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Friedberg: Nach tödlichem Badeunfall am Friedberger See: Wie geht es weiter?

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Nach tödlichem Badeunfall am Friedberger See: Wie geht es weiter?

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    Im Friedberger See kann man bereits wenige Meter vom Ufer entfernt nicht mehr stehen.
    Im Friedberger See kann man bereits wenige Meter vom Ufer entfernt nicht mehr stehen. Foto: Marlene Volkmann

    Obwohl andere Badegäste sofort Hilfe leisteten und die Wasserwacht in wenigen Minuten vor Ort war, ertrank ein 18-Jähriger im Friedberger See. Es folgten eine rechtsmedizinische Untersuchung und Ermittlungen der Kriminalpolizei. Nun ist klar, wie es zu dem Badeunfall kommen konnte.

    "Der junge Mann hatte nur unzureichende Schwimmkenntnisse. Zudem hatte er Alkohol getrunken. Wie stark er alkoholisiert war, ist jedoch noch unklar", teilt ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord mit. Diese Kombination führte demnach zu dem Ertrinkungstod. "Es handelt sich um einen tragischen Unfalltod, der an jedem See hätte passieren können", betont der Pressesprecher.

    Dies ist auch die Einschätzung von Rainer Heinl, technischer Leiter der Kreiswasserwacht Aichach-Friedberg: "Der Ertrinkungsunfall hätte zu jeder Zeit auch an jedem anderen Gewässer stattfinden können." Das Sicherheitsrisiko am Friedberger See sei nicht höher als an anderen Badeseen. Jedes Gewässer berge eine Gefahr. "Vonseiten der Wasserwacht ist mehr Sicherheit kaum möglich", meint Heinl. Normalerweise ist die Station am Friedberger See nur an Feiertagen und an den Wochenenden besetzt. Am Montag war die Wasserwacht jedoch auch vor Ort und konnte sofort eingreifen. "Manchmal sind bedauerliche Unfälle trotzdem nicht verhinderbar", sagt Heinl.

    Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen vonseiten der Stadt oder der Wasserwacht seien demnach nicht notwendig. Heinl appelliert stattdessen an die Bürger: "Die Leute sollen nicht in öffentliche Gewässer gehen, wenn sie nicht schwimmen können! Außerdem müssen die Baderegeln beachtet werden." Zu den Baderegeln zählt auch, als Nichtschwimmer nur bis zur Hüfte ins Wasser zu gehen und nicht unter Alkoholeinfluss zu schwimmen.

    Die Baderegeln

    Vor dem Baden immer abkühlen. Wer überhitzt ins Wasser geht, belastet seinen Kreislauf enorm.

    Nicht mit vollem oder ganz leerem Magen baden!

    Unter Alkohol-, Drogen- oder Medikamenteneinfluss nicht ins Wasser gehen!

    Nicht in der Nähe von Wehren, Kraftwerken oder Schiffen baden!

    Baden bei Gewitter ist lebensgefährlich!

    Nie in unbekanntes Gewässer springen. Es könnte nicht tief genug sein.

    Schwimmtiere oder Luftmatratzen bieten Nichtschwimmern keine ausreichende Sicherheit.

    Nie alleine baden!

    Nur in beaufsichtigten Gewässern baden.

    Auch die Stadt Friedberg hat noch keine weiteren Sicherheitsvorkehrungen geplant. "Generell betrachten wir grundsätzliche Sicherheitsrisiken, nicht einzelne Unfälle", erklärt Bürgermeister Roland Eichmann. Er verweist auf die Schilder, die am Südufer des Sees auf das stark abfallende Ufer hinweisen. "In dieser Hinsicht haben wir alles getan", ist er überzeugt. Ob der Unfall bei der Stadt doch noch Gesprächsgegenstand wird, ist erst klar, wenn alle Details vorliegen.

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