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Kissing: „Donuts“ auf dem Volksfestplatz: Hat Kissing ein Problem mit Rasern?

Kissing

„Donuts“ auf dem Volksfestplatz: Hat Kissing ein Problem mit Rasern?

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    Auf dem Kissinger Volksfestplatz finden sich einige Spuren von nächtlichen Driftern. Erwischt werden die Fahrer jedoch meistens nicht.
    Auf dem Kissinger Volksfestplatz finden sich einige Spuren von nächtlichen Driftern. Erwischt werden die Fahrer jedoch meistens nicht. Foto: Anna Katharina Schmid

    Sie sind deutlich auf dem Asphalt zu erkennen. Schwarze Reifenspuren, die sich in Kreisen über den Platz ziehen. Mehr hinterlassen die Verantwortlichen meist nicht. Ein Anwohner beschrieb: „Sie sind nur wenige Minuten dort, der Motor heult, die Reifen quietschen – und dann sind sie sofort wieder weg.“ Weil die Manöver vorwiegend nachts stattfinden, sind sie zu einem Ärgernis für die Anwohnerinnen und Anwohner geworden. „Die ganze Bürgermeister-Wohlmuth-Straße ist eine Rennstrecke“, meldete ein Leser der Friedberger Allgemeine in den Sozialen Medien. Für kurze Zeit hatte sich das Problem nach einem Eingriff der Gemeinde Kissing eigentlich erledigt. Doch die Maßnahme kann nicht aufrechterhalten werden.

    Immer wieder driften Autofahrer auf dem Volksfestplatz

    Seit Jahren beschweren sich viele Kissingerinnen und Kissinger über zu schnelle und laute Autos in dieser Umgebung. Gerade das Festgeläne an der Bürgermeister-Wohlmuth-Straße ist ein steter Treffpunkt für diese Szenen, bei denen auch sogenannte Tuner unterwegs sind. Wie die Reifenspuren zeigen, lassen die Fahrer ihre Autos dort beschleunigen und lassen das Heck in den Kurven ausbrechen und driften in sogenannten „Donuts“, also Kringeln, über den Platz. Bereits in der Vergangenheit hat die Polizei den Platz verstärkt kontrolliert.

    Doch wie Stefan Geissinger von der Polizeiinspektion Friedberg sagt, sei es schwer, die Verantwortlichen vor Ort abzupassen. „Werden wir alarmiert, fahren wir hin und schauen, ob wir jemanden antreffen können. Das ist aber meistens nicht der Fall.“ Einige Ermahnungen habe man in den vergangenen Jahren erteilt. „Wir zeigen Präsenz, auch an der Tankstelle, wo sich die Fahrer zum Teil aufhalten.“ So versuche die Polizei, die Vorfälle zu verhindern. Aber trotz der Beschwerden der Kissinger könne man in der Gemeinde keine Häufung feststellen. Auch im Rest des Landkreises gebe es keine besonders betroffenen Orte. Hier komme es manchmal vereinzelt zu Vorfällen, gerade auf großen Asphaltflächen oder auf Wiesen im Schnee – was durchaus Schaden anrichten kann.

    Verantwortliche sehen kein Problem in Kissing

    Auch Bauamtsleiter Bernd Miller sieht kein gravierendes Problem. Immer mal wieder gebe es vereinzelte Beschwerden. In der Vergangenheit hatte der Bauhof dort große Beton-Klötze aufgestellt, welche die Einfahrt versperrten – und das Driften hatte sich erledigt. „Das geht aber nicht dauerhaft, weil wir dort öffentliche Stellplätze haben“, erklärt Miller. Der Parkplatz werde gebraucht, beispielsweise für Zirkusse, die dort ihre Zelte aufbauten. „Es ist nicht unser Ziel, die Plätze dauerhaft zu sperren. Und die Klötze können wir nicht immer hin und her stellen“, sagt der Bauamtsleiter. Natürlich gebe es auch andere Möglichkeiten, das Gelände abzuriegeln. „Bei einer riesigen Schrankenanlage stellt sich aber die Frage nach dem Kostenfaktor.“

    Der Volksfestplatz in Kissing soll benutzbar sein, das wolle man nicht unterbinden. Letztlich handele es sich bei den nächtlichen Rasern um Einzelfälle. „Wir sehen keine besondere Dringlichkeit.“

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