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Friedberg: Purple Schulz singt in Friedberg für „Fridays for Future“

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Purple Schulz singt in Friedberg für „Fridays for Future“

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    Purple Schulz trat zum Abschluss der Open-Air-Saison im Friedberger Schloss auf. Bekannt wurde er in den 1980er Jahren mit Liedern wie „Verliebte Jungs“. Doch der Sänger aus dem Rheinland, mittlerweile 62 Jahre alt, hat sich gewandelt.
    Purple Schulz trat zum Abschluss der Open-Air-Saison im Friedberger Schloss auf. Bekannt wurde er in den 1980er Jahren mit Liedern wie „Verliebte Jungs“. Doch der Sänger aus dem Rheinland, mittlerweile 62 Jahre alt, hat sich gewandelt. Foto: Oliver Wolff

    Zum Abschluss der Open-Air-Konzerte im Innenhof des Wittelsbacher Schlosses war am Samstagabend ein echter Knaller geboten. Der Popsänger Purple Schulz spielte in Friedberg und damit nach längerer Zeit einmal wieder in Bayern. Der „Kölsche Jung“ sagte zu Beginn, es sei „wie heimkommen“ und verwies auf seine persönliche Beziehung zur Augsburger Puppenkiste in der Kindheit. Für den Konzertabend hatte der 62-Jährige Songs mitgebracht, die ihm nach 35 Bühnenjahren besonders wichtig sind. Herausgekommen ist ein Themenabend über Liebe.

    Purple Schulz erinnert sich an die Augsburger Puppenkiste

    Man muss dazu wissen: Purple Schulz, der mit bürgerlichem Vornamen Rüdiger heißt, macht seine Songs nicht alleine. Tatkräftige Unterstützung beim Texten erfährt er von seiner Ehefrau und Managerin Eri, mit der er seit 30 Jahren verheiratet ist. Immer wieder verwies Schulz während des Abends auf seinen „Schatz“. Zum Beispiel dann, wenn er zwischen seinen Songs darüber sprach, was das Leben ausmacht. Auf der Bühne wurde er vom Gitarristen und Violinspieler Markus Wienstroer begleitet. Der Rest kam vom Band.

    Schulz ist nicht nur ein absoluter Vollprofi an Klavier, Gitarre, Mundharmonika und im Gesang. Der Musiker ist ein Freigeist – einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt. So bezog er immer wieder Stellung zu gesellschaftlichen Veränderungen. Auch wenn seine Lieder teilweise schon einige Jahre auf dem Buckel haben, inhaltlich passen sie besser denn je. Sein Hit „Schwalben“ aus dem Jahr 1988 – ursprünglich als Rockballade fürs Stadion geschrieben – funktionierte der Rheinländer zu einer Ermutigungshymne für die Fridays-for-Future-Bewegung um. „Mein Herz macht riesen große Hüpfer vor Freude, wenn ich die Visionen der heutigen Jugend sehe“, moderiert der Showmaster sein Stück.

    In Friedberg singt Purple Schulz für "Fridays for Future"

    Aber Purple Schulz schreibt auch neue Lieder zum aktuellen Tagesgeschehen. Der Song „Du bist da“ ist eine Hommage an Hilfsdienste. „Wir leben in einer Gesellschaft, in der Leute für ihre Arbeit nicht nur schlecht bezahlt werden, sondern in der sie sich auch noch dafür anfeinden lassen müssen“, so der Musiker. Es folgte Szenenapplaus. „Es reicht“ ist ein Lied, bei dem er sich gegen den Populismus positioniert. Darin heißt es: „Nix verstanden, nix gelernt, sie springen wieder auf den Zug.“ Purple Schulz – ein Künstler mit Profil. Und was hat der Kölner musikalisch zu bieten? Einiges.

    Sein Sound ist zwischen 80er-Jahre-Retro und modernen Charts einzuordnen. Kein Wunder, dass der 62-Jährige seiner musikalischen Identität treu bleibt. Purple Schulz ist nämlich ein Mann der damaligen Stunde. „Sehnsucht“ war 1984 sein erster großer Hit, zuvor hatte man den damals 27-jährigen Popmusiker in der bundesweiten Musikbranche noch nicht auf dem Schirm. Dass seine Karriere mit diesem Song steil bergauf ging, war zwar zuvor nicht abzusehen, aber im Nachhinein folgerichtig. Der darin enthaltene Schrei „Ich will raus“ und das ungewöhnliche Timbre trafen den Nerv der Zeit.

    Bei "Verliebte Jungs" singen im Friedberger Schloss alle mit

    Wenn man von Purple Schulz spricht, darf ein Stück natürlich nicht fehlen: „Verliebte Jungs“ aus dem Jahr 1985. So auch im fast ausverkauften Schlosshof. Die meisten im Publikum – Männer wie Frauen – zeigten sich beim wohl größten seiner Hits textsicher und sangen lauthals mit. Nach 17 Songs folgten drei Zugaben. Eine davon war das einzige Cover des Abends: „Bis ans Ende meiner Lieder“ von Udo Jürgens. Dieser bringe alles auf den Punkt, was er ausdrücken möchte, sagte Schulz über die Schlagerhymne.

    Nach der Show riss es das Publikum beim Applaus von den Stühlen, dann gab es eine Autogrammstunde. Die beeindruckende Licht- und die gewaltige Soundinszenierung sollen nicht unerwähnt bleiben. Es passiert nicht alle Tage, dass der Innenhof des Wittelsbacher Schlosses zum Beben gebracht wird.

    Lesen Sie auch: "La Traviata" erklingt im Friedberger Schlosshof

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