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Friedberg: Werden 2020 in Friedberg Weihnachtsmärkte stattfinden?

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Werden 2020 in Friedberg Weihnachtsmärkte stattfinden?

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    Ein Bild, das die Vorfreude auf den Friedberger Advent weckt. Doch dieses Jahr macht Corona die Planungen schwierig.
    Ein Bild, das die Vorfreude auf den Friedberger Advent weckt. Doch dieses Jahr macht Corona die Planungen schwierig. Foto: Bernhard Weizenegger

    Die Stadt Nördlingen hat unlängst die Entscheidung bekannt gegeben, dieses Jahr trotz allem einen Weihnachtsmarkt zu veranstalten. Die Lindauer Hafenweihnacht dagegen wurde abgesagt. Andere Organisatoren warten noch ab – auch die Verantwortlichen für den Friedberger Advent und den Karitativen Christkindlmarkt. Werden heuer Weihnachtsmärkte stattfinden können?

    Der Aktiv-Ring und die Stadt Friedberg haben die beiden ausstehenden Marktsonntage bereits abgesagt. Zu aufwendig wäre es, die Vorschriften umzusetzen. Die Organisatoren der beiden Weihnachtsmärkte wollen Ende September die Entscheidungen fällen.

    Friedberger Advent 2020: Die Zeit drängt

    Problem aus Sicht der Verantwortlichen ist, dass es keine konkreten Aussagen der Staatsregierung gebe. Das bemängeln Gerd Horseling („Bürger für Friedberg“/Friedberger Advent) und Ulrike Sasse-Feile (Verkehrsverein/Karitativer Chriskindlmarkt) einhellig. Sie stehen in engem Kontakt mit Bürgermeister Roland Eichmann und der Stadtverwaltung. Die Zeit dränge, denn die Fieranten brauchen bald Gewissheit, um sich auf den Friedberger Advent vorzubereiten und Waren einzukaufen, sagt Horseling.

    Doch momentan ist vieles unklar: Wie groß sollen Abstände sein, wo könnte man die Buden aufbauen – und wenn ja wie viele? Welche Sicherungsmaßnahmen wären nötig? Die Rede ist von Einbahnstraßenregelung, von Absperrungen und digitaler Erfassung der Besucher. Wie genau das funktionieren soll angesichts von tausenden Menschen, ist aber nicht bekannt.

    Auch müsste man den Markt, der rund um St. Jakob stattfindet, entzerren. Die Rede ist hier vom Marienplatz. Doch welche Folgen hätte das für die Parkplatzsituation und die Geschäftswelt in der Vorweihnachtszeit?

    Horseling sagt namens der „Bürger für Friedberg“: „Wir wollen versuchen, den Fieranten eine Plattform zu bieten.“ Denn diese hätten dieses Jahr ohnehin darben müssen. Es gebe aber noch viel Gesprächsbedarf. Die Frage sei letztlich, ob der gestiegene Aufwand umsetzbar wäre.

    Auch ob und wie das Rahmenprogramm sich gestalten ließe, müsse man überlegen. Horseling wünscht sich daher bis Ende des Monats eine klare Aussage der Bayerischen Staatsregierung: Entweder Weihnachtsmärkte werden 2020 abgesagt, oder es gibt klare Vorgaben. Dann könne man überlegen, ob ein Friedberger Advent unter diesen Voraussetzungen machbar ist.

    Waren für den karitativen Christkindlmarkt 2020 in Friedberg sind fertig

    In einer ähnlichen Zwickmühle steckt Ulrike Sasse-Feile, die zusammen mit Tom Treffler vom Verkehrsverein den karitativen Markt organisiert. Sie bekommt täglich Anrufe von den Ehrenamtlichen, die mithelfen. Egal ob selbst gestrickte Socken, Marmeladen oder Weihnachtsdeko: Die Waren sind fast alle fertig. Momentan laufe eine Befragung der Gruppen, ob sie mitmachen möchten.

    Das Ergebnis werde in ein Treffen Ende des Monats mit Bürgermeister, Stadtpfarrer und Gesundheitsamt einfließen, bei dem die Entscheidung fallen soll. Diese sei auch abhängig vom Friedberger Advent. Wenn man dessen Buden nicht nutzen könnte, müsste man einen Plan B entwickeln. Als Alternativen seien der Wochenmarkt oder Verkauf in leer stehenden Geschäften im Gespräch, eventuell unterstützt von einer Online-Plattform.

    Friedbergs Bürgermeister Eichmann unterstützt die Adventsmärkte

    Sasse-Feile sagt, der karitative Markt stehe nicht unter dem Druck, Gewinn zu erwirtschaften. Außerdem seien Vorgaben über einen Zeitraum von vier Tagen leichter abzuwickeln als über vier Wochen. Doch ist ihr auch bewusst: „Wenn es keinen Friedberger Advent gibt, wird der Ansturm bei uns noch größer.“ Trotz aller Bemühtheit gelte auch die Regel der Vernunft.

    Die Organisatoren beider Märkte wissen, dass Bürgermeister Roland Eichmann ebenfalls den Wunsch hat, dass die Veranstaltungen stattfinden können. Er habe seine Unterstützung zugesagt, berichtet Martha Reißner, zuständig für die Tansania-Hilfe. Sie und Pater Markus Hau, Missionssekretär der Pallottiner, hoffen sehr, dass der Karitative Christkindlmarkt stattfinden kann, dessen Erlös nach Tansania und Indien fließt. „Dort ist die Not in der einfachen Bevölkerung immer schon sehr groß. Das hat sich durch Corona verstärkt“, so Reißner.

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    Schwester Raphaela Händler habe in einem Brief ihre dringlichsten Bedürfnisse aufgezählt: Damit die 550 Schüler des Gymnasium ausreichend gutes Wasser und Nahrung haben, sei es nötig zwei Brunnen zu bohren, eine Hühnerfarm für Eier und Fleisch zu bauen und eine Mühle zum Mahlen von Mais und Reis zu kaufen. Die Benediktinerin schließt den Brief mit dem Satz „Wir bitten und hoffen auf eure Hilfe!“

    In Indien sei die Situation fast noch schlimmer. Wie Pater Hau berichtet, stünde mit Corona die Existenzfrage vieler Heime und Schulen auf der Kippe. „Wir brauchen Spendengelder um nach dem langen Lockdown die Eltern von den Schulgebühren zu entlasten“, sagt er. Auch leisten die Pallottiner Direkthilfe mit Lebensmittelpaketen für Familien, die als Tagelöhner kein Geld haben, um sich selbst Vorräte kaufen zu können.

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