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Friedberg: Paartalbahn: Friedberg kämpft um den 15-Minuten-Takt

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Paartalbahn: Friedberg kämpft um den 15-Minuten-Takt

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    Geht es künftig nur noch jede halbe Stunde mit der Paartalbahn von Friedberg nach Augsburg? Das will der Stadtrat nicht hinnehmen.
    Geht es künftig nur noch jede halbe Stunde mit der Paartalbahn von Friedberg nach Augsburg? Das will der Stadtrat nicht hinnehmen. Foto: Ute Krogull

    Friedberg meldet Protest an und will die Verlängerung des Taktes auf der Paartallinie nicht akzeptieren: Damit das Thema überhaupt auf die Tagesordnung des Friedberger Stadtrats kam, bedurfte es aber einigen Drucks.

    Einmütig hat sich der Friedberger Stadtrat gegen die Pläne der Deutschen Bahn gestellt, den Takt auf der Paartallinie von 15 auf 30 Minuten zu verlängern. Diese Gefahr droht, wenn Augsburg im Rahmen des Deutschlandtaktes bis zum Jahr 2030 Augsburg besser an das Fernverkehrsnetz anknüpft (wir berichteten).

    Paartalbahn in Friedberg: CSU-Politiker sind bereits aktiv geworden

    Landrat Klaus Metzger hat sich gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz und Ulrich Lange (alle CSU) deswegen bereits an die Bahn gewandt. Auch ihr Parteifreund und Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko wurde aktiv und bat die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer um Unterstützung gebeten.

    Der Friedberger Bürgermeister soll sich umgehend an die Bundestagsabgeordneten aus der Region wenden, fordern die Grünen
    Der Friedberger Bürgermeister soll sich umgehend an die Bundestagsabgeordneten aus der Region wenden, fordern die Grünen Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Die Stadtratsfraktion der Grünen protestierte gegen eine mögliche Verschlechterung des Taktes und forderte in einem Dringlichkeitsantrag zur jüngsten Stadtratssitzung, Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) solle umgehend mit der Bahn, dem Verkehrsausschuss des Bundestags und den Abgeordneten der Region Kontakt aufnehmen und die Position der Stadt Friedberg deutlich machen.

    Aus rechtlichen Gründen könnte der Dringlichkeitsantrag nicht behandelt werden, sagte Kommunalreferent Wolfgang Basch. Dazu müsste der Stadtrat vollzählig sein und geschlossen für die Aufnahme stimmen. Tatsächlich waren aber zunächst nur 26, später dann 28 Mitglieder des 31-köpfigen Gremiums anwesend. Damit könnte der Antrag erst in der nächsten Sitzung am 8. Oktober beraten werden.

    Eichmann: Friedberg nicht für Paartalbahn zuständig

    Bürgermeister Eichmann betonte, dass die Stadt ebenfalls an dem Thema dran sei. Er habe bereits mit den Abgeordneten und der Industrie- und Handelskammer telefoniert. Anders als andere habe er nur keine Pressemitteilung verschickt. Zudem sei der Nahverkehr Sache des Landkreises. „Es betrifft uns, aber wir haben da keine Kompetenz“, sagte er.

    Das wollten verschiedene Stadträte so aber nicht stehen lassen. „Friedberg wird schlechter gestellt. Wir müssen ein Zeichen nach außen setzen und öffentlich kundtun, dass wir uns das nicht gefallen lassen“, sagte Johannes Hatzold (Freie Wähler). „Wir müssen uns heute dazu äußern“, drängte auch die Fraktionssprecherin der Grünen, Claudia Eser-Schuberth.

    Friedberg: Stadtrat spricht im Oktober wieder über Paartalbahn

    Als Kompromiss wurde das Thema am Ende der Sitzung unter dem Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben und Anfragen“ aufgegriffen. So konnten jede Fraktion und auch die Einzelstadträte ihre Meinung sagen. Am 8. Oktober soll der Stadtrat dann über Details informiert werden.

    Der 15-Minuten-Takt ist für die SPD ein "Kronjuwel" des Öffentlichen Personennahverkehrs.
    Der 15-Minuten-Takt ist für die SPD ein "Kronjuwel" des Öffentlichen Personennahverkehrs. Foto: Christoph Lotter (Archiv)

    Thomas Kleist (CSU) forderte den Bürgermeister auf, sich den Bemühungen von Landrat und Abgeordneten anzuschließen. „Wir sind damit nicht einverstanden“, sagte er zu einer Verschlechterung der Verbindung nach Augsburg. Simone Hörmann von und zu Guttenberg (SPD) bezeichnete den 15-Minuten-Takt als „Kronjuwel des Öffentlichen Personennahverkehrs in Friedberg und betonte die Unterstützung ihrer Fraktion für den Antrag der Grünen.

    Paartalbahn: Auch Augsburg bekommt ein Problem

    Man müsse die Bahn dazu zwingen, dass sie an die Fahrgäste denkt, sagte Wolfgang Rockelmann (Parteifreie Bürger). Hubert Nießner (ÖDP) kritisierte den massiven Rückschritt und wünschte sich ein starkes Zeichen der Stadt in Richtung Bahn. Cornelia Böhm (FDP) sieht auch die Stadt Augsburg gefordert, die bei einer Halbierung der Frequenz ein Verkehrsproblem auf der Straße bekomme. "

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Nahverkehr ist zentrales Thema für Friedberg

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