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Kissing: Fachleute sollen beim Kissinger O+K-Gelände ran

Kissing

Fachleute sollen beim Kissinger O+K-Gelände ran

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    Das Kissinger O+K-Gelände bietet derzeit keinen besonders schönen Anblick. Die Investoren würden auch gerne mit der Vermarktung loslegen. Doch die Gemeinde Kissing möchte erst einmal ein Gesamtkonzept.
    Das Kissinger O+K-Gelände bietet derzeit keinen besonders schönen Anblick. Die Investoren würden auch gerne mit der Vermarktung loslegen. Doch die Gemeinde Kissing möchte erst einmal ein Gesamtkonzept. Foto: Gönül Frey

    Zu ihren besten Zeiten beschäftigte die Firma Frisch rund 2500 Mitarbeiter. Heute liegt das rund 10 Hektar große Betriebsgelände zu großen Teilen brach und bietet einen unansehnlichen Anblick. Wie berichtet, wurden große Flächen des so genannten O+K-Geländes beiderseits der Kissinger Betonstahlbiegerei von Investoren erworben, die hier gerne bauen würden. Doch welche Nutzungen möchte die Gemeinde überhaupt zulassen und welche Folgen haben sie für den Verkehr und allgemein die Anforderungen an die Infrastruktur?

    Weil Kissing diese Fragen vorab mit externen Fachleuten klären möchte, kam die Idee auf, den Weg der Städtebauförderung zu beschreiten und als ersten Schritt ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) zu erstellen. Den Grundsatzbeschluss dafür fällte der Kissinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung letzten Endes einstimmig.

    Bürgermeister Reinhard Gürtner erklärte im Vorfeld, dass das ISEK für Kissing noch weitere Möglichkeiten bietet. Er führte unter anderem ein Verkehrskonzept für den Bahnhof auf. Im Gespräch mit unserer Zeitung erläuterte er, dass er sich neben zusätzlichen Fahrradstellplätzen auch Hoffnung darauf macht, ein neues Parkdeck für die Autos zu realisieren. Denn die Stellplätze des gut frequentierten Pendler-Bahnhofs reichen bei weitem nicht aus.

    Erweiterung des Kissinger Archivs soll auch in die Förderung

    Im Antrag an die Regierung von Schwaben als der zuständigen Förderbehörde listet die Kommune ihre Ziele für das Entwicklungskonzept auf. Hier nahm Gürtner kurzfristig noch einen zusätzlichen Punkt auf, nämlich die Erweiterung des kulturellen Angebots wie Bücherei und Archiv. Wie der Bürgermeister erklärte, bestehe so vielleicht die Möglichkeit, Fördergelder in Anspruch zu nehmen, falls das Gemeindearchiv, wie angedacht, vergrößert werden soll.

    Roland Nemetz erklärte für die SPD-Fraktion: „Wir halten das auch für gut, wenn man diese Planung macht und werden dem zustimmen“. Skeptische Töne waren dagegen erst einmal von der Fraktion der Grünen zu hören. Ludwig Asam wollte zum einen hören, wie sehr das Entwicklungskonzept die Verwaltung, speziell das Bauamt, beanspruchen werde. „Wir haben andere dringliche Vorhaben. Wenn das Bauamt da komplett blockiert wird, sehe ich das kritisch“, meinte er. Geschäftsleiter Hubert Geiger erklärte, dass sich die Verwaltung durch das externe Planungsbüro eher eine Unterstützung erwarte.

    CSU hofft auf Impulse für den Kissinger Altort

    CSU-Fraktionssprecher Franz-Xaver Sedlmeyr begrüßte es, dass nun Fachleute von Außen auf Kissing schauen sollen. „Vor allem der Altort liegt uns schon länger am Herzen, dass wir da die Struktur erhalten können“, nahm er Bezug auf einen weiteren Inhalt des ISEKs.

    Ludwig Asam blieb skeptisch und fragte, ob man nicht besser noch zwei Jahre abwarten solle. „Wir lassen uns hier treiben von O+K“, kritisierte er. Gürtner erwiderte, dass Kissing gerade durch das Entwicklungskonzept die Dinge selbst in die Hand nehme. „Wir haben da doch das letzte Wort. Aber vielleicht zeigt uns das noch mal andere Möglichkeiten für das O+K-Gelände auf, an die wir noch gar nicht gedacht haben“, sagte er.

    Nach dem dann doch einstimmigen Beschluss des Gemeinderates geht der Antrag nun an die Regierung von Schwaben. Erteilt diese die Zustimmung, könnte Kissing möglicherweise schon im kommenden Jahr einen Planer auswählen und mit dem Entwicklungskonzept starten. Im Haushalt werden dafür in den kommenden drei Jahren jeweils 30000 Euro Planungskosten eingestellt.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: O+K-Gelände: nicht andere bestimmen lassen und den Artikel: O&K-Gelände: Kissing will erst einen Plan

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