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Aichach-Friedberg: Gefährdet die Kälte die jungen Störche in Aichach-Friedberg?

Aichach-Friedberg

Gefährdet die Kälte die jungen Störche in Aichach-Friedberg?

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    So lange die Jungtiere noch klein oder noch gar nicht geschlüpft sind, können die Störche den Nachwuchs gut wärmen.
    So lange die Jungtiere noch klein oder noch gar nicht geschlüpft sind, können die Störche den Nachwuchs gut wärmen. Foto: Gerhard Mayer

    Herr Mayer, die Kreisgruppe Aichach-Friedberg im Landesbund für Vogelschutz (LBV) erfasst seit ihrer Gründung im Jahr 1995 neben Arten der Roten Liste die Population der Weißstörche im Landkreis. In den 1990er Jahren gab es in den Regionen Augsburg und Aichach-Friedberg nur ein einziges Paar. Wie hat sich die Population seitdem verändert und wo können in diesem Jahr Störche beim Nisten beobachtet werden?

    Gerhard Mayer: Insgesamt finden sich in diesem Jahr sechs Paare in der näheren Umgebung. In Pöttmes hören die Menschen das Geklapper, das vom oberen Tor kommt jeden Tag. Dort trifft jedes Jahr ein Storchenmännchen pünktlich ein, das in Elsass beringt wurde. Das Tor wird im Volksmund inzwischen schon „Storchentor“ genannt. In Grimolzhausen, einem Teil der Gemeinde Pöttmes, gibt es, seit wir vom LBV vor acht Jahren das Nest auf der Kirche haben machen lassen, jedes Jahr Besuch. Auch dieses Jahr sind die beiden beringten Störche wieder da. Aichach verzeichnet sogar zwei Nester. Eines befindet sich auf dem Mondi-Kamin und wurde von einem unberingten Paar besetzt. Das andere ist auf dem Neusa-Kamin. In Dasing hat ein Storchenpaar vor einigen Jahren begonnen, ein Nest auf einem Elektromast zu bauen. Und auch im Friedberger Stadtteil Bachern wird genistet. Da der zweite Storch erst im April dazu kam, dauert hier das Brüten noch ein wenig. In ungefähr 14 Tagen müssten dann Junge schlüpfen.

    Auch im Pöttmeser Ortsteil Grimolzhausen ist das Storchennest mit einem Brutpaar besetzt. 
    Auch im Pöttmeser Ortsteil Grimolzhausen ist das Storchennest mit einem Brutpaar besetzt.  Foto: Gerhard Mayer

    Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? Sind schon Jungtiere geschlüpft und sind sie gesund?

    Mayer: Das ist noch nicht ganz ermittelt. In Grimolzhausen gibt es jedenfalls mindestens zwei Jungtiere und in Pöttmes am Storchentor waren es erst drei, mittlerweile sind es fünf Küken. Das Gelege dort ist zwar nicht einsehbar, aber da die Störche die meiste Zeit des milden Winters in der Umgebung nahe Pöttmes verbrachten, kann man davon ausgehen, dass sie als erste mit der Brut begonnen haben. Und auch auf dem Mondi-Kamin in Aichach werden bereits Jungstörche gefüttert. Hier wird sich die Zahl der Küken bald zeigen. Da ich kein Tierarzt bin, kann ich zur Gesundheit der jungen Störche recht wenig sagen, aber wir sind guter Dinge.

    Welchen Gefahren sind die Störche ausgesetzt und ist der aktuelle Kälteeinbruch ein großes Problem?

    Mayer: Eine wichtige Frage. Tatsächlich sterben bei den Jungstörchen 25 Prozent durch Stromleitungen. Meistens wenn sie drüberfliegen und ihre Blase entleeren. Deshalb versucht man, die Umgebung von Nestern sicher zu gestalten. Was den Kälteeinbruch angeht, da werden die Küken abwechselnd von den Eltern gewärmt. Gefährlich wird es erst, wenn die Kleinen etwas größer werden und keinen Platz mehr unter dem Bauchgefieder der Mutter oder des Vaters finden. Dann werden sie bei andauerndem Regen und Kälte krank und sterben.

    Kann man denn dagegen etwas tun und die Störche unterstützen?

    Mayer: Wir haben da leider kaum Einwirkungsmöglichkeiten. Außerdem greifen wir sowieso nur ein, wenn es nötig ist und zum Beispiel ein Nest in Gefahr ist. Aber ansonsten müssen auch wir der Natur ihren Lauf lassen.

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