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Jubiläum in Ried: Im Notfall löschten sie sogar mit Odel

Jubiläum in Ried

Im Notfall löschten sie sogar mit Odel

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    Auch eine Abordnung von Feuerwehrkameraden war mit dabei, als Ende 2014 an der Absturzstelle des Piloten Günter Schottenhammer die 50-Jahres-Gedenkfeier stattfand.
    Auch eine Abordnung von Feuerwehrkameraden war mit dabei, als Ende 2014 an der Absturzstelle des Piloten Günter Schottenhammer die 50-Jahres-Gedenkfeier stattfand. Foto: Heike John

    Ried/Zillenberg Seit 125 Jahren kommen sie zum Löschen, wenn es brennt. In dieser Zeit hat die

    Die Festlichkeiten beginnen am Samstag um 16.30 Uhr mit dem Bieranstich durch Bürgermeister Erwin Gerstlacher. Im Anschluss feiert Pfarrer Michael Würth einen Festgottesdienst. Ein gemütliches Essen leitet zum Abendprogramm über, in dessen Verlauf es einige Ehrungen gibt. Bis 21 Uhr sorgen die Höglbuam für die musikalische Begleitung. Zum Festabend im Zelt spielt die Partyband Black Birds auf.

    Die Zillenberger Feuerwehr mit ihrem Vorsitzenden Johannes Greif und rund 60 Kameraden unter Leitung von Kommandant Martin Weishaupt ist aus dem Ortsgeschehen nicht wegzudenken. Das 1982 am Zillenberger Dorfplatz errichtete und vor fünf Jahren renovierte Domizil ist Veranstaltungsort für alle Festivitäten am Ort.

    „Bei der Durchsicht vieler Unterlagen zur Freiwilligen Feuerwehr Zillenberg ist festzustellen, dass die Wehr einen unglaublichen Dienst tut am Dorf und seinen Einwohnern leistet“, schreibt Jürgen Bode dazu. Als Rieder Ortsarchivar und Heimatforscher machte er sich zum Jubiläum an eine Chronik zur Geschichte der Feuerwehr Zillenberg, die untrennbar mit der Ortsgeschichte verbunden ist.

    Bei seiner Recherchen für die im Rieder Rathaus zu besichtigende Ausstellung „kleine Geschichte der Feuerwehren in unseren Dörfern“ stieß er auf viele Lücken in den Vereinschroniken. Dennoch brachte Bode Interessantes und teils Vergessenes ans Tageslicht. Als Ergänzung zu Archivalien und Quellen im Zillenberger Archiv recherchierte er im Meringer Anzeiger und befragte Bewohner.

    In seiner zum Jubiläum aufgelegten Ortschronik beginnt er mit der ersten Besiedlung vom neunten bis sechsten Jahrhundert vor Christus. Der Name Zillenberg wurde erstmalig um 1279/1284 in einer Urkunde erwähnt. Er ergab sich aus dem Namen des Anführers Zilo, der den Siedlungsplatz am Berg roden ließ. Damit entstand der Ortsname „Siedlung am Berg eines Zilo“, später „Zillenperge“ genannt. Die Gründung des „modernen“ Zillenbergs geht auf 1808 zurück, wie aus Unterlagen im Rieder Archiv zu entnehmen ist.

    Die Brandbekämpfung wurde in Zillenberg lange mit Dorfwachten geregelt. In einem Brief aus dem Jahr 1872 stieß Jürgen Bode auf einen Nachtwächter in Zillenberg, dessen Aufgabe es war, Feuer rechtzeitig zu entdecken. Aus dieser Art von Bürgerwehr entstand 1891 die erste Bürgergruppe zur Bekämpfung von örtlichen Bränden, damals noch ohne besondere Ausrüstung und Ausbildung. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Zillenberg wird auf 1891 datiert. „Leider finden sich aus dieser Zeit keinerlei schriftliche Unterlagen“, bedauert der Ortsarchivar. 1938 wurde auch die Zillenberger Wehr zur Feuerlöschpolizei mit polizeilichen Aufgaben wie dem Einfangen von flüchtenden Kriegsgefangenen sowie ordnungspolizeiliche Aufgaben im Sinne der Nazis.

    Im Meringer Anzeiger stieß Bode auch auf Kurioses wie die Meldung über einen Brand beim Loder-Anwesen im Jahr 1962, der mit Odel gelöscht werden musste, weil der Löschteich gerade zum Umbau trockengelegt worden war. In seiner Chronik hebt Jürgen Bode den ehrenamtlichen Einsatz der Kameraden hervor, der auch für das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Kameradschaft sowie die Orts- und Traditionspflege Enormes leiste. „Was wäre unser Zillenberg ohne seine Freiwillige Feuerwehr!“, lautet die abschließende Wertschätzung.

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