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Friedberg: Vermisstes Kind: Fehlalarm am Friedberger Baggersee

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Vermisstes Kind: Fehlalarm am Friedberger Baggersee

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    Am Friedberger See rückten am Mittwochnachmittag die Feuerwehr und Wasserwacht an. Es bestand der Verdacht, dass ein dreijähriges Kind in Gefahr ist.
    Am Friedberger See rückten am Mittwochnachmittag die Feuerwehr und Wasserwacht an. Es bestand der Verdacht, dass ein dreijähriges Kind in Gefahr ist.

    Groß war die Angst am Friedberger Baggersee, als ein Kind plötzlich nicht mehr aufzufinden war. Das Dreijährige war nach Angaben der Friedberger Polizei am Mittwoch gegen 16.40 Uhr verloren gegangen. Der Verdacht, dass es im Wasser ertrunken sei, war laut der Feuerwehr naheliegend.

    Wie jedoch Friedhelm Bechtel berichtet, war das Kind wohl gar nicht im Wasser. Zumindest nicht mit dem Kopf. „Denn nachdem ein Notarzt und ein Rettungswagen gekommen waren, war die Situation unter Kontrolle“, erklärt der Pressesprecher der Augsburger Berufsfeuerwehr.

    „Das Kind musste auch nicht wiederbelebt werden.“ Auch die Friedberger Polizei erklärt, dass das Verletzungsbild des Kindes zeigt, dass es entweder gar nicht oder nur kurz im Wasser war. Zudem stehe keine Sorgfaltsverletzung der Aufsichtspflicht zur Debatte.

    Kind in Gefahr am Friedberger Baggersee? Die Entwarnung kam nach zwei Minuten

    Wäre das Kind im See in Gefahr gewesen, wären Wasserwacht und Feuerwehr auch angerückt. Nach kaum zwei Minuten kam jedoch bereits die Meldung, dass weitere Einsatzkräfte nicht vonnöten seien.

    Also alles nur ein falscher Alarm? Nicht ganz. „Es kann passieren, dass ein Kind außer Sichtweite der Eltern ist“, sagt Bechtel. Dann sei es in jedem Fall sinnvoll, direkt zu handeln. „Immerhin geht es um ein Menschenleben“, erklärt der Pressesprecher der Feuerwehr.

    Dem pflichtet auch Theresa Stockmaier bei. Die Jugendbetreuerin der Friedberger Wasserwacht erzählt, dass die meisten Einsätze ein Fehlalarm sind. „Heuer war das bereits zweimal der Fall, das ist ganz normal.“ Stockmaier empfiehlt, in derartigen Situationen nicht zu zögern und den Notruf, also die 112, zu wählen.

    Unfälle am Friedberger Baggersee: Was zu beachten ist

    Um vorzubeugen sei es jedoch wichtig, Nichtschwimmer stets zu beaufsichtigen. „Wir haben genaue Vorgaben, wie wir wann reagieren sollen“, sagt Stockmaier. „Wenn ein Schwimmer-Kind vermisst wird und zuletzt am Spielplatz gesehen wurde, rücken wir aus.“ Handelt es sich um ein Nichtschwimmer-Kind, verständigt auch die Wasserwacht den Rettungsdienst.

    Den Helfern der Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung bleiben meist nur wenige Minuten, um einen Ertrinkenden zu retten.
    Den Helfern der Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung bleiben meist nur wenige Minuten, um einen Ertrinkenden zu retten. Foto: Armin Weigl/dpa (Symbol)

    Hilfreich sei zudem, Nichtschwimmern immer eine Badeweste anzuziehen, sagt Stockmaier. „Voraussetzung ist es aber, dass man die Kinder immer im Auge behält. Für alles andere habe ich kein Verständnis“, sagt Stockmaier.

    „Wenn Badesachen am Rand des Sees liegen und der Besitzer nicht in Sicht ist, sollten die Alarmglocken schrillen“, sagt Feuerwehrmann Bechtel. Es komme immer wieder vor, dass Leute die Temperaturen unterschätzen und besonders bei Kälte nicht adäquat reagieren könnten, fügt Stockmaier hinzu.

    Der Friedberger Stadtrat berät sich über ein Sicherheitskonzept zum Baggersee

    Die Problematik mit den Gefahren am Baggersee ist auch dem Friedberger Stadtrat bekannt. Seit 2019 überlegt das Gremium, ein Sicherheitskonzept für den Friedberger See erstellen zu lassen. Dies geht auf einen Antrag der CSU zur Erweiterung der dortigen Infrastruktur zurück.

    Hintergrund ist auch ein Urteil des Bundesgerichtshofs zur Verantwortung für Badeunfälle. Auch der Derchinger See und die Afraseen sollen einbezogen werden. Das Thema wurde auf die Tagesordnung der Stadtratssitzung am Donnerstagabend gesetzt.

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