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Friedberger Allgemeine Open: In Tegernbach rollt der Ball für den guten Zweck

Friedberger Allgemeine Open

In Tegernbach rollt der Ball für den guten Zweck

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    So manch Spieler setzte den Ball im Bunker in den Sand.
    So manch Spieler setzte den Ball im Bunker in den Sand. Foto: Elisa Glöckner

    Das Grün ist weich, die Stimmung gut: Am Samstag herrschen beste Bedingungen für die Friedberger Allgemeine Open. Bereits zum siebten Mal findet das Benefizturnier auf der Golfanlage in Tegernbach statt. Auch bei der diesjährigen Auflage sind knapp einhundert Golfer vor Ort, um mit Schlägen aufs Grün Gutes zu tun. Der Erlös aus Spendengeldern und Startgebühren fließt an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung.

    Der Flight, zu dem auch Ute Huschina-Kraus gehört, begibt sich auf den Weg zu Loch elf. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Stefan Ploner und dem befreundeten Paar Anja Lechner und Thomas Plura geht es auf die Suche nach Pars und Punkten für die Wohltätigkeit. Die Gruppe hat privat schon das ein oder andere mal zusammen gespielt. „Diesmal ist es ein Wunsch-Flight“, bekräftigt Anja. „Es geht uns darum, eine nette Runde zu spielen.“ Denn anders als bei anderen Turnieren, zählen die Resultate nicht fürs Handicap. „In erster Linie ist es eine Benefizveranstaltung“, betont der Flight.

    In Tegernbach gibt es auch wilde Ecken

    Mit 18 Löchern sei die 80 Hektar große Anlage außerordentlich attraktiv, findet Thomas. „Es gibt hier nicht nur eine platte Wiese, sondern auch einige Roughs, die wilderen Ecken.“ Just dort ist Utes Ball gelandet. „Schwierig, das hohe Gras bremst den Schläger aus“, erklärt Anja. Sie und ihr Partner Thomas sind vor 13 Jahren zum Golfen gekommen. „Wir haben einen Sport gesucht, den wir zusammen ausüben können“, erinnert sich Thomas. Heute ist es mehr als das: „Es sind die netten Menschen, das Drumherum“, sagt er. „Man spielt nicht gegen, sondern mit jemanden.“

    An Loch zwölf warten Berta Letina und Sylva Seitz mit Prosecco. Hier stellt sich allen die Gretchenfrage: zocken oder nicht zocken? Wenn der Ball nach dem ersten Schlag auf dem Grün landet, gibt es den Wetteinsatz doppelt als Gutschein zurück. Einmal am Glas genippt sind fast alle bereit zu wetten – darunter auch Utes Flight. Die vier spielen, die vier verlieren. „Die Erwartungshaltung wird selten erfüllt“, flachst Anja. Das nächste Loch wartet. Es muss zügig gehen, Schlag auf Schlag – wenn man so will.

    Vom Golfvirus infiziert

    Anders als Ute, die mit 14-jähriger Spielerfahrung als alter Hase in der Runde gilt, ist ihr Lebensgefährte Stefan das Küken des Flights. Vor gerade einmal drei Jahren hat er sich mit dem Golfvirus infiziert. Heute ist er süchtig, wie er sagt. „Es macht einfach sehr viel Spaß“, erklärt er. Ergebnisse sind zweitrangig: „Wir sind Golfer, aber keine guten Golfer“, sagt er und lacht.

    Das bestätigt sich einige Minuten später. Loch 15, Par fünf. Stefan spielt eine Lady. Eine Lady? „Wenn es der Herrenabschlag nicht bis zum Damenabschlag schafft“, erklärt Anja. Das kostet eine Runde – ein ungeschriebenes Gesetz in den Reihen der Tegernbacher Golfer. „Die ersten Jahre zahlt man oft“, räumt Thomas schmunzelnd ein. Aber: Umso mehr freue man sich, wenn der Geldbeutel mal geschlossen bleiben darf.

    Mehr als 65000 Euro Spenden

    In der Hose bleiben darf das Portemonnaie auch am Abend des Turniers. Durch die Spenden und Startgebühren der Golfer sind in den vergangenen Jahren mehr als 50000 Euro zusammengekommen. Mit 14000 Euro haben die Spieler auch in dieser Saison wieder einmal einen Rekordbetrag gesammelt. Insgesamt haben die Golfer nun schon knapp 65000 Euro zusammengetragen. Nach einem Champagner-Empfang im Klubhaus zieht es die Sportler zur Siegerehrung nach drinnen. Wie schätzt der Flight um Ute, Stefan, Anja und Thomas seine Chancen ein? Für den ersten Platz reicht es sicher nicht – da sind sich die vier schnell einig. Und obwohl Thomas an Loch vier einen Birdie – ein Schlag weniger als man an Par benötigt – gezaubert hat, triumphieren am Ende andere. Mit ordentlichen 34 Punkten heimsen Thomas Antoni und Franz Matys den Brutto-Sieg ein. „Wir haben uns gut ergänzt“, betont

    Zumindest ein klarer Sieg. Weniger deutlich zeigt sich hingegen die Entscheidung über den längsten Damen-Drive des Tages: Weil die tatsächliche Gewinnerin nicht anwesend ist, muss ausgelost werden. Aufgepasst: „Es können auch Männer gewinnen“, bemerkt Klubpräsident Hans Kiener. Und so greift die Losfee in den Topf und zieht. Über eine Flasche Champagner und den Titel „Longest Drive Damen“ freut sich nun Thorsten Hofgärtner vom Golfclub Tegernbach.

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