Hung Nguyen und sein Vater Thang Nguyen erfüllen sich einen Lebenstraum und eröffnen ihr eigenes vietnamesisches Restaurant namens Jasmy in der Ludwigsstraße in Friedberg. "Wenn man zwei Heimaten hat, möchte man zeigen, was die andere Heimat zu bieten hat", erzählt Hung Nguyen.
Er ist 26 Jahre alt und studiert an der Hochschule in Ingolstadt. Neben dem Studium hat er oft gekellnert. "Es hat mir Freude gebracht, Gästen gutes Essen zu servieren", sagt der frisch gebackene Restaurantinhaber. Geboren wurde Nguyen in Deutschland und hat anschließend acht Jahre seiner Kindheit in Vietnam verbracht, bevor er mit seiner Familie zurückkehrte.
Restaurant Jasmy: Von Vietnam nach Friedberg
Seinem Vater Thang Nguyen war und ist es sehr wichtig, die Traditionen der eigenen Kultur zu pflegen und an seine Kinder weiterzugeben. An Feiertagen kocht er daher vietnamesische Gerichte. So entwickelte sich der Traum, ein gemeinsames Restaurant zu eröffnen.
Und noch einen Auslöser gab es: Als Hung Nguyen zusammen mit einem Freund in einem asiatischen Imbiss zu Mittag aß, fragte dieser, ob er solches Essen auch in Vietnam essen würde. Da fiel Nguyen auf, dass es in Asien viele Lebensmittel gibt, die in Deutschland kaum oder gar nicht Verwendung finden. "Ich möchte, dass die Menschen auch essen und sehen können, was ich zuhause esse", sagt er.
Im Spätsommer begann die Renovierung der Räumlichkeiten in der Ludwigstraße. Der frühere Thai-Imbiss ist kaum wiederzuerkennen. Er hat sich in ein hübsches Restaurant mit asiatischem Flair verwandelt und wurde durch Einbindung des Hinterzimmers vergrößert.
Der Name Jasmy kommt vom Jasminreis, der in Asien eine Spezialität ist. Die Familie, die in Augsburg wohnt, hat lange nach geeigneten Räumlichkeiten für ihr Restaurant gesucht und wurde schließlich in Friedberg fündig. Da Corona es gerade nicht zulässt, im Jasmy Platz zu nehmen, wird ein Abholservice angeboten. Dieser werde gut angenommen, berichtet Hung Nguyen und fügt hinzu: "Wir wollten einfach mal starten."
Vietnamesisches Restaurant in Friedberg: Das erwartet die Gäste
Während sein Vater am Herd steht, übernimmt Hung Nguyen den Kundenservice und die Buchhaltung. "Und ich lege sehr großen Wert auf Atmosphäre", sagt Nguyen. An den Wänden hängen Bilder, die die Kultur und Persönlichkeit von Vietnam vermitteln sollen. Nguyen kann zu jedem eine Geschichte erzählen.
Zudem sollen im Jasmy die Sinne der Gäste angeregt werden: Schmecken und riechen durch die Gerichte lautet das Motto. "In jedem Gericht steckt sein Werk, seine Art, seine persönliche Note", sagt Hung Nguyen über seinen Vater. Außerdem achtet Hung Nguyen auf die Musikauswahl und hat eine Beleuchtung einbauen lassen, die angenehme Stimmung erzeugen soll.
Bisher habe es sehr viele positive Rückmeldungen gegeben. "Wir haben uns so viel Mühe gegeben und so viel Zeit investiert", sagen Vater und Sohn. Doch möchten sie sich auch weiterentwickeln. Aktuell sei es schade, dass die Gäste nicht im Restaurant Platz nehmen können, berichtet Hung Nguyen. Wenn er ein Gericht von seiner Speisekarte empfehlen müsste, dann wäre es das traditionelle vietnamesisches Gericht Bun la lot - mit Rindfleisch gefüllte Pfefferblätter.
Lesen Sie dazu auch:
- Aus für Drogerie Müller: Wie stark schwächt die Schließung die Innenstadt?
- Schattenwebseiten: Nutzt Lieferando die Gastronomie in Aichach-Friedberg aus?
- Heimische Geschäfte brauchen Unterstützung - von allen Seiten