Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Friedberg: Lkw brannte auf A8: Bei Aufräumarbeiten kommt es zum nächsten Unglück

Friedberg

Lkw brannte auf A8: Bei Aufräumarbeiten kommt es zum nächsten Unglück

    • |
    Nach einem Lkw-Brand auf der A8 bei Friedberg musste auch noch ein umgekipptes Reinigungsfahrzeug geborgen werden.
    Nach einem Lkw-Brand auf der A8 bei Friedberg musste auch noch ein umgekipptes Reinigungsfahrzeug geborgen werden. Foto: Vifogra

    Der Trucker Wolfgang erlebte auf der A8 bei Friedberg sein blaues Wunder. Sein Lastwagen ging am Montag im Flammen auf – doch statt ihm zu helfen, fuhren alle vorbei: „Es hat keiner angehalten, es hat keiner gefragt, ob er helfen kann oder irgendwas“, erzählt er. Erst Truckerkollege Christoph kam dem Mann zur Hilfe. Die Feuerwehr löschte den brennenden Lastwagen und reinigte im Anschluss die Fahrbahn.

    Doch dieser letzte Punkt führte am Dienstagabend zu einer Verkettung unglücklicher Umstände, die eine lange Nacht von Mittwoch auf Donnerstag für ein Bergeunternehmen mit sich brachte. Die A8 wurde in dieser Zeit erneut gesperrt.

    Nach Angaben der Polizei hatte am Montag der mit Kies beladene Sattelzug wegen eines technischen Defekts Feuer gefangen. Es kam zu langen Staus. Der Schaden wird auf eine sechsstellige Summe geschätzt.

    Unfall auf der Autobahn bei Friedberg: Hunderte Liter Diesel ausgelaufen

    Aus dem Fahrzeugtank liefen mehrere hundert Liter Diesel aus. Die Fahrbahn musste daher mit einem Spezialfahrzeug gereinigt werden. Bedingt durch das Löschwasser und das Wasser der Reinigungsarbeiten füllte sich ein Überlaufbecken neben der A8, eigentlich für Regenfälle gedacht. Da es sich dabei um verunreinigtes Wasser handelte, musste dieses mit einem Spezialfahrzeug abgepumpt werden. Dieses rückte am Dienstag an, saugte das Becken leer und reinigte die Zulaufrohre. Bis dahin lief alles normal, aber danach kam es zum Unglück.

    „Der Fahrer ist nach Beendigung der Arbeiten wieder in sein Auto eingestiegen und wollte rückwärts fahren, um das Fahrzeug umzudrehen und nach Hause zu fahren. Dabei ist das Erdreich plötzlich abgesackt und der Lkw ist umgefallen“, so Christoph Raunft, Betriebsleiter der Fischer & Hohner GmbH, die sich auf solche Einsätze spezialisiert hat.

    Bergung auf der A8: Autobahn gesperrt

    Der Fahrer erlitt, als sein Saugwagen umkippte, keine Verletzungen. Er konnte sich selbst aus der unglücklichen Lage befreien, aber sein Arbeitsgerät nicht mehr. Für die Bergung waren Spezialisten notwendig. Stephan Jäger, Inhaber des Bergeunternehmens, fuhr am Dienstagabend zum Unglücksort und begutachtete die Lage. Doch im strömenden Regen, bei aufgeweichtem Erdreich und abseits der Straße war nichts zu machen. Deswegen wurde eine weitere Besprechung für Mittwochvormittag angesetzt. „Es ist hier alles sehr durchnässt, alles weich, dass wir uns schwergetan haben, mit den Bergefahrzeugen überhaupt reinzufahren“, erklärt Jäger.

    Aus diesem Grund verlegten die Experten die Bergung auf die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, denn für die Standfestigkeit der großen Bergefahrzeuge, war eine Sperrung der A8 nötig.

    Bergung nach Unfall auf der A8 dauert drei Stunden

    Die Bergung selbst lief dann schnell und unkompliziert ab. Innerhalb von drei Stunden hatten die Profis den Saugwagen wieder auf seinen vier Rädern stehen. Ebenso froh, dass nicht mehr passiert ist, ist Christoph Raunft: „Wichtig ist, dass dem Fahrer Gott sei Dank nichts passiert ist“. Ist es auch das Erste, was einem Betriebsleiter bei einer Unfallmeldung durch den Kopf geht?

    „Das Erste, was einem durch den Kopf geht … hoffentlich ist meinem Mitarbeiter nichts passiert, das ist das Allerwichtigste. Der nächste Punkt ist, dass der Umwelt nichts passiert, weil das sind ja Schmierstoffe, Betriebsstoffe in dem Fahrzeug, das ist das Wichtigste“, so Raunft. (AZ)

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden