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Kissing: Grundschulneubau: Wie Kissing den richtigen Architekten finden will

Kissing

Grundschulneubau: Wie Kissing den richtigen Architekten finden will

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    Die Grundschule in Kissing ist zu klein geworden. Für den Neubau soll es einen Architektenwettbewerb geben.
    Die Grundschule in Kissing ist zu klein geworden. Für den Neubau soll es einen Architektenwettbewerb geben. Foto: Philipp Schröders

    In Kissing soll in den kommenden Jahren ein Mammutprojekt verwirklicht werden. Die Gemeinde plant, eine neue Grundschule neben der alten bauen zu lassen. Die Gesamtkosten liegen geschätzt bei 21 Millionen Euro, wobei der Kommune eine Förderung von elf Millionen in Aussicht steht. Um für das Projekt den richtigen Architekten zu finden, hat sich der Gemeinderat nun für einen Wettbewerb entschieden.

    Das Projekt muss nach einem speziellen Verfahren für öffentliche Aufträge vergeben werden. Der Projektentwickler Max Meixner stellte dazu in der vergangenen Gemeinderatssitzung drei Varianten für die Auswahl eines Architekturbüros vor. Ein reines Verfahren nach der Vergabeordnung stelle dabei mit 12.000 Euro die günstigste Variante dar. Jedoch binde sich die Gemeinde frühzeitig an einen Architekten. "Das kann gut gehen, wir haben aber auch schon andere Fälle erlebt", sagte Meixner. Das Verfahren mit Vorentwurf sei mit rund 237.000 Euro sehr kostspielig. Meixner empfahl daher ein Vergabeverfahren mit einem Architektenwettbewerb. Hierfür lägen die Kosten bei circa 150.000 Euro.

    Neue Grundschule in Kissing: Jury entscheidet über Entwurf

    Bei dieser Variante entscheide eine Jury, die aus Mitgliedern des Gemeinderats und der Verwaltung sowie namhaften Architekten gebildet wird, über die eingereichten Entwürfe. Das Verfahren habe mehrere Vorteile für die Kommune: Sie erhalte eine hohe Planungssicherheit und professionelle Unterstützung bei der Entwurfsbewertung. Zudem bekomme sie 20 Beiträge mit einem hohen Bearbeitungsgrad. Beim reinen Verfahren müsse die Planung später erstellt und bezahlt werden. Deshalb müsse man zu den 12.000 Euro rund 100.000 Euro hinzurechnen.

    Katharina Eigenmann von den Grünen sprach sich für den Architektenwettbewerb aus. "Der Wettstreit führt zur bestmöglichen Entwurfsqualität", sagte sie. Zudem plädierte sie dafür, Vorgaben von allen Fraktionen einzureichen. Dabei könne auch der Erlebnispausenhof mit einfließen. Die Gemeinde möchte den Neubau auf dem jetzigen Areal neben der Grundschule errichten lassen. Bürger haben Unterschriften dagegen gesammelt. Bürgermeister Reinhard Gürtner betonte im Hinblick auf den Pausenhof: "Es ist noch keine endgültige Planung da. Es steht noch gar nichts fest."

    Im Gemeinderat ist die Entscheidung für den Neubau umstritten. Die CSU und die Freien Wähler setzten sie mit ihrer Mehrheit durch. Die SPD ist dagegen, die neue Schule an dem geplanten Standort zu errichten. Sie möchte den Pausenhof erhalten. Marion Lang sagte: "Eventuell ist ein anderer Ort besser geeignet. Stattdessen hat der Gemeinderat mit Mehrheit vorschnell diese Variante gewählt. Der gewachsene Erlebnispausenhof muss nun weichen." Ihre Fraktion könne dem Verfahren nicht zustimmen. Petra Pfeiffer von der SPD ergriff später das Wort: "Ich appelliere an alle Gemeinderäte, die Entscheidung noch einmal zu überdenken." Sie stellte den Antrag, im nächsten Gemeinderat erneut über den Standort zu entscheiden. "Der Pausenhof wird zerstört und muss dann an anderer Stelle für viel Geld wieder errichtet werden."

    Gemeinderat wird nicht erneut über den Standort des Neubaus diskutieren

    CSU-Sprecher Michael Eder konterte: "Wir können uns nicht ständig im Kreis drehen und jetzt wieder bei Null anfangen." Er sprach sich klar für den Architektenwettbewerb aus. Auch von den Freien Wählern kam Zustimmung für das Vergabeverfahren. Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU wollte wissen, ob die Gemeinde noch Kriterien vorgeben könne. Meixner antwortete: "Es wäre gut, wenn sie im Gemeinderat in einem Papier definieren, was sie unbedingt haben wollen."

    Die Mehrheit des Gemeinderates lehnte dann den Antrag von Pfeiffer, erneut über den Standort zu beraten, ab. Nur ihre Fraktion und Teile der Grünen stimmten dafür. Zudem entschied das Gremium mit Mehrheit, in den Architektenwettbewerb einzusteigen.

    Einig ist sich der Gemeinderat aber darin, dass die Schule dringend mehr Raum für Schüler braucht. Daher soll sie im Norden mit einem dreistöckigen Modulgebäude provisorisch erweitert werden. Der Auftrag wurde einstimmig für etwa 1,1 Millionen Euro an eine Firma aus Hilden vergeben. Bauamtsleiter Alfred Schatz erklärte, dass das Unternehmen Mitte bis Ende Januar mit dem Aufbau beginne. Ende März soll alles bezugsfertig sein.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Kissing braucht dringend mehr Platz für die Grundschüler

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