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Friedberg: So will der Friedberger Einzelhandel Kunden gewinnen

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So will der Friedberger Einzelhandel Kunden gewinnen

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    Um seine funktionierenden Marktsonntage wird Friedberg von anderen Städten beneidet. Sie bleiben ein wichtiges Instrument der Kundenbindung.
    Um seine funktionierenden Marktsonntage wird Friedberg von anderen Städten beneidet. Sie bleiben ein wichtiges Instrument der Kundenbindung.

    150.000 Menschen kommen als Kunden für den Friedberger Einzelhandel infrage. Das Potenzial sei also da, das Einzugsgebiet groß, sagten Geschäftsführerin Renate Mayer und Innenstadt-Koordinator Manuel Weindl bei der aktuellen Versammlung des Aktivrings. Was muss geschehen, um diese Voraussetzungen besser nutzen zu können?

    Im Prinzip sei Friedberg auch gut aufgestellt, es fehle aber an einer guten Kommunikation mit der Politik. Diese Aufgabe muss der künftige Citymanager übernehmen, fordert der Aktivring. Am Donnerstag sollen dem Stadtrat in nicht öffentlicher Sitzung geeignete Bewerber vorgestellt werden. Bereits seit September ist die Stelle vakant.

    Manfred Losinger (CSU) stellte an diesem Abend nochmals klar, der Stadtrat habe weit vorher schon zum Ausdruck gebracht, dass der Vertrag von Citymanager Thomas David nicht mehr verlängert werde. „David hätte sich also wieder bewerben können“, betonte er und forderte, dass die Kommunikation mit der Politik gefehlt habe, aber auch viel früher hätte stattfinden müssen. „Das muss miteinander geschehen!“

    Friedberger Ludwigstraße als "Platz des himmlischen Friedens"

    Losinger ging zudem auf strittige Entscheidungen ein, wie zum Beispiel die Ludwigstraße. „Die Lösung ist für alle Innenstadtgeschäfte tragbar. Würden wir sie zur Fußgängerzone machen, hätten wir einen ,Platz des himmlischen Friedens‘.“ Davon ist auch im Zehn-Punkte-Programm des Handelsverbandes Bayern für den Einzelhandel die Rede, dem Positionspapier für die künftigen Stadträte.

    Die aktuelle Situation des Einzelhandels sieht dennoch gut aus. Mit 70 Milliarden Umsatz und 330.000 Beschäftigten ist der Einzelhandel der drittgrößte Wirtschaftszweig und ein Konjunkturmotor in Bayern. Zweistellige Wachstumsraten im Onlinehandel und der demografische Wandel führen aber zu Frequenzverlusten und somit zu großen Herausforderungen. Es braucht Leben und Menschen, die gerne in die Stadt kommen.

    „Aber: Die junge Kundschaft von morgen ist anders unterwegs“, so Weindl. Man müsse deshalb Anreizsysteme für die Ansiedlung von „Frequenzbringern“ schaffen und die Aufenthaltsqualität verbessern. Als Beispiel dafür nannte Weindl große Modeketten. Die bräuchten wiederum große Flächen, die in der Innenstadt fehlen.

    Kampf um Erhalt des Drogeriemarktes Müller

    Des Weiteren werden im Zehn-Punkte-Programm die Optimierung der Parkraumnutzung, WLAN für die ganze Innenstadt und eine gemeinsame Werbestrategie von Kommune und Einzelhändlern angeführt. Zudem sei ein Miteinander von Immobilienbesitzern und den Geschäften wichtig. Dass das funktionieren könne, habe der Kampf um den Erhalt der Müller-Filiale in der Ludwigstraße gezeigt.

    Monatelang herrschte um den Müller-Drogeriemarkt in der Friedberger Ludwigstraße ein Hoffen und Bangen.
    Monatelang herrschte um den Müller-Drogeriemarkt in der Friedberger Ludwigstraße ein Hoffen und Bangen. Foto: Ute Krogull (Archiv)

    „Eine lebendige Innenstadt ist der Lebensmittelpunkt und die Heimat Friedbergs. Stirbt der Einzelhandel, stirbt sein Charme und sein Herz“, führte Weindl den Einzelhändlern vor Augen. Er ging noch weiter: „Friedberg hat ein attraktives Erscheinungsbild. Es ist aber fünf vor zwölf. Wir müssen es gemeinsam angehen und alle Akteure einbinden. Der Aktiv Ring steht Gewehr bei Fuß.“ Für die vier Marktsonntage im Jahr werde Friedberg wiederum von anderen Städten beneidet. „Hier sind wir Vorbild. Weiter so!“, freut sich Weindl.

    Couponheft zur Landesausstellung in Friedberg

    Renate Mayer, die Geschäftsführerin des Aktiv Rings, ging darauf genauer ein. Am 29. April beginnt die Bayerische Landesausstellung. Dies wolle man nutzen. Es wird ein Couponheft kombiniert mit einem Stadtrundgangsführer geben. „Die Gäste sollen sich an Friedberg und sein Herz erinnern und gerne wiederkommen“, so Mayer. Um die erwartete Medienpräsenz zu nutzen, werde es einen Schaufenster-Wettbewerb geben.

    Alle vier Marktsonntage werden erneut in neuem Gewand stattfinden. Das habe sich bewährt. Los geht es mit dem Blumenfest am 29. März. Im Juni werden der Töpfermarkt und das Fête de la Musique mit Bergbühne und Street Food die Leute nach Friedberg holen. Am 2. August wird das Früchtefest gefeiert.

    Aktion zum Augsburger Friedensfest

    Zum Augsburger Friedensfest soll es erneut die Aktion „Friedberg aus Kinderherzen“ geben. Das kam sehr gut an. Ein Feuerwerk an Events kündigte Mayer für November mit der Infoschau, dem Plätzlefest und dem Ende der Landesausstellung an. Weil Friedberg den Preis für „Digitalisierung“ der Rid-Stiftung gewonnen hat und damit im Aufbau eines „digitalen Marktplatzes“ unterstützt wird, tut sich auch in diesem Bereich viel. Eine Schulung zu Facebook habe es schon gegeben.

    Aufgrund unserer Berichterstattung über Probleme mit den Geldautomaten, aber auch wegen des Drucks durch den Aktivring war Cornelia Kollmer vom Vorstand der Stadtsparkasse anwesend. Der neue SB-Standort in der Ludwigstraße sei nun mit modernsten Geräten ausgestattet, sagte sie. „Dieses Verfahren ist endlich stabil. Wir tun alles, damit es reibungslos ablaufen kann“, so Kollmer.

    Da es aber aufgrund hoher Summen auf einmal immer wieder zu Staus kam, bat sie die Geschäftsleute, die Münzen nicht zu sammeln, sondern immer gleich abzugeben. In einem Miteinander soll in Zukunft auch der Umgang mit bargeldlosem Zahlungsverkehr zum Kinderspiel werden.

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