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Hobby im Wittelsbacher Land: Hier finden Langohren ein gutes Plätzchen

Hobby im Wittelsbacher Land

Hier finden Langohren ein gutes Plätzchen

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    Züchterin Petra Hübner ist stolz auf eines ihrer acht Kaninchen der Rasse Schwarzgranne, die alle mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet wurden.
    Züchterin Petra Hübner ist stolz auf eines ihrer acht Kaninchen der Rasse Schwarzgranne, die alle mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet wurden. Foto: Sabine Roth

    Mit zwei weiblichen Tieren hatte es vor einigen Jahren begonnen. Kurz danach kam ein Männchen dazu, und inzwischen zählt Petra Hübner aus Hochzoll 23 Kaninchen in ihrem Stall. Am Wochenende war sie als eine von 25 Züchterinnen und Züchtern bei der diesjährigen Jungtierschau in Friedberg vertreten. Durchweg mit „gut“ oder „sehr gut“ wurden ihre acht

    Sachsengold, Kleinsilberblau und Schwarzgrannen – das waren nur einige der vielen Rassen, die bei der diesjährigen Jungtierschau des Kaninchenzüchtervereins B 244 Friedberg bewertet wurden. 149 junge Kaninchen stellten die Züchter aus Friedberg und Augsburg am Vereinsgelände an der

    Für die meisten von ihnen ist das Hobby zur Leidenschaft geworden. Petra Hübner aus Hochzoll, die über ihren Schwiegervater mit dem Thema in Berührung kam. Obwohl die verheiratete Mutter von vier Kindern ebenso wie ihr Mann berufstätig ist, kümmern sie sich jeden Tag mit Liebe um das Futter, das Wasser und jede Woche ums Ausmisten der Ställe. Bei den Hübners werden alle Kaninchen paarweise gehalten und sie dürfen sich bei gutem Wetter auch im Garten in einem Freigehege aufhalten und austoben. Gerne sehen sie den Tieren zu. Das ist für die Familie Hübner die reinste Entspannung.

    Informiert hat sie sich über die Kaninchenzucht erstmals über Bücher und im Internet. Irgendwann war das Interesse so groß und die Hübners wollten sich mit anderen Züchtern austauschen. Deshalb sind sie in den Kaninchenzüchterverein in Friedberg eingetreten. Hier kann man sich jeden ersten Freitag im Monat beim Stammtisch mit den anderen Züchtern austauschen. Man vertritt sich auch gegenseitig, wenn einer in den Urlaub fährt. Die Tiere müssen ja jeden Tag versorgt werden.

    Nicht alle ihrer Tiere seien erstklassig, verrät Petra Hübner. Sie hat sogar ein Tier, das lahmt. „Es bekommt bei uns das Gnadenbrot und wird nicht aussortiert“, so die Tierliebhaberin. „Man sollte Respekt vor Tieren haben und das möchte ich meinen Kindern auch weitergeben.“ Jedes Jahr müssen einige Jungtiere gehen. Zwei von ihnen hat Petra Hübner zur Jungtierschau mitgebracht, um sie wieder an Tierliebhaber zu verkaufen. Sie sucht für jedes ein gutes Plätzchen bei tierlieben Menschen.

    Auch Hermann Huber, der 2. Vorsitzende des Kaninchenzüchtervereins, bringt es auch nicht übers Herz, „seine“ Tiere zum Schlachten zu geben. Er verschenkt diejenigen, mit denen er nicht mehr züchten will, an Tierfreunde. „Man bekommt zu jedem einzelnen Tier eine so starke Bindung, weil man sich jeden Tag um sie kümmert. Deshalb möchte ich, dass jeder Einzelne einen guten Platz bekommt“, freut sich Huber. Fünf erwachsene und vier junge Kaninchen der Rassen Sachsengold und Kleinsilberblau hat er im Moment in seinem selbst geschreinerten Stall in seiner Zuchtanlage auf dem Vereinsgelände. Jedes Tier bekommt seine eigene Stallkarte, auf der Rasse, Wurftag, Geschlecht und Eltern vermerkt werden.

    Neue Kaninchen holt er sich bei guten Züchtern. „Wenn die Kaninchen auf die Welt kommen, bleiben sie anfangs noch zu viert in einem Stall, später werden sie aufgeteilt und die Männchen separiert“, erzählt er. Die Paarung geht sehr schnell. Bereits in 30 Sekunden ist das bei den Kaninchen erledigt. Nach 30 Tagen kommen dann schon die Jungen auf die Welt. Als Kind wollte er schon immer Tiere haben. Vor genau sechs Jahren wurde die Zuchtanlage frei und er hat sofort zugegriffen. Seitdem liebt er dieses auch sehr zeitaufwendige Hobby. Kurzerhand hat er sich entschieden, einen großen neuen Stall für seine Tiere zu bauen.

    Viele Besucher fanden am Wochenende den Weg aufs Vereinsgelände und ließen sich für ein faszinierendes Hobby begeistern. Am Samstagabend wurden die schönsten Tiere gekürt. Das beste Abzeichentier wurde der schwarze Farbenzwerg Loh von Züchter Alexander Scherer, der sich ganz zutraulich für das Foto aus seinem Stall nehmen ließ. Bewertet werden unter anderem die Körperform, das Fellhaar, Kopf und Ohren, die Rumpfzeichnung und die Farbe. Bei diesem Kaninchen passte einfach alles. Bei der besten Zuchtgruppe der Schau hat die Rasse Kleinsilber blau von Benno Petermann gewonnen. Das beste männliche Tier wurde Loh havannafarben von Birgit Ostermayr und bei den weiblichen Tieren machte ein „Deilenaar“ aus der Zucht von Irene Vahle das Rennen.

    Die Züchter des Kaninchenzüchtervereins in Friedberg freuen sich über interessierte Gäste. Jeder kann vorbeischauen und sich die Prachtstücke auch unter dem Jahr ansehen. Auch wer ein Kaninchen sucht, ist dort bestens aufgehoben und wird sicher fündig.

    Infos im Internet unter

    www.b244-friedberg.de

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