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Geschichten: Eine Meringerin überrascht ihre Leser

Geschichten

Eine Meringerin überrascht ihre Leser

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    Brigitte Karchers Geschichten lassen sich gut jetzt in der staden Zeit gemütlich am wärmenden Ofen lesen.
    Brigitte Karchers Geschichten lassen sich gut jetzt in der staden Zeit gemütlich am wärmenden Ofen lesen. Foto: Heike John

    Wenn es draußen kalt und unwirtlich ist, lässt sich drinnen gemütlich am Ofen sitzen und bei einem warmen Tee ein Buch lesen. Nachschub an Lesestoff kann dafür auch Brigitte Karcher liefern, die in diesem Jahr bereits ihr zweites Buch veröffentlicht hat.

    Nach ihrem Erstlingswerk „Cilli“, in dem sie den Tod ihrer Zwillingsschwester verarbeitete, hat die Meringerin ein Buch mit drei Kurzgeschichten geschrieben, das unterhaltsame Lektüre bietet, dabei aber durchaus Tiefgang hat. „Die Geschichten sind schon lange in meinem Kopf herumgespukt“, sagt Brigitte Karcher. Bei vielen Erlebnissen, die sie hörte und sah, fragte sie sich immer wieder: „Was wäre, wenn alles ganz anders gekommen wäre“? Und so machte sie sich ans Schreiben und spann den Faden ihrer Geschichten in eine ganz andere Richtung. „Als sie über die Kuppe fuhren“ lautet der Titel ihres rund 150 Seiten umfassenden Büchleins, das von ihrem Sohn Martin Karcher, einem in Berlin lebenden Grafiker, gestaltet wurde. Der Buchtitel ist gleichzeitig der Anfangssatz der zweiten Geschichte, in der Brigitte Karcher eine Begebenheit verarbeitet, die sie bei einem gemeinsam mit ihren Kolleginnen einer Meringer Malgruppe verbrachten Wochenende erlebte. Die Geschichte mit dem Titel „Keltenstein“ hat durchaus etwas Mystisches. Die erste Geschichte mit dem Titel „Barrierefrei“ spielt in Rom. Es handelt sich um eine ungewöhnliche Liebesgeschichte in der Ewigen Stadt, in der Brigitte Karcher ihre Erinnerungen von einer Urlaubsreise verarbeitete und für deren Örtlichkeiten wie den Albaner See sie auch im Internet recherchierte.

    Die ungewöhnliche Wendung in dieser Handlung kommt für den Leser sehr überraschend. „Bei mir gibt’s wenig Action, ich beschreibe gerne Situationen und Dinge“, sagt die gelernte Grafikerin, die auch bei ihren Erzählungen den bildhaften Blick bewahrt.

    Für ihre dritte Geschichte „Lisbeth tut es“ ließ sich Brigitte Karcher von Fernsehsendungen über Kinderentführungen inspirieren. „Ich wollte zu dem Thema mal was ganz Verrücktes schreiben“, sagt die 75-jährige Autorin. Ehemann Notker Karcher, der selber auch Bücher veröffentlicht, ist fasziniert von der Geschichtensammlung seiner Frau. „Das ist raffiniert gemacht“, findet er. „Es sind Spielereien im Kopf, was passieren könnte, wenn alles ganz anders laufen würde. Was verbirgt sich hinter dieser Kuppe? Man darf gespannt auf den völlig anderen Blickwinkel sein.“

    Die Illustratorin Brigitte Karcher hat so viel Gefallen am Schreiben gefunden, dass sie bereits am nächsten Werk arbeitet. Ihre Bücher veröffentlicht sie im Verlag BoD Books on Demand, einer Plattform, die Dienstleistungen für Selbstpublikationen anbietet. Brigittes Karchers Erzählband „Als sie über die Kuppe fuhren“ ist in jeder Buchhandlung oder auch online erhältlich. (jojo)

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