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Friedberg: Zwei Große lassen in Friedberg Federn, zwei Kleinere legen zu

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Zwei Große lassen in Friedberg Federn, zwei Kleinere legen zu

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    Eine neue Sitzordnung im Friedberger Rathaussaal bringt der Wahlsonntag. Grüne und Freie Wähler brauchen mehr Platz, CSU und SPD weniger.
    Eine neue Sitzordnung im Friedberger Rathaussaal bringt der Wahlsonntag. Grüne und Freie Wähler brauchen mehr Platz, CSU und SPD weniger. Foto: Klaus Theilacker

    Die SPD ist der Verlierer der Friedberger Stadtratswahl 2020. Gegenüber 2014 büßt sie fast sechs Prozent ein und hat künftig nur noch fünf statt sieben Mandate. Doch ungeschoren kommt auch die CSU nicht davon: Sie muss knapp vier Prozent abgeben und ist im neuen Gremium mit zwölf statt 13 Sitzen vertreten. Auf der Gewinnerseite sind dagegen die Grünen mit einem Zuwachs von 7,7 Prozent. Die Freien Wähler legen ebenfalls zu und stellen künftig drei Stadträte (bisher zwei). Keine Änderung der Sitze gibt es bei Parteifreien Bürgern (drei) sowie ÖDP und FDP mit jeweils einem.

    • Stimmen Die größte Zustimmung erfuhr Bürgermeister Roland Eichmann, der als Spitzenkandidat auf der SPD-Stadtratsliste 11152 Stimmen auf sich vereinigte. Sein Herausforderer von der CSU, Florian Fleig, bekam auf Platz eins der SPD-Liste 10114 Stimmen und ließ damit auch altgediente Parteifreunde wie Richard Scharold (10033 Stimmen), Manfred Losinger (8958) oder Thomas Kleist (8771) hinter sich. Weiter bergab ging es mit Wolfgang Rockelmann von den Parteifreien Bürgern. 2008 bekam er noch fast 9000 Stimmen, 2014 nur noch die Hälfte und diesmal gerade 3975. Wie üblich profitieren vom Wahlsystem die kleineren Gruppierungen: Während ein CSU-Kandidat mindestens 5000 Stimmen braucht, um in den neuen Stadtrat einzuziehen, genügen bei den Freien Wählern knapp 2000.
    • Mehrheit Eine absolute Mehrheit hat auch im neuen Stadtrat keine Fraktion. Um Zweckbündnisse muss also weiterhin gerungen werden.
    • Stadtteile Traditionell stark bleibt die CSU in den Stadtteilen, allerdings muss sie auch dort Federn lassen. Holte sie vor vier Jahren in Rohrbach noch knapp 70 Prozent, so kam sie diesmal dort gerade über die 50-Prozent-Hürde. In Rinnenthal, einer weiteren Hochburg der Christsozialen, blieb sie knapp darunter und verlor gegenüber 2024 fast acht Prozent. In der Innenstadt konnten sich die Grünen teilweise gar verdoppeln: Im Wahllokal im AWO-Heim bekam sie fast 20 Prozent gegenüber 10,3 vor vier Jahren; noch deutlicher fiel der Zuwachs im Gehörlosenzentrum in Friedberg-West mit 26,5 gegenüber 12,0 Prozent aus. Die SPD musste hingegen fast überall Federn lassen. Selbst in traditionell starken Wahllokalen wie der Rot-Kreuz-Zentrale verlor sie fast ein Drittel der Stimmen. Besonders dramatisch fielen die Einbußen in Bachern aus, wo die langjährige SPD-Stadträtin Wally Walkmann nicht mehr antrat: Von 37 ging es auf 20 Prozent zurück.
    • Frauen Vergeblich haben sich die Parteien und Gruppierungen um mehr Frauen auf ihren Listen bemüht. Tatsächlich ist ihr Anteil im neuen Stadtrat von elf auf zehn sogar leicht gesunken.Völlig frauenfrei sind weiterhin die Freien Wähler, je eine gibt es bei FDP und Parteifreien Bürgern, zwei bei der CSU und je drei bei SPD und Grünen.
    • Neuzugänge Anders als vor sechs Jahren erlebt der Friedberger Stadtrat diesmal starke personelle Veränderungen: 14 der 30 Mitglieder ziehen neu in das Gremium ein. Dazu gehört die komplette SPD-Fraktion, nachdem alle bisherigen Mitglieder nicht mehr zur Wahl standen. Auch die CSU zählt fünf Neuzugänge. Die Grünen bekommen drei neue Vertreter, die Freien Wähler einen.
      Lesen Sie dazu den Kommentar von Thomas Goßner Die Machtbalance im Friedberger Stadtrat ändert sich
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