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Friedberg: Neues Angebot in Friedberg: Mit dem Leihrad zum Baggersee

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Neues Angebot in Friedberg: Mit dem Leihrad zum Baggersee

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    An sieben Standorten in Friedberg können Radler ab dem Frühling Fahrräder ausleihen. Darunter sind Freizeitstätten wie der See und Großparkplätze wie der Volksfestplatz.
    An sieben Standorten in Friedberg können Radler ab dem Frühling Fahrräder ausleihen. Darunter sind Freizeitstätten wie der See und Großparkplätze wie der Volksfestplatz. Foto: Felix Kästle, dpa (Symbolfoto)

    Gute Nachrichten für Radfahrer: Die Stadt investiert in mehr Abstellplätze und in Schließfächer am Friedberger Bahnhof. Außerdem ist ein Programm für Leihräder an sieben Standorten in Vorbereitung. Die Stadt will dafür 50 Fahrräder anschaffen – vor allem E-Bikes, damit die Steigungen niemanden vom Radeln abschrecken. Buchung und Rückgabe der Räder sollen über eine App auf dem Smartphone erfolgen; das Tarifsystem wird noch erarbeitet. Klar ist: Die Radler müssen ihre Fahrzeuge an den Ständern an einem der sieben Standorte (P+R, See, Afrastraße, Bahnhof, St. Jakob, Schloss, Volksfestplatz) wieder abgeben.

    Leihräder in Friedberg: Nur München und Berlin haben so ein Projekt

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    Diese wurden so gewählt, dass sie sich in der Nähe von Kultur- bzw. Freizeitangeboten oder an Parkplätzen befinden – gerade auch im Hinblick auf die Landesausstellung. Friedberg ist mit diesem Pilotprojekt neben München und Berlin deutschlandweit die dritte Kommune, die in einem Bikesharing-System Elektroräder anbietet. Die E-Bikes in der Nachbarstadt Augsburg werden von den dortigen Stadtwerken verliehen. Damit die Räder gleichmäßig verteilt und ihre Akkus aufgeladen sind (übrigens mit Ökostrom), müssen Bauhofmitarbeiter sie täglich einsammeln.

    Der Stadtrat befürwortete das Projekt mehrheitlich. Marion Brülls von den Grünen wünschte sich allerdings, dass es auf die Ortsteile ausgeweitet wird. Es gab vier Gegenstimmen, hauptsächlich wegen der Investitionskosten. Sie liegen im niedrigen sechsstelligen Bereich, wie zu hören war. Franz Reißner verteidigte die Ausgabe. Die Stadt werde noch viel Geld in Maßnahmen gegen den Klimawandel stecken müssen, prognostizierte der SPD-Politiker.

    60 neue Fahrradstellplätze am Friedberger Bahnhof

    Ein Standort für das Bikesharing ist der Bahnhof. Dort wird sich die Situation für Radler insgesamt verbessern. Fahrradständer sind hier seit Jahren ein Thema. Um es voranzubringen, hatte der SPD-Ortsverein 2018 probeweise „Doppelstockparker“ aufgestellt. Dann wurde es eine ganze Weile nach außen hin ruhig um das Thema. Das lag daran, dass die Stadt sich bemühte, sich an der Initiative „Bike & Ride“ der Deutschen Bahn anzuschließen – ein Ansinnen, dass sich aufgrund der komplizierten Strukturen des großen Verkehrsunternehmens lange hinzog. Nun drängt die Zeit, denn auch die

    Es werden 60 zusätzliche Abstellmöglichkeiten geschaffen, für die acht Pkw-Stellplätze geopfert werden müssen. Sie kommen auf den kleinen Parkplatz im Osten des Bahnhofsgebäudes, der im Eigentum der Stadt ist. Die Bahn hatte eine daran östlich angrenzende Fläche als Alternative ins Gespräch gebracht. Da diese jedoch nicht der DB Immobilien gehört, sondern dem Bundeseisenbahnvermögen, ließ die Stadt aus Zeitgründen lieber die Finger davon. Selbst jetzt wird es knapp; die Arbeiten übernimmt daher großteils der Bauhof.

    Die Ständer werden ähnlich wie die bestehenden ebenerdig und mit Überdachungen versehen, damit ein einheitliches Bild entsteht. Beim Durchgang vom Vorplatz zu den Gleisen wird ein öffentliches, behindertengerechtes WC in Modulbauweise aufgestellt, das mit einer Schließfachanlage kombiniert ist.

    Friedberg muss mehr für Radler tun, um als fahrradfreundlich zu gelten

    Das Ein-Raum-WC kostet 90.000 Euro, die Fahrradständer kosten 66.000, die 40 Schließfächer 44.000 Euro. Die Gesamtsumme beträgt 340.000 Euro, von denen die Stadt 234.000 stemmen muss. Doch Friedberg hat sich zum Ziel gesetzt, für Radfahrer attraktiv zu werden. Die Stadt wurde kürzlich in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen aufgenommen und muss sich nun einem aufwendigen Verfahren unterziehen, um sich letztendlich mit dem Titel „fahrradfreundliche Kommune“ schmücken zu dürfen.

    Bei einer Begehung durch Experten gab es Lob für das Radwegenetz, die Fahrradständer am See und in der Innenstadt, und den Winterdienstplan des Bauhofs, der auch Interessen der Radler berücksichtigt. Trotzdem muss Friedberg binnen vier Jahren weitere Punkte erfüllen, unter anderem ein Grundsatzbeschluss des Stadtrats, Radverkehr zu fördern, ein Radwegekonzept, der Ausbau des Radwegenetzes, Einbindung von Freizeit- und Versorgungseinrichtungen, Überprüfung der Straßenbeschilderung und eine Satzung über Fahrradabstellplätze bei Neubauten.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Friedbergs langer Weg zum Paradies für Radfahrer

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