Nach dem Tod eines Besuchers der Friedberger Schlagertage geht die Kriminalpolizei nach Informationen unserer Redaktion zumindest derzeit nicht von einem Tötungsdelikt aus. Der Verstorbene war den Ermittlungen zufolge auf dem Festival in der Nacht zum Samstag in eine Auseinandersetzung mit Security-Mitarbeitern verwickelt.
Dabei sollen die Sicherheitsleute den Mann auch zu Boden gerungen und fixiert haben. Die Ermittler gehen nach derzeitigem Stand jedoch nicht davon aus, dass die Sicherheitsleute den Tod des Besuchers zu verantworten haben. Es gab bislang auch keine Festnahmen.
Der Mann war nach dem Konflikt mit dem Security-Dienst zunächst noch nach Hause gegangen. Dort litt er den Angaben zufolge zunächst unter gesundheitlichen Problemen und starb noch in derselben Nacht. Ein Notarzt konnte sein Leben nicht mehr retten.
Der Leichnam des Mannes ist bereits von Rechtsmedizinern begutachtet worden. Hinweise auf eine massive Gewalteinwirkung ergaben sich dabei zunächst nicht, heißt es. Weitere Untersuchungen stehen allerdings noch aus.
Schlagertage-Besucher starb: Ermittlungen laufen weiter
Michael Schmidt von der Sicherheitsfirma Merk aus Augsburg war zum Zeitpunkt des Vorfalls bei den Schlagertagen einer der Einsatzleiter. Er erklärt: „Wir und unsere Mitarbeiter haben damit nichts zu tun. Der Mann ist ja erst Stunden später verstorben.“ Zu den genauen Abläufen wolle er sich jedoch nicht äußern. „Wir warten dazu erst einmal ab, was die Ermittlungen der Polizei ergeben“, so Schmidt.
Die Kriminalpolizei überprüft jetzt unter anderem, ob sich die Sicherheitsleute korrekt verhalten haben. Dazu werden auch noch weitere Zeugen befragt. Auch der Ablauf und der Auslöser der Auseinandersetzung müssten noch genauer ermittelt werden, heißt es bei der Polizei. Ersten Ermittlungen zufolge soll eine Schwester des Mannes gegen Ende des ersten Festivalabends zunächst mit den Sicherheitsleuten aneinandergeraten sein. Zur Ursache dafür wurde bislang nichts bekannt. Dann soll der Bruder hinzugekommen sein.
Schlagertage-Veranstalter wurde keine Gewalt gemeldet
Schlagertage-Veranstalter André Meier, berichtet, bereits am frühen Samstagmorgen hätten Beamte der Kriminalpolizei auf dem Festgelände nach Spuren gesucht und sich mit dem Sicherheitspersonal unterhalten. „Mir wurde erzählt, dass die Sicherheitsleute kurz nach Mitternacht einen Mann fixieren mussten, weil der das Zelt nicht verlassen wollte“, sagt Meier am Sonntagmittag unserer Redaktion.
Um diese Uhrzeit sei das Konzert bereits vorbei gewesen und man hätte die Besucher darum gebeten gehabt, das Gelände zu verlassen. Dass die Sicherheitskräfte besonders grob vorgegangen seien, kann Meier nicht bestätigen. „Wenn Gewalt angewendet wird, dann werde ich informiert und mir hat niemand was gesagt“, sagt er.
Bei den Schlagertagen sind am Freitag und Samstag bekannte Musiker aus der Schlagerszene in Friedberg aufgetreten. Insgesamt kamen rund 6000 Besucher zu der Veranstaltung, die zum zweiten Mal stattfand.