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Friedberg: Musik, Party, Biergarten: Kulturkneipe am Friedberger See will im Frühling starten

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Musik, Party, Biergarten: Kulturkneipe am Friedberger See will im Frühling starten

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    Das frühere Kegelcenter am Friedberger  Baggersee wird eine Kulturkneipe.
    Das frühere Kegelcenter am Friedberger Baggersee wird eine Kulturkneipe. Foto: Andreas Schmidt

    Räume für Musik, Lesungen und Workshops sind in Friedberg Mangelware. Der Kulturpark West will diese Lücke ein Stück weit schließen. Seit fünf Jahren laufen Gespräche mit der Stadt - nun steht das Vorhaben endlich vor der Realisierung.

    Im Kegelzentrum nahe dem Friedberger See, das seit Jahren leer steht, soll ein kultureller Begegnungsort mit "Live-Kneipe" und für jedermann leicht nutzbarer Veranstaltungshalle für Vereinstreffen, Geburtstagsfeiern, Partys, Konzerte, Lesungen, Workshops und Ausstellungen entstehen. Die gemeinnützige GmbH Kulturpark West, deren Geschäftsführer Peter Bommas und Thomas Lindner sind, hofft, im Herbst mit dem Umbau des Gebäudes starten zu können. Momentan läuft in der Stadtverwaltung ein kompliziertes baurechtliches Genehmigungsverfahren.

    So soll das Kreativzentrum des Kulturparks West in Friedberg aussehen

    Das Kreativzentrum will einen abgetrennten Gastro-Raum mit Bühne für Konzerte im Rock-, Blues- und Countrybereich bieten. Bis zu 200 Besucher und Besucherinnen sind hier möglich. Außerdem ist ein kleiner Biergarten mit "Do-it-yourself"-Grillen geplant. Öffnen soll die Kneipe, deren Hauptzielgruppe Menschen "ü40" sind, in der Regel von Donnerstag bis Sonntag, jeweils ab 17 Uhr. Im Inneren bietet sie eine variable Bühne mit Licht- und Tonanlage sowie eine Theke für selbst organisierte Getränkeausgabe. Vorbild ist die Kradhalle mit der Kneipe Bombig auf dem Augsburger Reese-Areal, die der Wohnbebauung weichen musste.

    Außerhalb des Kneipenbetriebs soll das alte Kegelcenter nicht brach liegen. Wie bereits im Reese-Park möchte der Kupa in Friedberg Angebote von Workshops für Schulklassen machen, zum Beispiel Theater, Literatur oder jugendspezifische und soziale Themen.

    Das war 2016: Eine Friedberger Delegation informierte sich unter anderem im Bombig-Club über den Augsburger Kulturpark West, der auch nach Friedberg seine Fühler ausstreckt von links: Petra Volles, Claudia Egger, Petra Gerber, Hartmuth Basan vom Kuki-Musikkultur-Verein, Bürgermeister Roland Eichmann und Thomas Linder vom Kupa.
    Das war 2016: Eine Friedberger Delegation informierte sich unter anderem im Bombig-Club über den Augsburger Kulturpark West, der auch nach Friedberg seine Fühler ausstreckt von links: Petra Volles, Claudia Egger, Petra Gerber, Hartmuth Basan vom Kuki-Musikkultur-Verein, Bürgermeister Roland Eichmann und Thomas Linder vom Kupa. Foto: Andreas Schmidt

    Die Kulturpark West gGmbH betreibt das Kreativzentrum gemeinnützig, wie Geschäftsführer Peter Bommas im Gespräch mit unserer Redaktion betonte. Wer will, kann es zu sozialverträglichen Preisen für ein Konzert oder eine Party mieten. Begleitet wird das Projekt von einem Programmbeirat. Dieser soll sicherstellen, dass die Friedberger Vereins- und Jugendkultur in dem Zentrum eingebunden wird. Das war ein Wunsch des früheren Stadtrates, dessen Mitglieder befürchtet hatten, am Friedberger See werde ein Zentrum für die Kulturszene der Nachbarstadt Augsburg entstehen. Bommas betont allerdings: "Wir hatten im Bombig immer viele Gäste aus Friedberg, Mering und Kissing."

    Während das Gremium das Projekt früher teils misstrauisch beäugt hatte, herrscht nun, nach der Wahl, einhellige Zustimmung für die Idee. Trotzdem gab es, teils hinter verschlossenen Türen, eine längere Diskussion über einen Punkt.

    Stadt Friedberg gibt 10.000 Euro Zuschuss an Kupa West

    Auf Antrag der CSU-Stadträtin und Kulturpflegerin Petra Gerber erhält das Zentrum zunächst über drei Jahre einen jährlichen Zuschuss von 10.000 Euro - und das, obwohl der Kupa West stets betont, dass er sich ohne Subventionen selbst finanziert. Der Zuschuss dient jedoch einem Ausgleich des gestiegenen Erbpachtzinses. Diesen muss Markus Hahn, dem das Gebäude mittlerweile gehört, an die Stadt zahlen, die das Areal einst seinem Vater Rainer Hahn verpachtet hatte. Da der Zins offenbar unerwartet stieg, geriet die gesamte Finanzierungskonstruktion ins Wanken. Die ist nun gelöst, indem die Stadt formell dem Kulturpark einen Zuschuss gibt, der ihn an Hahn und dieser wieder an die Stadt weiterreicht. Der Kulturausschuss des Stadtrates stimmte dem schließlich einstimmig zu. Dafür erhält die Stadt das Recht, das Zentrum viermal im Jahr nach eigenem Gusto zu nutzen, zum Beispiel für Konzerte oder Treffen.

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