100 Plätze soll der Veranstaltungsstadel des Gasthauses Goldener Stern haben, den die Familie Fuß am Ortsausgang von Rohrbach Richtung Eurasburg errichten will. Da das Vorhaben an einer in vielerlei Hinsicht sensiblen Stelle liegt, ist ein vorhabenbezogener Bebauungsplan nötig. Der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung diskutierte nun die Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange, die einiges an Kritik äußerten, billigte den Bebauungsplan jedoch gegen die Stimmen der Grünen.
Das Gasthaus Goldener Stern in der Ortsmitte ist sehr erfolgreich, es fehlt allerdings Platz für größere Gesellschaften wie Hochzeiten. Abhilfe soll ein eingeschossiger, 30 Meter langer Holzbau im Norden bieten. Er ist an einer markanten Stelle geplant, nämlich bei dem Hohlweg am Ortsausgang. Zum Dorf hinunter wird ein Gehweg angelegt, im Norden ein Parkplatz.
Kritik am Standort des Veranstaltungsstadels in Rohrbach
Kritik kam unter anderem von der Unteren Naturschutzbehörde und dem Kreisbaumeister. Aus naturschutzfachlicher Sicht liege ein erheblicher Eingriff in den Gehölzbestand vor; durch den Parkplatz mit 60 Plätzen auf der Kuppe werde Fläche versiegelt. Es werde außerdem in ein Biotop eingegriffen. Die Naturschutzbehörde wollte daher dem Bauvorhaben nicht zustimmen. Die Stadt reagierte und ließ das Gelände artenschutzrechtlich untersuchen. Der Parkplatz wird stärker begrünt. Außerdem wurde die Ausgleichsfläche erhöht und auch eine andere Ausgleichsfläche ausgewählt.
Der Kreisbaumeister kritisierte eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und sieht auch den Parkplatz, 160 Meter von der Ortschaft entfernt, aus städtebaulicher Sicht sehr kritisch. Das begünstige die Zersiedelung der Landschaft und beeinträchtige das Orts- und Landschaftsbild. Wie der Bund Naturschutz fordert er, unbedingt Alternativstandorte zu prüfen.
Weitere sensible Punkte in den Stellungnahmen der Behörden und Organisationen waren Verkehrssicherheit und Emissionen. "Es ist nichts dabei, was nicht abgearbeitet werden kann", betonte allerdings Baureferentin Lillian Sedlmair in der Ausschusssitzung.
Die Stadt erwidert auf die Kritik, der Parkplatz werde naturnah hergestellt und keine wasserundurchlässigen Flächenversiegelungen vorgenommen. Somit diene diese Planung der ökologischen Aufwertung des Areals. Zudem solle durch Ersatzpflanzungen am Hohlweg nach Ende der Bauarbeiten der Erhalt des Hohlwegs begünstigt werden.
Goldener Stern in Rohrbach: Es gibt keinen alternativen Standort
"Anderweitige Standortalternativen wurden entgegen der Auffassung des Kreisbaumeisters geprüft sowie die Akzeptanz der Nachbarn abgefragt. Dabei haben sich die alternativen Standorte und Konzepte als nicht durchführbar herausgestellt", stellt die Stadtverwaltung weiter dar.
Dieser Argumentation folgten bis auf die Grünen alle Stadträte. Gerhard Straßer von der CSU, der in Rohrbach wohnt, fasste es so zusammen: "Der Standort ist nicht einfach, aber alternativlos. Wir Rohrbacher sind sehr stolz, den Gasthof bei uns im Ort zu haben, und tragen das Projekt mit." Auch sei der Hohlweg, an dem momentan ein Schuppen steht, bereits jetzt nicht gerade hübsch.
Claudia Eser-Schuberth von den Grünen hielt dagegen: "Das ist einer der letzten Hohlwege im Landkreis. Er wird scheibchenweise zerstört werden und lässt sich nicht ersetzen." Die Grünen würden den Goldenen Stern ebenfalls gerne unterstützen und seien nicht gegen die Erweiterung. "Aber nicht an dieser Stelle."
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