Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Kissing: Die Corona-Maßnahmen trieben Alexander Denner aus Kissing in die Politik

Kissing

Die Corona-Maßnahmen trieben Alexander Denner aus Kissing in die Politik

    • |
    Der Weitmannsee ist der Lieblingsplatz von Alexander Denner, Direktkandidat der Partei Die Basis für den Bundestag.
    Der Weitmannsee ist der Lieblingsplatz von Alexander Denner, Direktkandidat der Partei Die Basis für den Bundestag. Foto: Andreas Lode

    Der Weitmannsee in Kissing ist ein beliebtes Ausflugsziel - weit über die Grenzen des Landkreises Aichach-Friedberg hinaus. Der Nordteil ist auf Naherholung ausgerichtet. Im Süden gibt es eine große naturbelassene Fläche. Auch Alexander Denner steuert den See gerne an. "Egal, wie viele Leute hier sind. Man findet immer ein Plätzchen, um runterzukommen und sich zu entspannen", sagt er. Der 39-Jährige hat zurzeit neben seinem Beruf viele Termine. Er wirbt für seine Partei Die Basis und auch für sich selbst. Sein Ziel: der Einzug in den Bundestag.

    Denner ist noch nicht lange politisch aktiv. Seine Partei ist im vergangenen Jahr im Umfeld der Proteste gegen die Corona-Maßnahmen entstanden. Der 39-Jährige ist in Kasachstan geboren. In der 1990er-Jahren kam er aus der Sowjetunion nach Deutschland. "Kurz vor dem Zerfall", sagt er. Aufgewachsen ist er in Oberkochen im Ostalbkreis in Baden-Württemberg. Nach der Schule ging er als Zeitsoldat zur Bundeswehr. Zum Ende seines achtjährigen Dienstes besuchte er im Rahmen der Berufsförderung die Technikerschule in Augsburg. "Ich bin kein Fan von Großstädten", sagt er. Also suchte er in der Umgebung nach einem Ort mit mehr Natur. "Dann habe ich mich für Kissing entschieden." In der Gemeinde lebt er nun seit fast 15 Jahren. Denner ist verheiratet und hat zwei Kinder. Inzwischen arbeitet er als selbstständige Fachkraft für Arbeitssicherheit und berät Firmen. Zudem unterstützt er Kunden bei der Planung und beim Betrieb von Photovoltaikanlagen.

    Bundestagskandidat Denner spricht sich gegen die Maskenpflicht aus

    Politisch aktiv sei er aufgrund der Corona-Maßnahmen geworden. "Es ging dabei nicht um die Tatsache, dass es Maßnahmen gibt, sondern um die Art und Weise und die Begründung, wie sie nach außen dargestellt werden." Er habe angefangen, sich zu informieren und zu hinterfragen. Vor allem die Maskenpflicht habe ihm zu denken gegeben. Seiner Meinung nach sind FFP-Masken gefährlich. Das hätten Messungen ergeben. Er leugne nicht, dass es

    Denner besuchte daraufhin mit Gleichgesinnten Demonstrationen. Im November habe er entschieden, auch politisch etwas ändern zu wollen - für die Zukunft seiner Kinder, wie er sagt. "Wenn du den Sumpf trockenlegen willst, dann musst du dich auch trauen, in den Sumpf zu steigen."

    Kandidat Denner von Die Basis wünscht sich mehr Basisdemokratie

    Er habe sich Der Basis angeschlossen, weil er hier seine Interessen am besten vertreten sah. "Nach Corona gibt es auch noch eine Zeit. Wie sieht es dann aus? Was fehlt denn uns Deutschen?", fragt er. Vor allem wünscht Denner sich viel mehr Basisdemokratie. Es sei nicht ausreichend, nur alle vier Jahre sein Kreuzchen zu machen. "Man muss schauen, dass man die Leute mitnimmt. Das man ihnen die Möglichkeit zur Mitbestimmung gibt." Bei der konkreten Ausführung müsse man das Rad nicht neu erfinden. "Wir haben die Schweiz um die Ecke, die das schon macht", sagt Denner. Die technischen Möglichkeiten für Referenden seien ebenfalls vorhanden. Ein Punkt sei die Schwarmintelligenz. Denner nennt sie die Weisheit der vielen. "Da ist die Frage, wie greife ich das ab. Das geht über Arbeitsgruppen, Referenten und neue Wege", sagt er.

    Acht Fragen an Alexander Denner

    Welches Musikinstrument würden Sie gerne spielen können?

    "Ganz klar eine Gitarre. Für mich das universellste und klangvollste Instrument."

    Was kommt bei Ihnen auf den Grill?

    "Früher hätte ich geantwortet: Steak, fertig mariniert aus der Packung. Jetzt grillen wir wirklich nicht so oft, dann aber mit einem Weiderindsteak aus dem Allgäu. Diese leben auf der Weide und werden unerwartet vom Jäger geschossen. Daneben liegen immer Paprika, Zucchini und Käse. Alternativ Schaschlik nach kaukasischer Art."

    Welches Auto fahren Sie?

    "Privat fahre ich einen Toyota Verso Diesel. An Zuverlässigkeit nicht zu überbieten. Geschäftlich einen Ford Mondeo Hybrid."

    Hatten Sie als Kind einen Spitznamen und wie lautete dieser?

    "Habe den Vorteil, dass Alexander sehr gut abgekürzt wird: Alex."

    Ihr aktueller Lieblingsfilm?

    "Braveheart und Club der toten Dichter"

    Wenn Sie wählen müssten, in welchem Jahr würden Sie gerne leben: 1880, 1950, 1980 oder 2021?

    "Klar 1980. Viel Freiheit und coole Musik."

    Welchen Luxus gönnen Sie sich?

    "Klingt jetzt vielleicht allzu politisch, aber ich halte nichts von Luxus. Ich brauch auch die großen reichen Hotels und Autos nicht. Oder teure Klamotten. Wenn ich die Wahl habe, dann z. B. immer lieber eine Familienpension. Für mich muss etwas eher praktisch sein und seinen Zweck gut erfüllen. Aber wenn man einen Wohnwagen als Luxus bezeichnen kann, dann ist das mein Luxus."

    Wenn Sie auf das vergangene Jahr zurückblicken: Auf welches persönliche Erlebnis könnten Sie verzichten?

    "Jemals Karl Lauterbach gehört oder gesehen zu haben. Hätte ich liebend gern verzichtet!"

    Aktuell gibt es in den Medien Antisemitismus-Vorwürfe gegen Die Basis. Im Zentrum stehen die Aussagen des Bundestagskandidaten und Mikrobiologen Sucharit Bhakdi. "Das ist für mich sehr schwach", sagt Denner. Aus einem anderthalbstündigen Interview habe man zwei Minuten "komplett aus dem Kontext" herausgeschnitten. "Wenn man sich das komplett anhört und die Interviews davor, stellt man fest, dass er etwas ganz anderes gemeint hat." Bhakdi habe sich falsch ausgedrückt, aber man müsse auch beachten, dass Deutsch nicht seine Muttersprache sei. Die Vorwürfe gegen seine Partei bezeichnet Denner als "Quatsch". Er sei mit vielen Juden befreundet. Zahlreiche Menschen aus postsowjetischen Staaten, die im Raum Augsburg leben, hätten jüdische Wurzeln.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden