Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Immobilien: Meringer Asylunterkünfte werden zu Wohnungen

Immobilien

Meringer Asylunterkünfte werden zu Wohnungen

    • |
    In die Gebäude an der Meringer Hartwaldstraße sollten eigentlich Asylbewerber einziehen. Stattdessen werden sie nun als Sozialwohnungen vermietet
    In die Gebäude an der Meringer Hartwaldstraße sollten eigentlich Asylbewerber einziehen. Stattdessen werden sie nun als Sozialwohnungen vermietet Foto: Eva Weizenegger

    Die ungenutzten Gebäude an der Hartwaldstraße in Mering werden bald Platz für Wohnraum bieten. Bislang sind die dortigen vier Neubauten unbewohnt – ursprünglich waren sie als Asylunterkünfte geplant, allerdings wurden sie vom Freistaat Bayern nie belegt.

    Bereits in der Vergangenheit hatte Landrat Klaus Metzger sich für eine Nutzung als Sozialwohnungen ausgesprochen. Das wird nun Realität: Wie der Geschäftsführer der Wohnbau-GmbH, Robert Englmeier, sagt, sei die Gesellschaft vor Vertragsabschluss: „Sie wird voraussichtlich in den nächsten Monaten in den Mietvertrag anstelle des Freistaates Bayern eintreten und die Wohnanlagen zur Weitervermietung übernehmen.“ Die dort entstehenden Wohnungen sollen dann zu günstigen Konditionen weitervermietet werden.

    Große Nachfrage nach Wohnraum in Mering

    An Nachfrage mangelt es nicht, sagt Robert Englmeier. „Im südlichen Landkreis haben wir 250 Wohnungen. Im Moment wäre sicher die Nachfrage für 300 bis 400 da, womöglich sogar 500.“ Die Objekte der Gesellschaft konzentrieren sich dabei stark auf Mering.

    Während dort 205 Wohnungen angeboten werden, sind es in Kissing nur 45. Das soll sich jedoch ändern – etwa durch ein mögliches Bauprojekt auf dem Gemeindegrundstück der ehemaligen neuapostolischen Kirche. Auf dem Grundstück von knapp 2000 Quadratmetern könnten Englmeier zufolge 16 bis 18 neue Wohnungen entstehen. Dies wird gerade geprüft.

    Auch Kissing hat gute Voraussetzungen

    Die Grundvoraussetzung für neue Wohnungen sieht der Wohnbau-Geschäftsführer gegeben: „Sowohl in Mering als auch Kissing können wir auf eine solide Infrastruktur zurückgreifen.“ Damit sind nicht nur das Straßennetz und die Zugverbindung gemeint, sondern auch verfügbare Plätze in Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie ausreichend Einkaufsmöglichkeiten.

    Diese Infrastruktur müsse gegeben sein – das ist auch der Grund, warum die Wohnbau GmbH derzeit keine Projekte in kleineren Kommunen anstößt: „In den weiter abgelegenen Orten ist man meist auf ein Auto angewiesen“, sagt Englmeier. Das sei für Bewohner der Wohnbau-Wohnungen oft nicht ideal. Gleichzeitig stelle sich in kleineren Orten immer die Frage, wie groß die Akzeptanz in der Bevölkerung für derartige Projekte ist.

    Immobilienpreise in Mering und Kissing schießen in die Höhe

    Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum wird auch in Zukunft nicht nachlassen, dessen ist sich Robert Englmeier gewiss. Ein großer Faktor ist dabei die Nähe zu München. Dort sind die Preise für Immobilien und Mieten derart in die Höhe geschossen, dass Menschen, die dort arbeiten, inzwischen weitere Arbeitswege in Kauf nehmen.

    Mering und Kissing sind durch den Anschluss an die Bahnlinie nach München besonders davon betroffen. Der Trend könnte sich weiter verstärken, wenn Mering eines Tages an das S-Bahn-Netz von München angeschlossen wird, wie es für das Jahr 2026 vorgesehen ist. „Wenn das kommt, werden wir es sicher auf dem Wohnmarkt zu spüren bekommen“, sagt Englmeier.

    Kaltmiete bis zu 6,50 Euro Euro pro Quadratmeter

    Die größte Herausforderung für die Wohnbau GmbH ist es dem Geschäftsführer zufolge, passende Grundstücke zu finden. Wenn die Grundstückspreise, wie bei den meisten Neubaugebieten, zu hoch sind, schlägt sich das auf die Höhe der Mieten nieder – was dem Konzept der Wohnbau GmbH zuwider laufe. Wie Englmeier sagt, liegt das Mietniveau bei einer Neuvermietung bei rund sechs bis 6,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche – gerechnet auf die Kaltmiete.

    Bei Bestandsgebäuden sei der Quadratmeterpreis geringer. Eine Besonderheit der einkommensorientierten Förderung ist, dass auch das Einkommen der Mieter berücksichtigt wird. Je nachdem, in welche Kategorie sie fallen, zahlen sie womöglich pro Quadratmeter einen Euro weniger.

    Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag Leere Unterkunft: Jetzt kommt Bewegung in die Sache

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden