Süd aufgeteilt. Das Umspannwerk Kissing sei Teil des nördlichen Netzbereiches und werde zukünftig nicht mehr vom Süden, sondern vom Norden her an das regionale Hochspannungsnetz angeschlossen. „Mit der Baumaßnahme wird zugleich die Leitungskapazität gesteigert. Das ist ebenfalls mit Blick auf die zunehmende Einspeisung von Strom aus Sonnenenergie in das regionale Stromnetz notwendig“, sagt Rauenbusch.

    Sollten die Arbeiten im Januar beginnen, steht bereits fest, dass sie aus Gründen des Vogelschutzes im Frühjahr und Sommer pausieren. Sie sollen dann im Herbst und Winter weitergeführt werden. Der Abbau der Leitung von Kissing in Richtung Lechstaustufe 23 ist für Frühjahr 2022 angesetzt. Die LVN plant, in die neue 110-Kilovolt-Anbindung des Umspannwerks in Kissing, inklusive des Rückbaus der Leitung im südlichen Bereich, rund 1,3 Millionen Euro zu investieren.

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