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Friedberg: In Friedberg entstehen 19 Seniorenwohnungen in zentraler Lage

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In Friedberg entstehen 19 Seniorenwohnungen in zentraler Lage

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    Anstelle des Prälat-Alberstötter-Hauses an der Ecke Aichacher/Herrgottsruhstraße errichtet der Friedberger Kinderheimverein ein modernes Büro- und Wohnhaus.  	Grafik: Büro Benz + Ziegler
    Anstelle des Prälat-Alberstötter-Hauses an der Ecke Aichacher/Herrgottsruhstraße errichtet der Friedberger Kinderheimverein ein modernes Büro- und Wohnhaus. Grafik: Büro Benz + Ziegler

    Ein Stück Friedberger Stadtgeschichte wird zum Fall für die Abrissbirne. Jetzt beginnt der Abbruch des Prälat-Alberstötter-Hauses an der Herrgottsruhstraße. An der Stelle des früheren Kinderheims entsteht bis Ende 2021 ein modernes Wohn- und Geschäftshaus, kündigte Günther Riebel, Geschäftsführer des Kinderheimvereins, im Gespräch mit unserer Zeitung an. Beim Ausräumen des Hauses gab es einen überraschenden Fund: Hinter einer Gedenktafel aus den 1970-er Jahren war die aus dem Baujahr stammende Erinnerungstafel verborgen.

    Altes Friedberger Kinderheim wurde vor 1900 gebaut

    Das bestehende Haus wurde in den Jahren 1897/98 vom Friedberger Stadtprediger Prälat Albert Alberstötter errichtet, dessen Namen es noch heute trägt. Alberstötter sammelte jahrelang Spenden und Erbschaften. Gemeinsam mit dem Restvermögen des St.-Johannis-Vereins – dem Vorläufer des heutigen Kinderheimvereins – und erheblichen eigenen Mitteln baute er eine für die damalige Zeit hochmoderne Kinderbetreuungseinrichtung in Form eines Waisenhauses mit Kinderbewahrschule und Suppenanstalt. Bei seiner Versetzung nach Schrobenhausen im Jahr 1900 übertrug er die Immobilie dem Verein. 1912 folgte im Osten des Grundstücks ein Erweiterungsbau für einen neuen Kindergarten.

    Günther Riebel, der Vorsitzende des Kinderheimvereins (links), und Hausmeister Hausmeister Uli Spicker präsentieren die wiederentdeckte Erinnerungstafel von 1898. 	 Foto: Kinderheimverein
    Günther Riebel, der Vorsitzende des Kinderheimvereins (links), und Hausmeister Hausmeister Uli Spicker präsentieren die wiederentdeckte Erinnerungstafel von 1898. Foto: Kinderheimverein

    1967 bezog der Kinderheimverein sein neues Haus an der Hermann-Löns-Straße. Nach der Sanierung im Jahr 1978, bei der der gesamte historische Charakter des Hauses verloren ging, wurde das Haus vermietet; unter anderem waren dort die Berufsschule, der Alpenverein, die Caritas, die evangelische Kirchengemeinde, die CSU und der Wasserzweckverband ansässig. Die letzten Mieter waren

    Büros und Wohnungen am alten Friedberger Kinderheim

    Das Münchner Architekturbüro Benz und Ziegler hat für die markante Stelle im Stadtbild einen gegliederten Baukörper samt Tiefgarage entworfen. Im Erdgeschoss finden sich Büroräume auf rund 400 Quadratmetern. Zur Aichacher Straße hin soll es vier Stockwerke mit seniorengerechten Wohnungen mit verglasten Loggien und Terrassen geben, im rückwärtigen Teil drei Stockwerke. Im Mai 2018 wurde das Konzept erstmals öffentlich vorgestellt und auch vom Planungs- und Umweltausschuss des Stadtrats für gut befunden. In diesen Tagen haben nun die Abbrucharbeiten begonnen – zunächst im Inneren des Hauses, Ende November wird das Gebäude selbst beseitigt. Für April 2020 ist laut Günther Riebel der Baubeginn vorgesehen. Die Kosten des Projekts sind mit sechs Millionen Euro veranschlagt. Langfristig sollen die Mieteinnahmen dann dem Kinderheimverein zugutekommen.

    Als Mieter für die Büroräume im Erdgeschoss steht bereits das Notariat Deutrich und Ihrig fest, für die insgesamt 19 Wohnungen gibt es laut Günther Riebel eine „überbordende Nachfrage“: „Wir könnten das locker zwei- bis dreimal vermieten.“ Die Vergabe soll voraussichtlich im Frühjahr mit Vormietverträgen geregelt werden, damit beide Seiten Sicherheit haben.

    Neubau finanziert Kinderheimverein ohne Zuschüsse

    Vorgesehen sind Zwei- und Dreizimmerwohnungen und zwei Penthäuser und eine Einheit mit angeschlossener Wohngelegenheit für eine Pflegekraft. Vermietet wird ausschließlich an Senioren. „Das ist an dieser Stelle richtig“, findet Riebel angesichts der zentralen Lage und der vorhandenen Infrastruktur. Öffentliche Zuschüsse nimmt der Kinderheimverein nicht in Anspruch – der Neubau ist frei finanziert.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Projekt des Friedberger Kinderheimvereins mit mehrfachem Nutzen

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