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Handball: Pesic vom TSV Friedberg enttäuscht

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Pesic vom TSV Friedberg enttäuscht

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    Sie kam für viele überraschend, die Meldung, dass sich Trainer Mirko Pesic schon wieder von den Friedberger Handballern verabschieden werde – war doch erst im Januar diesen Jahres die Vertragsverlängerung bekannt gegeben worden.

    Doch die Initiative, die zur Trennung zwischen dem TSV 1862 und seinem Handball-Trainer führte, ging nicht vom 59 Jahre alten Kroaten aus – sondern von der Abteilungsleitung um Robert Salopek. „Ich habe bis heute keine Ahnung, warum der Verein keine weitere Zusammenarbeit wollte. Ich habe schon verschiedene Varianten gehört, aber keine echte Begründung – und das ist für mich das Schlimste“, meinte der spürbar mitgenommene Coach im Gespräch mit unserer Zeitung.

    Er sei „enttäuscht und schockiert“ gewesen, auf welche Weise die Zusammenarbeit mit ihm beendet wurde. „Ich hätte Anfang April einen Auflösungsvertrag ,im beiderseitigem Einvernehmen’ unterschreiben sollen, was ich nicht gemacht habe, weil ich sonst ja vom Arbeitsamt gesperrt worden wäre – also hat mir der Verein gekündigt“, erzählte Pesic. Der Handballfachmann wäre nach eigenem Bekunden gerne in Friedberg geblieben – und sportlich habe es aus seiner Sicht auch keinen Grund gegeben, sein Engagement zu beenden.

    „Wir haben mit der Vizemeisterschaft in der Bayernliga das beste Ergebnis seit dem Abstieg aus der 3. Liga eingefahren und wir standen im Viertelfinale des deutschen Amateurpokals“, führte Mirko Pesic an. Außerdem besiegte der TSV seine Lokalrivalen Haunstetten und Günzburg in sechs Spielen sechsmal und standvor ihnen in der Tabelle.

    Dabei hatte das Team vor der Saison etliche Abgänge zu beklagen hatte und bekam keine höherklassigen Verstärkungen. Der Kader wurde aus der A-Jugend und der zweiten Mannschaft aufgefüllt. So verließ kurz vor dem Trainingsstart mit Manuel Scholz eine der Stützen der Mannschaft den Verein, auch Torhüter David Docampo kehrte den Friedbergern den Rücken.

    Zudem hatten die Herzogstädter die ganze Saison über mit großem Verletzungspech zu kämpfen – mit Thomas Wagenpfeil und Michael Schnitzlein werden wohl zwei Säulen des Teams aus gesundheitlichen Gründen ihre Karriere beenden. Das insgeheime „Wunschziel“ der Abteilungsleitung, der Aufstieg in die 3. Liga, sei unter diesen Voraussetzungen schlicht illusorisch gewesen. Ansonsten habe die Kooperation mit der Jugend und das Fördertraining gut geklappt, betonte der Kroate. Das sei ihm auch von vielen Eltern bestätigt worden.

    Pläne, wie es nun für ihn weitergehen soll, hat er noch nicht, doch Pesic würde gerne in der Region bleiben – zumal er im März eine Wohnung in Hochzoll bezogen hat. Bayern sei sein „deutsches Kroatien“ und er habe hier viele tolle Menschen kennengelernt, wie er betonte.

    „Ich hatte gehofft, hier in Friedberg so lange arbeiten zu können, wie es funktioniert und ich bin der Ansicht, sportlich hat es funktioniert. Ich bin nicht gekommen, um nur ein Jahr zu bleiben“, meinte der 59-Jährige.

    Wer nun in der kommenden Saison beim TSV Friedberg die Kommandos geben wird, steht noch nicht fest. Von der Abteilungsleitung der Handballer des TSV 1862 war am gestrigen Donnerstag jedenfalls niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

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