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Kissing: In Kissing sollen Nistkästen aufgehängt werden - aber nicht vom Bauhof

Kissing

In Kissing sollen Nistkästen aufgehängt werden - aber nicht vom Bauhof

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    In Kissing ist im Gemeinderat über die Anbringung von Nistkästen für Meisen diskutiert worden.
    In Kissing ist im Gemeinderat über die Anbringung von Nistkästen für Meisen diskutiert worden. Foto: dpa (Symbolbild)

    Die Grünen in Kissing haben im vergangenen Bauausschuss den Antrag gestellt, dass die Gemeinde Meisen-Nistkästen aufhängen lässt. Sie sollen als biologische Maßnahme zum Eindämmen des möglichen Befalls von Eichen durch den Eichenprozessionsspinner dienen.

    In Königsbrunn haben die gefährlichen Raupen bereits Bäume befallen. Sie können bei Menschen und bei Tieren allergische Reaktionen auslösen. Die Raupen übertragen ein Nesselgift, das Haut-, Augenreizungen, Atemwegsprobleme, Fieber und Schwindel auslösen kann. Da Meisen natürliche Feinde des Eichenprozessionsspinners sind, werden sie in den Niederlanden und in Nordrhein-Westfalen bereits seit einigen Jahren erfolgreich zur Bekämpfung eingesetzt.

    Diskussion im Gemeinderat über die Meisen-Nistkästen in Kissing

    Vor allem in den Reihen der CSU und der Freien Wähler regte sich jedoch Widerstand gegen das Vorhaben, weil die Grünen vorschlugen, dass der Bauhof das Aufhängen der Nistkästen übernimmt. Mehre Gemeinderäte und Bürgermeister Reinhard Gürtner erklärten, dass die Mitarbeiter sehr ausgelastet seien. Matthias Blank von der

    Simon Pflanz von den Grünen erklärte, dass ein Kasten zwischen zehn und 20 Euro koste. Katrin Müllegger-Steiger sagte, dass Experten eine Ausgabe in der Größenordnung von 3000 Euro empfohlen hätten, um den Eichenprozessionsspinner in Kissing erfolgreich zu bekämpfen. Im Antrag der Grünen heißt es, dass die Nistkästen in angemessener Dichte angebracht werden müssen und über den Schädling hinaus auch ein ausreichendes Nahrungsangebot bereitstehen muss. "Es geht hier um 3000 Euro, ich kann nicht verstehen, warum wir darüber diskutieren müssen", sagte Müllegger-Steiger.

    Bürgermeister: Kissinger Gemeinderat ist nicht gegen Nistkästen

    Bürgermeister Gürtner warf ein, dass der Gemeinderat nicht gegen das Projekt sei, sondern dagegen, den Bauhof dafür einzuspannen. CSU-Sprecher Michael Eder schlug vor, Vereine und den Bund Naturschutz für das Anbringen einzuspannen. Hubert Asam und Katharina Eigenmann von den Grünen hielten dagegen, dass auf die Gemeinde durch den Befall der Bäume hohe Folgekosten und viele Einsätze des Bauhofs zukommen könnten. Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU bezweifelte, dass sich der Eichenprozessionsspinner allein durch das Aufhängen der Nistkästen bekämpfen lasse.

    Die Raupen übertragen ein Nesselgift, das Haut-, Augenreizungen, Atemwegsprobleme, Fieber und Schwindel auslösen kann.
    Die Raupen übertragen ein Nesselgift, das Haut-, Augenreizungen, Atemwegsprobleme, Fieber und Schwindel auslösen kann. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Hubert Geiger, der geschäftsleitende Beamte, sah kein Problem darin, die Kisten anzuschaffen und Vereinen und Privatleuten zur Verfügung zu stellen. "Wir kriegen das schon so hin, dass sie mit der Ausführung des Antrags zufrieden sind", sagte er.

    Am Ende stimmte der Gemeinderat einstimmig dafür, das Projekt "Meisen-Kästen gegen den Eichenprozessionsspinner" durch Öffentlichkeitsarbeit und Einbeziehung der betroffenen Vereine, Verbände und Organisationen zu unterstützen. Es sollen fertige Nistkästen und Bausätze im Wert von 3000 Euro angeschafft und gegen ein kleines Entgelt Bürgern, Schulen und sozialen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden.

    Der Vorschlag der Grünen, dass der Bauhof das Aufhängen und die Reinigung auf den eigenen Flächen übernimmt, fand aber keine Mehrheit.

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